Full text: Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik - 15.1908 (15)

304 Aufsätze - 
 
Vor allen Dingen hat Sie eine abgeschlosSene allgemeine Bildung zu 
vermitteln. Und ein etwaiger Normal-Lehrplan für die neungstufige 
Mittelschule müßte der Hauptsache nach voraussetzungslos Sein. Nicht 
darf er in Seiner Stundentatel die ganze Tagegzeit des Schülers er- 
Schöpfend belegen; denn gerade in der Stundenverteilung für jedes 
Unterrichtsfach hat die Mittelschule sich als anpassungsfähig zu er- 
weisen -- als anpasSungsfähig an die Lebensverhältnisse ihrer Um- 
gebung. 530 wird gie inmitten einer kanfmännischen und Bchiffahrt 
treibenden Bevölkerung neben einer beSonderen Ausgegtaltung des 
fremdsprachlichen und des Rechenunterrichtes in der obersten Klasse, 
oder in den obersten Klassen, einige Stunden noch einzusetzen haben, 
in denen Kurzschrift und Buchführung zu üben gind. Die Industrie- 
Stadt kann von ihrer Mittelschule wiederum eine Vermehrung der- 
jenigen Unterrichtsstunden erhoffen, die eine naturwisgenschaftlich- 
technische Ausbildung anbahnen, während die Beamtenstadt dem 
Zeichnen, dem Schreiben, wie dem Deutschunterrichte größeren Raum 
zu gewähren hat. Kine Stadt mit vorwiegend landwirtschaftlichen 
Betrieben wird Sodann eine Solche Mittelschule gern begitzen wollen 
mit Lehraufgaben, die in den obersten Klasgen einer Landwirtschafts- 
Schule fortgegetzt werden können. Schließlich will auch die Großstadt 
mit einer Bevölkerung, in der alle Arien von Brwerbszweigen ver- 
treten gind, in Betracht gezogen Sein. Aus ihren Mittelschnlen wollen 
Kaufleute, Beamte, Techniker, Handwerker und zugleich künftige 
Lehrer hervorgehen. Aus diesem Grunde hat ihre Organigation und 
ihre Lehrplananlage Raum zu lassen für wahlfreie Fächer, die die be- 
nannten Berufe im begonderen berücksichtigen. In allen diesen Schul- 
gestaltungen ist aber eine Neigung und ein leichtes Hineinfinden der 
Schüler zu Schaffen für und in die vielgeitigen Aufgaben des prak- 
tiSchen Lebens; möge dann aber auch nicht außer acht gelasgen werden 
eine körperliche und geelische Frische zur Beharrung und Ertüchti- 
gung in den gewählten bürgerlichen Berufen. 
PSychologische Pehler im geometrischen Blementar- 
unterricht 
Von 
R. Pannwitz in Wanngee bei Berlin 
(Schluß) 
4. Der Kreis 
Ich hatte vor, gerade über den Kreis recht viel zu Sagen. Aber 
ich glaube jetzt, daß ich das allermeiste Schon vorweg gesagt habe. 
Es ist doch immer wieder dasgelbe.
	        
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