Full text: Zeitschrift für Philosophie und Pädagogik - 15.1908 (15)

88. Mitteilungen 
 
eine Anschanung gewählt werden. 8. Der Vollzug des Begriffsprozesses 
igt Sache des Schülers. Er verläuft in zwei Phagen: a) in der Heraus- 
greifing und Generaligierung und gr]undwegentlichen Merkmale, b) in 
Ihrer Zusammengreifung zur gynthetischen Definition. 9. Die didaktische 
Begriffsbildung gegschieht durch Angschauung, Abstraktion, Generaligation 
(Induktion) und Zugammenfasgung. 10. Abzulehnen ist die Begriffs- 
bildnng durch Vergleichung, durch Definition und durch Appexrzeption. 
Verner geien die Leitsätze zu dem Vorlrag des Herrn Univergitäts- 
professors Hofrat Willmann- Salzburg über: »Aufgaben und Ziele 
der neuen Gegellschaft für christliche Pädagogik« mitgeteilt: 
1. Die christliche Pädagogik ist die wisgengchaftliche. Die Verguche 
der rationalistisSchen Erziehungssysteme weisgen über gich gelbst hinaus. 
2. Die Porschungsarbeit auf dem Ppädagogischen Gebiete wurde vorzugs- 
weise von Christlichdenkenden Männern gefördert, 3. Die historische 
Pädagogik führt zur Würdigung der christlichen Brziehungsweisbeit und 
-Lehre. 4. Die Sozialpädagogik weist auf außerstaatliche Sozialverbände 
und damit auf die Kirche hin. 5, Die psychologische Pädagogik vermag 
das ganze Innenleben erst zu umspannen, wenn gie der Religion die höcbste 
und zentrale Stelle einräumt. 6. Erziehung- und Unterrichtslehre gind 
nur auf Grund des Verständnisges der geistigen Güter, wie es der chrizt- 
liche Idealismus gewährt, wisgengchaftlich zu gegtalten. R. 
4. Vergammiungen, Tagungen, KongroesSe 
Kürzlich ging durch die deutschen Zeitungen ein Notschrei über die 
Häufung von Versammlungen, Tagungen und Kongressen aller Art, die auf 
dentschem Boden im Laufe eines Jahres stattfinden. Und in der Tat, 
dieser Notschrei ist durchaus berechtigt. Die steigende Hast und Un- 
ruhe ungerer Zeit spiegelt aich in dem Versammlungstreiben 80 drastisch 
wie Sonst kanm ab. Aus der Erkenntnis, wie verderblich nach vielen 
Seiten hin das Versgammlungsfieber wirkt, maß nun der Wille herausg- 
wachsen, die Tagungen zu beschränken, entweder durch Konzentrierung der 
inhaltlich Verwandten, oder durch Verschieben auf größere Zeiträume. 
Auch innerhalb der Freunde der Herbartischen Pädagogik ist diese 
Angelegenheit bereits besprochen worden. Sie wird auch nicht eher von 
der Tagesordnung verschwinden, bis eine befriedigende Lögung gefunden 
worden ist. 
Sie kanm wohl darin gesehen werden, daß der »Verein für 
wiSSenschaftliche Pädagogik« geine Hauptvergammlung alle zwei 
Jahre abhält und zwar abwechgelnd mit den Landegsvereinen, die in den 
freien ZwigchenJahren tagen Können. 
Es darf hierin mit Rücksicht auf die gesteigerten Anforderungen des 
modernen Lebens kein Rückgang, Sondern vielmehr eine Förderung, 80- 
wohl gachlicher wie pergönlicher Art, gesehen werden. 
Der »Kongreß für Kinderforschung und Jugendfürgorge« 
hat bereits mit vollem Recht prinzipiell festgelegt, daß die Hauptversamm- 
lungen nur alle 3--4 Jahre gtattfinden gollen. Möchte dies recht eifrige 
Nachahmung finden! --- R.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.