Full text: Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik - 15.1908 (15)

  
 
 
 
| BESPRECHUNGEN | 
1 
 
 
 
PhiloSophigches 
Hermann, Prof. Ernst, Grundriß der Philosophie für Anfänger. 
2. Auflage. VIT u. 240 8. Cöthen (Anhalt), O. Schulze, 1907. 
veit Seinem HFrscheinen als Abhandlung in den Programmen des. 
Großherzogl Gymnagiums in Baden - Baden (1902--1904) hat gich der 
Grundriß der Philosophie für Anfänger von Prof. Krnst Hermann im 
Schulunterrichte bewährt, zum Selbststudium als geeignet erwiegen, und 
er kommt ohne Frage noch heute, da er in der mit dem Wechgel des. 
Verlags verbundenen zweiten Auflage als unveränderter Abdruck der ersten: 
vorliegt, einem wirklichen Bedürfnis entgegen. Wohl gab es bereits eine 
Anzahl kurzer und längerer Leitfäden für den Unterricht in der philo- 
Sophischen Propädeutik, doch wie trocken ist darin oft der reine Lehrstoff 
in Systematischer Ordnung aufgereiht, wie gelten atmen die verwendeten 
Beigspiele Lebenswärme, wie enttäuschen gie Lehrende und Lernende. Welchen 
Erfolg verbürgt demgegenüber FE. Hermanns Lebenswerk! In einer Zeit, 
in der die Naturwisgengehaften die Kräfte der gegenwärtigen Generation 
beanspruchen und in Spannung erhalten und der Kulturentwicklung nicht 
Dur ein begonderes Gepräge verleihen, Sondern gie auch einem merklichen 
Fortschritt entgegenführen, bleibt die PhiloSsophie ebensowenig unberührt 
wie die Technik. In Seinem Klementarbuch will nun der Verfasger durch 
angehauliche Entwicklung klarer Begriffe an eimer VYülle äußergst taktvoll 
und gegchickt der Literatur, Weltgeschichte und Lebengerfahrung entlehnter 
Beispiele, die durch den Grundgatz: » Kürze ist Würze« vielfach verkettet 
Sind, den Unterricht in der Philosophie an höberen Schulen wieder zu 
Khren bringen. Gewiß ist ihm nmoeht unbekannt, daß die Meinungen 
hervorragender Schulmänner und deutscher Staatsbehörden darüber aus- 
einandergehen, ob ungere höheren Schüler obligatorischen Unterricht in der 
Philogophie erteilt bekommen gollen, oder ob ihnen nur ein fester Be- 
Stand an Pphilogophischen Grundbegriffen zu übermitteln wäre. So ver- 
Schieden im allgemeinen auch der diesbezügliche Standpunkt gein mag, 
im begsonderen gind wohl alle darin einig, daß zur Bildung einer ge-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.