Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde - 29.1928

Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde - 29.1928 (29)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 026398621

Title:: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde

Document type:: Periodical

Publisher:: Quelle & Meyer

Place of publication:: Leipzig

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2159284-6

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 026398621_0029

Title:: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde - 29.1928

Shelfmark:: 02 A 1755 ; RF 714 - 728

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1928

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 7/8

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Moralpsychologische Untersuchungsmethoden

Subtitle:: (Schluß)

Author:: Fischer, Aloys

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0552496

Access restriction:: Open Access

Moralpsychologische Untersuchungsmethoden. Von Aloys Figscher, (Schluß.) Für die Höhe der zittlichen Reife ist maßgebend -- und kann demgemäß Stufenbildendes Merkmal verwendet werden zunächst: das Bewußtsein von der Existenz und dem Recht sittlicher Unterscheidungen und die persgönliche Überzeugtheit von 1Ihrer Geltung. Legen wir dieses Merkmal zugrunde, 80 können wir folgende Stufen unterscheiden : die tierische Unschuld (alle Lebensäußerungen geSchehen einfach, der Mensch bat keine Fähigkeit, zu Seinen Lebensregungen Stellung zu nehmen, und wenn er diese Fähigkeit mit der Erinnerung gewinnt, keinen Maßstab, nach dem er sie beurteilt) ; Sittliches Bewußtsein fehlt, auch wenn die Anlage daza vorhanden ist, -- das naive Sittliche Bewußtsein (das Kind fängt unter dem Ewfluß der gewöhpenden Erziehung und der Belehrung durch Erwachsene an, zwiSchen Seinen Verhaltungsweisen zu unterscheiden ; es verbindet die Charakteristik des „Guten, Erlaubten, Löblichen“ mit den einen, die des „Schlechten, Yerbotenen, Tadelswerten“ mit den anderen, jedoch nicht aus eigenem Wertgefübl und eigener Eingicht beraus, Sondern in durch- gängiger Abbängigkeit von Seiner erwachsenen Umgebung), -- das kritische Sittliche Bewußtseint (die ethischen Unterscheidungen werden immer mehr auf das „eigene Gewissen“ gestützt. Forderungen und Zumutungen werden nicht einfach mehr hingenommen oder auch nicht einfach abge- lehnt, Sondern durchüberlegt; die Möglichkeit der Konflikte taucht auf, die eigene Wertung und Stellungnahme Setzt Sich mit den von außen heran- tretenden Befehlen und dargebotenen Maximen ausgeinander). Zugleich er- Scheint die Sittliche Forderung Selbst auf jeder dieser Stufen in etwas anderem Licht: als die persönliche Forderung der Eltern und Respektspersonen, als Forderung eiwer geSetzgebenden Macht, Schließlich als Ausfluß der Natur der Dipge und Werte, als Gesetz des Sittlichen Geistes Selbst. Im allgemeinen dürfte das kleine Kind bis zum dritten Lebensjabr auf der ersten 'Stufe Stehen, vom. Spielalter bis zum Ende der Volksschulpflicht auf der zweilen, im ersten Teil mebr auf gewohnbeitsmäßig nativer, im zweiten Teil auf beleronom-legaler Entwicklungsstufe; ob und mit welchem Erfolg der Übergang zum kritischen sittlichen Bewußtsein, zur Stufe der per- Sönlichen Sittlichkeit erfolgt, hängt wie von der Vorbildung (besonders ihren weltanschaulichen Faktoren) 80 auch von dem Verlauf der Reifejahre und der Erziehung in diesen ab. Das kritische Sittiche Bewußtsein ist Selbst niemals abgeschlossen erreicht, Sondern bedeutet eine lebenslängliche Aufgabe. 1! Selbst Doch in bewußte Heteronomie und bewußte Autonomie untergegliedert. Zeitschrift f. pädagog. Psychologie. 21

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