Arbeiter-Jugend: Arbeiter-Jugend - 14.1922

Arbeiter-Jugend - 14.1922 (14)

Bibliographic data

Periodical

Persistent identifier:: 027052486

Title:: Arbeiter-Jugend

Subtitle:: Monatsschrift der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschlands

Document type:: Periodical

Publisher:: Arbeiterjugendverl.

Place of publication:: Berlin

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

ZDB-Nummer:: 2176472-4

Access restriction:: Siehe Bände

Periodical volume

Persistent identifier:: 027052486_0014

Title:: Arbeiter-Jugend - 14.1922

Shelfmark:: 02 A 30 ; RF 641 - 647

Document type:: Periodical volume

Publication year:: 1922

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Periodical issue

Title:: Heft 6

Document type:: Periodical

Structure type:: Periodical issue

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Access restriction:: Open Access

Article

Title:: Vom Kriegsschauplatz

Document type:: Periodical

Structure type:: Article

Language:: German

Collection:: Pädagogische Zeitschriften

Link zum Katalog:: BBF0771408

Access restriction:: Open Access

Arbeiter-Jugend ZUR IH ſonſtige Bundesbrüder das Beſpräch mit- angehört? 7. Als der Mordgehilfe Student Gün» ther nach vem Rathenau-Mord auf einem „Neſtabend“ des Deutſchnationalen Jugend»- bundes erſchien, wurde er von den Jugend» bundgenoſſen mit jubelndem „Hallo!“ bes grüßt. Günther ſelbſt hat ſich dann auf jenem Neſtabend gerühmt, an dem Mord teilgenom- men zu haben. Selbſt wenn wir alſo an» nehmen, daß das Begrüßungshallo, wie der Verteidiger und ein Entloſtungszeuge Gün» thers behaupteten, nur mit höhniichem Klang vem Großmaul, dem „Hanswurſt“ Günther gegolten habe, ſo bleibt doch folgende Tatſache beſtehen: daß Günther, der ſeine Leute kannte, ſich im Kreiſe des Deutſchnationalen Jugend» bundes der Beteiligung an einem Mord rühmen zu dürfen glaubte. Nac< alldem ſei no& die Antwort des Zeugen Studienaſſeſſors Retſch auf eine Frage bes Beiſizers Hermann Müller hervor» gehoben. Hermann Müller fragte: „Fördert die Schule die Mitgliedſchaft in ſolchen politiſchen Vereinen?“ Herr Studienaſſeſſor Retſc< antwortete: „Der Deutſ<hnatio- nale Jugendbund iſi kein politi» ſcher Verein.“ ( C Znternationales )) Deuiſ&e Arbeiterjugend in Holland. Edhon zweimal in dieſem Jahr hatten bolländiſche Genoſſinnen und Genoſſen aus Uymegen uns in den Bezirken des linken und rechten Niederrhein beſucht. Eine Ein- ladung, am 9. und 10. September nach Uymegen zu kommen, wurde von uns denn aud) mit aroßer Begeiſterung aufgenommen. Aber freilich, bei dieſer Entwertung des deut- ſchen Geldes war das Unternehmen recht ge» wagt! --- Und doch ſind wir dann -=- im letztem Augenbli> wurde es bei der holländiſchen Regierung erreicht, daß wir keinen Vaß nötig batten =- mit wohl 700 Burſchen und Mädeln lvSgefahren, Un der Grenze wurden wir von den holländiſchen Genoſſen auf das herz» lichſte empfangen. Das war ein Leben und Treiben am Samstaq abend in Uymegen! Veberaus gattfreundlich nahm uns die Ar- beiterſchaft ou Beim Einmarſch unſerer Trupps riſſen ſic) die dortigen Genoſſen förm- lic) nach den deutſchen Gäſten und holten uns aus den Truyps heraus, um nur ja ein, zwei, drei und mehr Jungens und Mädels in Quartier zu bekommen! Am Sonntag, den 10. September, durch zogen ſchon frühmorgens die Trupps mit roten und ſc<h<warzrotgoldenen Fahnen die wirklich pröchtige Stadt, um geſchloſſen zum großen Svortplaß der dortigen Arbeiterjugend zu marſchieren, wo jich bald ein buntes Trei- 303 ben entwidelte, bis alle ſich vor der Redner» tribüne zufammenfanden. Nach herzlichen Beo grüßungsworten des Genoſſen Buchel» Unymegen hielt Koos Vorrinks- Amtirer- dam das Referat des Tages. In großzn Zügen ſkizzierte er die Aufgaben der Arbeiter- jugend, mit beſonderer Berückſichtigung der Verhältniſſe ſeines Landes. Schließlich for» derte er alle auf, mitzuarbeiten an der großen Aufgabe der Jugend, den Sozialismus zu einer umfaſſenden Kulturbewegung werden zu laſſen. Anſchließend daran [ſprach der Ge» noſſe Gnoß-Hamborn für die rechtsrhei»- niſche Arbeiterjugend. Er legle beſonderen Wert darauf, daß die holländiſchen Genoſſen mit der Tat bewieſen hätten, daß ſozialiſti- ſches Fühlen und Handeln bei ihnen eins iſt. Es folgten dann noch Anſprachen eines Kölner und eines holländiſchen Genoſſen, der be» ſonders den Kampf gegen den Mititarismus betonte. Am Mittag waren alle Teilnehmer mik ihren Quartiergebern vereinigt, um dann am Nachmittag ſic) wieder auf dem Sportvlaiz zu verſammeln, wo ſich auch. die erwachſene rbeiterſchaft überaus zahlreich eingefunden hatte, um ſich die Darbietungen der Jugend anzuſehen. Allzuſchnell ſchlug die Stunde der Trennung. Am ſpäten Nachmittag ging es wieder im geſchloſſenen Zug zur Grenze und von dort =- der Abſchied wollte kein Ende nehmen und immer wieder erklang es: „Frei Heil und auf Wiederſehen!“ == mit neut Extrawagen der Straßenbahn nach Kleve. So unſer Beſuch in Holland. Das eine ift gewiß: Es waren nur wenige Gtunden, die Deutſche und Holländer gemeinſam verlebten, voy die find unvergeſſen! Unvergeſſen wird aber auch bei allen die große Gaſtfreundſchaft und die finanzielle Unterſtüßung ſein, die uns die holländiſchen Freunde angedeihen ließen. Dank fei ihnen auch an dieſer Stelle geſagt1 G., Hamborn. C Bücher ) Konrad Haeniſc<h: Gerhart Hauptmann und das deutſche Volk. Berlin 1922. Vers lag I. H. W. Dietz Nachf. =“ Man ſol! nicht über Dichter lejen, man ſoll Dichter lejen. Und gerade die Jugend ſoll ſich daran gewöhnen, den Dichter, das Kunſt» werk nicht durch die Brille eines Kritikers, ſondern mit ihren eigenen blanken Augen zu ſehen. Alles, was über Kunſt und Kunſtwerke, über Schöpfer und Dichter ge» ſcyrieben wird, hat nur einen Sinn und Zwed, wenn es ſie nicht erſeßzen will, ſon- zu ihnen hinführen Und wenn es vor allem die ſuggeſtive Kraft beſitzt, ausgehend vom Erleben und Fühlen des Suchenden, ihn mit zwingender Notwendig

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