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Arbeiter-Jugend - 12.1920 (12)

Access restriction

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Bibliographic data

fullscreen: Arbeiter-Jugend - 12.1920 (12)

Periodical

Persistent identifier:
027052486
Title:
Arbeiter-Jugend
Subtitle:
Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands
Document type:
Periodical
Publisher:
Arbeiterjugendverl.
Place of publication:
Berlin
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
ZDB-Nummer:
2176472-4
Access restriction:
Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:
027052486_0012
Title:
Arbeiter-Jugend - 12.1920
Shelfmark:
02 A 30 ; RF 641 - 647
Document type:
Periodical volume
Publication year:
1920
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Periodical issue

Title:
Heft 1
Document type:
Periodical
Structure type:
Periodical issue
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Access restriction:
Open Access

Article

Title:
Jugend heraus!
Author:
Heilbut, Kurt
Document type:
Periodical
Structure type:
Article
Language:
German
Collection:
Pädagogische Zeitschriften
Link zum Katalog:
BBF0574145
Access restriction:
Open Access

Contents

Table of contents

  • Arbeiter-Jugend
  • Arbeiter-Jugend - 12.1920 (12)
  • Heft 1 (1)
  • Titel
  • Inhaltsverzeichnis
  • Jugend heraus!
  • Die erste Periode der deutschen Arbeiterbewegung
  • Wie ich Redner wurde
  • Die Sagen vom Drachen und Drachenkampf
  • Was uns not tut?
  • Ein Betriebsunfall und seine Folgen
  • Aus der Jugendbewegung
  • Fremdwörter
  • Beilage zur "Arbeiter-Jugend"
  • Heft 2 (2)
  • Heft 3 (3)
  • Heft 4 (4)
  • Heft 5 (5)
  • Heft 6 (6)
  • Heft 7/8 (7/8)
  • Heft 9 (9)
  • Heft 10 (10)
  • Heft 11 (11)
  • Heft 12 (12)
  • Heft 13 (13)
  • Heft 14 (14)
  • Heft 15 (15)
  • Heft 16 (16)
  • Heft 17 (17)
  • Heft 18 (18)
  • Heft 19 (19)
  • Heft 20 (20)
  • Heft 21 (21)
  • Heft 22 (22)
  • Heft 23 (23)
  • Heft 24 (24)

Full text

  
 
  
Erſcheint alle 14 Tage. 
Preis der Einzelnummer 40 Pfennig 
Abonnement vierteltährlich 2,-- Mark 
Eingetragen in die Poſt-Zeitungsliſte 
Nr. 1 
 
Berlin, 10. Januar 
 
Expedition: Buchhandlung Vorwärts, Paul 
Singer G. m. b. H, Lindenſtraße 3. Alle Zu- 
ſchriften für die Nedaktion ſind zu richten 
an Karl Korn, Lindenſtraße 3, Berlin SW.68 ] - 
 
Jugend heraus! 
Sehnen, unſer Wille geht dahin, einſt einzutreten in die 
Reihen unſerer Väter und Mütter, um mitzuringen und mit- 
zuſtreiten für die Sache des Proletariats, fiir den Gedanken des 
Sozializmu8. Iſt e3 doch eine der vornehmſten Aufgaben unſerer 
Arbeiterjugendbewegung, unſeren Geiſt zu ſchärfen, unſer Wiſſen 
zu mehren und uns ſo die Waffen zu ſ<mieden für den künftigen 
. Kampf. . 
Heute aber iſt nicht die Nede von dieſem Kampf der Zukunft. 
Heute fordert euch die Gegenwart. Heute geht der Nuf an euch: 
Jugend heraus! Heraus zum Kampf gegen einen der gefährlichſten 
Jeinde der Jugend! Gegen einen der gefährlichſten Feinde un- 
ſeres ganzen Volke3! Zum Kampf gegen den Kinoſ<und! 
Wa3 un8 heute in den Kino3 an „Auffklärung8-“ und anderen 
Jilmen in der Regel geboten-wird, hat ja nicht das mindeſte mehr 
mit der Kunſt zu tun, ſondern vergiftet und verſeucht nur unſeren 
Geiſt und unſere Seele. Vor allem gilt das für den Geiſt und die 
Seele der Jugend. 
Die Verbrecher und Detektivgeſchichten, die uns im Film ge- 
zeigt werden, ſind genau ſo gefährlich, ja vielleicht noch gefährlicher 
al8 ähnliche Erzeugniſſe der Schundliteratur. Sie ſind höchſtens 
geeignet, unſere Phantaſie no< mehr zu erhißen und diejenigen 
unter uns, deren Charakter ſic noc< nicht gefeſtigt hat, auf eine 
Bahn zu locken, die nicht ſelten vor dem Strafrichter endet. - 
Das Licebe38leben, wie es ſich in den „Sittendramen“ (müßte 
richtiger heißen: Unſittendramen!) abſpielt, iſt vielleicht auf 
Schieberkliquen und blaſierte, entartete Schichten bürgerlicher Ju- 
gend zugeſchnitten, aber nie und nimmer auf weitere Kreiſe unſeres 
Volke3 und unſerer Volk8jugend. 
Au8 unſerer eigenen Erfahrung wiſſen wir, daß das weibliche 
Geſchlecht nicht ſo iſt, wie e8 uns in den Filmdramen gewöhnlich 
geſchildert wird. Wir brauchen uns ja nur die friſchen, fröhlichen 
Mädel unſerer Arbeiterjugend anzuſehen. Wir brauchen uns nur 
an unſere harmlo8-frohen Zuſammenkünfte im Heim und draußen 
in der Natur zu erinnern. Wir brauchen nur an die vielen Stun- 
den in unſcren Heimen zu denken, in denen Burſchen und Mädel 
miteinander wetteifern, um zu arbeiten, zu lernen und ihr Wiſſen 
zu bereichern. Nein, wir wiſſen aus unſerer eigenen Erfahrung, 
daß die Mädchen unſerer Arbeiterjugend = ſei e38 nun auf dem 
Lande, in der Klein- oder Grokſtadt =- ſo verſchicden ſind von dem, 
was uns im Film meiſt an Mädchen dargeſtellt wird, daß wir uns 
eigentlich ſchämen müßten, beide auc nur im gleichen Atem zu 
nennen. 
Das Leben, wie es un3 in der Regel im Lichtbild gezeigt wivd, 
iſt grundverſchieden von der Wirklichkeit, iſt nur cin Zerrbild der 
Wirklichkeit. Und wir wiſſen, welche Gefahren das für uns Ju- 
gendliche bedeutet, denen die Erfahrungen noch fehlen, die wir 
erſt lernzn wollen, das Wahre vom Falſchen zu unterſcheiden. Wir 
wiſſen, daß die Jugendlichen, die ihre LebensSerfahrung aus den 
Rino3 holen, die ihr Leben auf den im Kinodrama gewonnenen 
Anſchauungen und „Lehren“ aufbauen, im wirklichen Leben elend 
Schiffbruch leiden müſſen. Dum 
Einige unter uns haben de3halb dem Kino den Rücken ge- 
kehrt. Aber das ſind do<€ nur die wenigſten. Wir alle aber müſſen 
uns fragen: ſollen wir uns no< länger unſeren Geiſt und unſere 
Seele vergiften laſſen? Sollen wir es länger mit anſehen, wie 
man unſere beiligſten Ueberzeugungen von Leben und Liebe, all 
unſere Zdeale verzerrt und in den Shmuß zieht? Ich höre, wie 
6 Sein wollen wir werden! Kämpfer wollen wir ſein! Unſer 
nir von euren Lippen ein tauſendſtimmiges „Nein!“ entgegen- 
ſchallt. 
Jugendfreunde und -freundinnen! Jeder Menſch hat das 
Recht und die Pflicht, ſich gegen einen Feind zu wehren. Au) der 
Jugend kann man dieſe3 Recht nicht verſagen. Wehren wir uns 
alſo- gegen einen unſerer gefährlichſten Feinde! Wehren wir uns 
gegen den Kinoſchund! 
An vielen Orten Deutſchlands iſt die Jugend ſc<on in den 
Kampf eingetreten. In Hamburg, Berlin, Leipzig und anderen 
Städten ſind bereit8 die erſten Schlachten geſchlagen. In einer 
ganzen Neihe von Orten haben wir ſchon Erfolge erzielt und die 
erſten Siege errungen. 
Aber das bi3her Erreichte darf un8 nicht befriedigen. No< 
baben wir unſer Ziel nicht erreicht. No dürfen wir in unſerem 
Kampf nicht erlahmen. Im Gegenteil! Auch dort, wo die Jugend 
bi3her die Dinge gehen ließ, muß der Kampf aufgenommen werden. 
Wir von der Arbeiterjugend ſtehen in dieſem Kampf nicht . 
allein: die bürgerliche Jugend kämpft Shulter an Schulter mit uns. 
Um den Kampf erfolgreich führen zu können, iſt es notwendig, 
planmäßig und geſchloſſen vorzugehen. Es müſſen überall Aus- 
ſihüſſe gebildet werden, in denen möglichſt alle Jugendvereine des 
Orte3 vertreten ſind. Dann gilt e8 durch Aufrufe, Flugblätter und 
Proteſtvorſammlungen Jugendliche und Erwachſene aus ihrer Ge- 
dankonloſigfeit und Gleichgültigkeit aufzurütteln. Dem Druc der 
öffentlichen Meinung wird es in den meiſten Fällen gelingen, 
wenigſten3 den gröbſten Schund aus den Kimotheatern zu entfernen. 
Natürlich muß das Zuſammengehen mit der bürgerlichen Ju- 
gend mit der nötigen Vorſicht geſchehen, damit keine Entgleiſun- 
gen vorfommen wie 3. B. bei der Proteſtverſammlung der Berliner 
Jugendverbände, wo der Vertreter der evangeliſchen Nichtung es 
nicht unterlaſſen konnte, von der Sünde zu ſprechen, die nur durc< 
den Glauben an Jeſus Chriſtus überwunden werden könne. Dieſe 
Entgleiſung iſt um ſo mehr zu verurteilen, als alle Beteiligten 
vorher mehrmal38 und ausdrücklih darauf hingewieſen worden 
waren, daß alle religiöſen und politiſchen Geſicht8punkte auszu- 
ſcheiden hätten. 
Ebenſo zu verworfen war e3, daß bei den Störungen, die nach 
dem Schluß der eben genannten Verſammlung von ſeiten der Kino- 
intereſſenten verſucht wurden, aus den Reihen der Wandervögel der 
Ruf kam: „Sc<meißt den Juden raus!“ Dieſer Ausruf war beſon- 
ders ſinnlos, da die jüdiſche Jugend ſich eifrig am Kampf beteiligt 
und ein Vertreter des jüdiſchen Jugendbundes ausdrüdlich iin Na- 
men der jüdiſchen Jugend ſich dem Proteſt gegen den Kinoſc<und 
angeſchloſſen hatte. 8 | 
Alſo eine gewiſſe Vorſicht gegenüber den bürgerlichen Ver- 
bänden iſt geboten, damit die gemeinſamen Veranſtaltungen nicht zu 
religiöſen oder politiſchen Kundgebungen benukt werden. Daß 
auc< wir uns dabei jeder politiſ<en Aeußerung enthalten müſſen, 
iſt ſelbſtverſtändlich. | 
Sehr zu bedauern iſt e8, daß die Freie Jugend ſi< an einigen 
Orten abſondert. (An anderen Orten wiederum arbeitet ſie in den 
Jugendausſchüſſen gemeinſam mit un3 und der bürgerlichen Ju- 
gend = die deutſhnationale nicht au8genommen.) In Berlin 
lchnte die Jreie Jugend die Teilnahme am Kampf ab mit der 
ſonderbaren Begründung: „Unter dieſer Regierung machen wir auf 
keinen Fall mit!“ Nun, auch uns iſt e8 durchaus nicht gleichgültig, * 
wie die Regierung unſere8 Landes beſchaffen iſt. Aber ſelbſt die 
ſc<lechteſte Regierung könnte und würde uns nicht abhalten, das
	        

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