ScriptaPaedagogica Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Hamburgische Schulzeitung - 8.1900 (8)

Access restriction

Copyright

The copyright and related rights status of this record has not been evaluated or is not clear. Please refer to the organization that has made the Item available for more information.

Bibliographic data

fullscreen: Hamburgische Schulzeitung - 8.1900 (8)

Periodical

Persistent identifier:
027042480
Title:
Hamburgische Schulzeitung
Subtitle:
eine Wochenschrift für pädagogische Theorie, Kunst und Erfahrung
Document type:
Periodical
Place of publication:
Hamburg
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
ZDB-Nummer:
2176259-4
Access restriction:
Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:
027042480_0008
Title:
Hamburgische Schulzeitung - 8.1900
Shelfmark:
02 A 1356 ; RF 567 - 578
Document type:
Periodical volume
Publication year:
1900
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Periodical issue

Title:
Heft 34
Document type:
Periodical
Structure type:
Periodical issue
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Article

Title:
Der Wert des sittlich-religiösen Jugendbildung
Subtitle:
(Schluß)
Author:
Schultz, Clemens
Document type:
Periodical
Structure type:
Article
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Link zum Katalog:
BBF0651571
Access restriction:
Open Access

Contents

Table of contents

  • Hamburgische Schulzeitung
  • Hamburgische Schulzeitung - 8.1900 (8)
  • Heft 1 (1)
  • Heft 2 (2)
  • Heft 3 (3)
  • Heft 4 (4)
  • Heft 5 (5)
  • Heft 6 (6)
  • Heft 7 (7)
  • Heft 8 (8)
  • Heft 9 (9)
  • Heft 10 (10)
  • Heft 11 (11)
  • Heft 12 (12)
  • Heft 13 (13)
  • Heft 14 (14)
  • Heft 15 (15)
  • Heft 16 (16)
  • Heft 17 (17)
  • Heft 18 (18)
  • Heft 19 (19)
  • Heft 20 (20)
  • Heft 21 (21)
  • Heft 22 (22)
  • Heft 23 (23)
  • Heft 24 (24)
  • Heft 25 (25)
  • Heft 26 (26)
  • Heft 27 (27)
  • Heft 28 (28)
  • Heft 29 (29)
  • Heft 30 (30)
  • Heft 31 (31)
  • Heft 32 (32)
  • Heft 33 (33)
  • Heft 34 (34)
  • Der Wert des sittlich-religiösen Jugendbildung
  • Zum einjährigen Militärdienst der Lehrer
  • Aus der schulgeschichtlichen Sammlung des Schulwissenschaftlichen Bildungsvereins
  • Aus Hamburg
  • Pädagogische Rundschau
  • Vereins-Anzeiger
  • Briefkasten
  • Anzeigen
  • Heft 35 (35)
  • Heft 36 (36)
  • Heft 37 (37)
  • Heft 38 (38)
  • Heft 39 (39)
  • Heft 40 (40)
  • Heft 41 (41)
  • Heft 42 (42)
  • Heft 43 (43)
  • Heft 44 (44)
  • Heft 45 (45)
  • Heft 46 (46)
  • Heft 47 (47)
  • Heft 48 (48)
  • Heft 49 (49)
  • Heft 50 (50)
  • Heft 51 (51)
  • Heft 52 (52)

Full text

für den Deutſchen, fondern für einen jeden Menſchen: Wir 
Deutſche fürchten Gott und ſonſt . nichts auf dieſer Welt. 
Und was3 iſt der heilige Wille Gottes, an den ich mich ge- 
bunden weiß und dem ich verpflichtet bin? Der Wille Gottes 
entſpricht ſeinem Weſen und ſein Weſen iſt Liebe. Die ganze 
Ethik des Chriſten beruht alſo darin, daß er Liebe Übt; 
Liebe an ſeinem Nächſten, an ſeinen Freunden, auch an ſeinen 
Feinden. Aber wohl verſtanden: geiſtliche Liebe, das iſt: 
Dienſt, Opferwilligkeit, Aufopferungsfähigkeit. Weltliche Liebe, 
das heißt: Freundſchaft, Sympathie, ſich hingezogen fühlen 
zum andern, iſt keine ſittliche That, ijt ein ſchönes, gott- 
gegebenes Gefühl. Mit weltlicher Liebe kann ich natürlich 
meinen Feind nicht lieben, denn in demſelben Augenbli>, 
wo er mir ſympathiſch geworden iſt, hat er aufgehört, mein 
Feind zu fein und iſt mein Freund geworden, aber wohl 
kann ich mit geiſtiger Liebe ihn lieben, d. h. ihm nicht ſc<haden, 
fondern nüßen, ihm helfen, ihm dienen, ihm opfern, was 
ich habe und bin, wie der Herr die Feindesliebe geboten 
hat: ſegnet, die euch fluchen, thut wohl denen, die euch haſſen, 
bittet für die, ſo euch beleidigen und verfolgen. Giebt es 
eine höhere Ethik als die der Menſ<enliebe? Und follte 
jolche Liebe, die Dienſt am Nächſten iſt, unſern Kindern nicht 
beizubringen jein ? 
Wer jein Leben auf Gott und Gottes Willen bezieht, 
der iſt eine Perſönlichkeit, die da weiß, was ſie zu thun hat, 
und bleibt eine in ſich harmoniſc<e Perſönlichkeit ; er hängt 
nicht ab von Erfolg und Mißerfolg, er wird nicht hin- und 
hergezerrt von ſeinen Erlebniſſen und Erfahrungen. Hat der 
religiöſe Menſch Erfolge zu verzeichnen und kommt er weiter 
im Leben, ſo kann er gar nicht ho<hmütig und ſtolz werden, 
er weiß e38, daß e3 ihm geſchenkt iſt aus Gotte3 Vatergüte : 
der Segen kam von oben, und darum bleibt der Menjch ſich 
jelber gleich und fühlt ſich nur als ein Werkzeug Gottes. 
Und hat der Menſch troß ſeines Fleiße8 und ſeiner Treue 
feinen Erfolg, ſondern Verkennung, Enttäuſchung, Liebloſig- 
feit, jo kann er doch nicht verzagt, mutlo38 und verbittert 
werden, denn er weiß, daß jein Gott ihm auch da3 Leid 
geſandt hat, und er nimmt e3 als Prüfung hin, die ihn 
ernſter, ſittlich ſtärker macht. Wie man obne ſolchen 
Glauben, d. h. ohne ſolch kindliches Vertrauen auf Gotte3 
Vatergüte einerſeits nicht ſtolz und andererſeit3 nicht verzagt, 
d. h. ein ſittlich ernſter Menſ<, der nach den höchſten Zielen 
ſtrebt, bleiben kann, iſt mir unverſtändlich. 
Und vor allen Dingen die ſittliche Verpflichtung! Mag 
jie im Judentum, in dem ſtarren „Du ſollſt“ ruhen, in dem 
Bewußtſein, Gott kann dich durc< fſurc<tbare Mittel zwingen, 
mag alſo die ſittliche That bedingt werden dur< die Furcht 
vor Strafe und durch die Hoffung auf Lohn, jenſeitig oder 
Ichon diesſeitig, im Chriſtentum liegt die ſittliche Verpflichtung 
auf ganz anderem Gebiete. Da3 ſtarre „Du ſollſt“ wird 
zum inneren Zwang: ich weiß, ich kann gar nicht 
ander8, ich will den Willen meine38 Vater38 in der Höhe 
thun, weil i< mich eben von ihm geliebt weiß; die Liebe 
dränget mich alfo, und verwundert würde man ſich ſelber 
fragen: wie ſollte im jo großes Unrecht thun und wider Gott 
ſündigen ? Aus dem äußeren Zwang iſt freiwilliger, freudiger 
Gehorſam geworden, und die Liebe iſt des Geſees Erfüllung. 
Nicht wahr, meine ſehr werten Damen und Herren, das iſt 
doc< erſt Sittlichkeit, die aus der Liebe entſpringt, die das 
Böſe nicht thut, weil e3 das Böſe haßt, die das Gute thut, 
weil es das Gute oder no< beſſer, den allzeit Guten liebt. 
Wie im Elternhaufe das Kind de38 Vater3 Gebot thut, nicht 
weil e8 des Vaters Strafe fürchtet, oder weil es nach langen 
Reflexionen die Nüßlichkeit und den Wert des väterlichen 
Gebotes einſieht, ſondern weil es feinen Vater liebt, weil es 
ihm nicht weh thun kann, ſo auch der religiöſe Menſc< als 
Kind feine8 Gottes. Und wie leicht iſt doc< dieſes religiöſe 
Verhältnis des Menſchen zu ſeinem Gott, al8 des Kindes 
zu ſeinem Vater, gerade den Kindern klar zu machen. 
Aber der religiöſe Menſch, der ſein Leben in ſtete Be- 
ziehung zu Gott jezt, weiß nicht nur, was er Gutes und 
Rechtes thun joll und thun will, jondern hat auch die Fähigkeit 
 
und Kraft dazu. Denn wenn Religion Leben 8beziehung 
zu Gott iſt, ſo iſt Religion nicht denkbar ohne Gebetsleben. 
Da3 Gebet aber im heiligen Geiſt --, da3 iſt doch nichts anderes 
als der Geiſt Jeſu, unſeres Herrn, der Geiſt rechter Gottes8- 
kindſchaft, der Geiſt der Treue, de8 Mutes, der Kraft --- iſt 
no< niemals nicht erhört worden. Wie man ohne Gebets- 
leben das Böſe, was man nicht will, auch nicht thun kann, 
und das Gute, da38 man will, auch thun kann, iſt mir un- 
denkbar; es iſt unmöglich, Kinder zu ſittlichen Perſönlich- 
Feiten zu erziehen, ohne ſie beten zu lehren, und wenn unſere 
Kinder beten gelernt haben, dann laß die Macht der Sünde, 
der Anfechtung und der Verjuchung noc< ſo groß jein, ja 
ſelbſt der innere Hang, der Trieb, die Beanlagung zu dieſer 
oder jener Sünde im Kinde noc< /o groß ſein, ja mag cs 
etwas Wahres um die erbliche Belaſtung jein, mit der man 
heute jo viel Sport treibt, das Kind, wenn es erwachſen iſt, 
kann ſich wohl einmal vergeſſen, auch vom rechten Wege ab- 
irren, es kann ſich aber niemals ganz verlieren. 
Wa3 aber den <riſtlichen Religionsunterricht beſonders 
wertvoll macht, jo daß er den größten pädagogiſchen Einfluß 
übt, und am meiſten dem Erziehungsziel dient, ſittliche Per- 
jönlichfeiten zu ſchaffen, das iſt die Perſönlichkeit Jeſu, des 
Herrn ſelber, der der eigentliche Mittelpunkt de8 ganzen 
Unterrichtes fein muß. Denn freiliß nur ein <riſtozentriſcher 
Religion3unterricht hat wirklichen Wert. Kommt ſchon ſo 
vieles darauf an, daß der Lehrer eine religiöS-ethiſche Per- 
jönlichfeit iſt, jo fommt noc< mehr darauf an, daß alle 
religiöS-ſittlichen Lehren ſich zuſammenfaſſen in der Perſönlich- 
keit Jeju. Ja, wer dieſe Perſönlichkeit wirklich kennen, 
wirklich lieben und mit aller HerzenSbegeiſterung zu ihr auf- 
ſchauen lernt, nur der kann ſelber eine ſütlich-religidſe Ber- 
jönlichfeit werden ; wer aber den Herrn nicht kennt, ihn nicht 
verſteht in ſeiner Erhabenheit und die Welt beherrſchenden 
Größe, wer, troßdem er ſittlich leben will, an Jeſu achtlos 
vorübergehen kann, wem es der Herr nicht angethan hat, 
von dem behaupte ich kühnlich, daß er noc< nicht einmal 
recht weiß, was denn überhaupt eine ſittliche Perſönlichkeit 
iſt, der ſchließlich darüber redet, wie der Blinde von der Farbe. 
Hier iſt eigentlich der tieſgehendſte Unterſchied zwiſchen 
der nur ſittlichen und der religiös-ſittlichen Erziehung. Die 
leßtere ſtellt dem Kinde das höchſte Vorbild, das höchſte 
Ideal zum Nacheifern und zur begeiſterten Liebe hin, ſie 
zeigt dem Kinde, wie alles ſittliche Streben ſich einmal wirklich 
und vollkommen verkörpert hat, wie es Fleiſch und Blut 
geworden iſt, ſte zeigt ihm die Perſönlichkeit, in der wahr 
geworden iſt, was Gott mit der Menic<heit gewollt hat, die 
da3 Bild Gottes rein und unbefle>t in ſich trug, die völlig 
in dem Willen des Gottes aufging, der ihr Vater war, fie 
zeigt dem Kinde den, der Gottes lieber Sohn nicht nur hieß, 
jondern e8 auch war. Und der Unterſchied zwiſchen ihm 
und uns iſt dem Kinde leicht klar zu machen: alles was der 
Herr Chriſtus war, da3 ſollen wir ſtreben, zu werden. Die 
Perſönlichkeit Jeſu iſt uns aber auch Gewähr, daß wir nicht 
ins Blaue oder auf das Ungewiſſe hinausſtreben, wenn wir 
den ſittlihen Jdealen nachſtreben, jondern daß wir in der 
Nachfolge des Herrn und in ſeiner Kraft, wenn auch nie 
vollfommen, jo doch zum Teil erreichen können, was wir 
erſtreben. So iſt der <riſtozentriſche NeligionZunterricht 
eminent praktiſch, weil er ſich nicht mit allgemeinen Lehren 
und RedenZarten abgiebt, ſondern mit Leben und BPerſön- 
lißkfeit. Er braucht z. B. nicht den Kindern eine lange 
Abhandlung über den Begriff des Mitleids zu Halten, er 
kann direkt aus dem Leben Jeſu ihnen zeigen, was Mitleid 
iſt, und wie das Mitleid lebt. Was iſt Demut, was iſt 
Menſc<enliebe, was iſt Geduld, was iſt Ergebung und Gottes 
Wile, -- der Herr hat alle dieſe Eigenſ<haften und höchſten 
ſittlichen Ziele nicht nur gelehrt, ſondern gelebt, und darauf 
kommt für den Unterricht alles an. Der ſittliche Unterricht 
vermag auch auf große Perſönlichkeiten al8 auf edle Vor- 
bilder hinweiſen können, auf eine ſittlich vollkommene Per- 
ſönlichkeit, auf das Zdeal der Menſchheit, das real geworden 
iſt, kann doc< nur der ReligionZunterricht die Kinder hinlenken.
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Periodical volume

METS METS (entire work) MARC XML Dublin Core RIS Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Article

PDF RIS

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Citation links

Citation links

Periodical volume

To quote this record the following variants are available:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Article

To quote this structural element, the following variants are available:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Image

To quote this image the following variants are available:
URN:
URN:
Here you can copy a Goobi viewer own URL:

Citation recommendation

Hamburgische Schulzeitung - 8.1900. 1900.
Please check the citation before using it.

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment

Contact

Have you found an error? Do you have any suggestions for making our service even better or any other questions about this page? Please write to us and we'll make sure we get back to you.

What is the fourth digit in the number series 987654321?:

I hereby confirm the use of my personal data within the context of the enquiry made.