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Dre38den. Verlag des Univerſum. Alfred Hauſchild. In
eleg. Leinwandband mit Jrisdru> nach Zeichnung von Friß
Reiß. 5 M.
Der Verfaſſex iſt ein guter Jugendſ<riftſteller. „Er vermeidet es,
düſtere Bilder dem Kinde vorzuführen, er will das Gute im Kinde an-
klingen und durch deſſen Pflege den jugendlichen Leſer das Unſchöne und
Gemeine fliehen laſſen.“ Da3 vorliegende Werk, für das Alter von
7-11 Jahren beſtimmt, enthält elf ſpannend geſchriebene, das Gemüt
anregende Erzählungen, die von vortrefflihen Künſtlern in prächtiger Weiſe
illuſtriert worden jind. Das Buch, Großoktav, ma<t in ſeiner reichen
Ausſtattung einen vornehmen Eindrus.
Dittmar, Franz. Sc<hulfreude. Eine Sammlung der beſten
Gedichte aus dem Schull&ben. Mit zahlreichen Bildern von
Flinzer, Kleinmichel , Pletſcg u. a. Müncen, 1891. R.
Oldenbourg. 1 M
Zn re<t anſprehendem Gewande wird hier der Kinderwelt eine reiche
Sammlung von Gedichten übergeben, in denen das Leben vor, in und nach
der Schule, in den Ferien und Feſtzeiten zum AusdruF kommt. Die beſten
Namen find vertreten: Hey, Güll, Reini>, Pocci , Löwenſtein, Dieffenbach,
Lohmeyer, Trojan, Seidel u. |. w. Die Auswahl iſt vortrefflich, nicht
minder loben3wert die ſhöne Ausſtattung. Der Preis iſt billig.
Deutſche Jugendblätter. Mit JüUuſtrationen. Herausgeg.
zum Beſten des Sächſiſchen Peſtalozzivereins. Redigiert von
Brunv Müller, Schuldirektor in Dresden. 31. Jahrgang.
Leipzig, Julius Klinkhardt. Vierteljährlich 75 Pf.
Die „Deutſchen Jugendblätter“ , welche mit Beginn dieſes Jahre3 das
vierte Jahrzehnt ihre3 Beſtehens antraten; und ſich zu den alten
zahlreiche neue Freunde, ſelbſt außerhalb Deutſchland, erworben haben, bringen
auc<h in dem uns vorliegenden Jahrgange des Trefflihen für jugendliche
Leſer in Menge und in großer Mannigfaltigkeit. Mit größeren und kleineren
Erzählungen, teils dem mittleren, teils dem reiferen Kindesalter angepaßt,
wechſeln allerliebſte dramatiſche Darbietungen, ſtimmungsvolle Gedichte, an-
regend geſchriebene Lebensbilder hohbedeutender Männer unſers Volke3,
lebendige Schilderungen von Land und Volk, anziehende Darſtellungen aus
dem Naturleben und als angenehme Zugabe ausgewählte Denkſprüche,
Rätſel und dergleihen. Dazu legt die Redaktion großen Wert auf gute
Illuſtrationen ; fie ſcheut keine Koſten, hierin das Beſte zu liefern und da-
mit den Text allezeit aufs erfolgreichſte zu unterſtüßen, und ſo ſteht zu
hoffen, daß dieſe Jugendzeitung troß vieler Konkurrenz ſich nicht nur ferner
behaupten, jondern auch ſich in nah und fern einen immer größeren Leſer-
kreis erobern werde,
Zerſchiedenes.
Roſegger, P. K. Der Scelm aus den Alpen. Allerlei
Geſchihten und Geſtalten, Schwänke und Sc<nurren. Zwei
Bände. Wien, Peſt uud Leipzig. A. Hartleben3 Verlag. Ge-
heftet 8 M. Geb. 10 M. 40 Pf.
Dur< die meiſten Schriften Roſegger3 geht ein tiefernſter Zug. Wie
kann das au< anders ſein, da der Dichter fi mit den großen Problemen
der Menſc<heit beſchäftigt. Man denke nur an ſeinen Waldſchulmeiſter,
an den Gottju<er, an Jakob der Letzte u. |. w. Nun will er aber einmal
ſiH von einer andern Seite ſeinen Leſern zeigen. Er ſagt: „Freunde, ie<
bin Euch ein Lachen ſchuldig geblieben und der „Schelm aus den Alpen" ſoll
nun die Sc>1uld einlöſen." Es iſt wieder ein köſtlihes Buch geworden, ein
Bu<H volle“ Humor, aber mit dem Lachen dabei iſt e3 eine eigene Sache.
Beim Leſen tritt einem oft das Waſſer in die Augen, Roſeggers Humor
neigt einmal mehr zum Ernſten als zum Luſtigen, E53 kann eben niemand
aus ſeiner Haut herausfahren, auch ein Dichter wie Roſegger nicht. Und
do< find feine Sachen herzerfrijhend, au< in jeinem Schelm aus den
Alpen, in dieſen urwüchſigen Scilderungen des Volksleben8 weht geſunde,
friſ<e Gebirgsluft.
-- Ho< vom Dachſtein. Geſchi<hten und Scildereien aus
Ebendaſelbſt. Ge-
Steiermark. Wien, Peſt und Leipzig.
heftet 4 M. Geb. 5 M. 20 Pf.
Roſegger iſt unerſ<höpflih. Es verſteht aber auch Keiner ſo wie er aus
dem vollen Leben zu ſ<höpfen und das, was er im Volksleben erji<haut, ſo
farbenfriſH, ſo naturgetreu auf das Papier zu bringen. Er iſt eben ein
Dichter von Gottes Gnaden, der ganz anders hört und ſieht, als wir ge-
wöhnlichen Menſ<en. Das Buch iſt eingeleitet dur; einen Brief an
Mutter Styria, in welhem er ſein Steiermark bittet, an dieſem ſeinen
jüngſten Sprößling, „einem leidlich wohlgebildeten Jungen“, Patenſtelle. zu
vertreten. Dafür will er herzensfreudig der Heimat Lied ſingen, die Styria
preiſen, ihrer Kinder Vorzüge erheben, aber auc<h deren Sünden nicht ver-
hehlen, damit ſie als wahrhafte Meni<hen daſtehen vor der Welt und ſich
ſelber.“ Heitere und ernſte Geſchichten und Bilder wechſeln nun mit einander
ab, zart und innig, dann wieder derb und luſtig, mitunter auch ſc<arf
ſarkaſtiſM; aber immer feſſelnd und anregend.
Falk, H. Zauberkreiſe. Märchen für die reifere Jugend.
Glogau. Carl Flemming. Geb. 3 M.
Verantwortliher Redakteur: H. E. Stökbner, Dre8den. Chemnißzerſtr
Elf größere Märc<hen, die hübj< erfunden und gut erzählt ſind. Sie
ſind nicht für Kinder, ſondern für die erwachſene Jugend berehnet. In
der ſchimmernden Märc<henhülle liegt al3 ein ſeſter Kern eine beherzenswerte
Wahrheit. So wirken dieſe Märc<hen zu gleicher Zeit unterhaltend und
veredelnd auf den Leſer ein.
Band 1--3.
Woywods Volk3- und Jugendbibliothek.
Breslau. Max Woywod. Pro Band geb. 1 M.
Band 14. Die Erzählung, „Spare in der Zeit, ſo haſt du in der Not“,
von Oskar Höer, veranſ<haulicht in klarer und überzeugender Weiſe den
Segen der Geſetze über Invaliden- und Alters-, Kranken- und Unfall-Ver-
ſiherung, die andere, Band 2 und 3, „Ferdinand der Ziegenhirt“, von
C. Lichtenſeldt, kämpft gegen den S<hmuggel und zeigt, wie Pflichterfüllung
und Gottvertrauen ſtets zu einem glüFlichen Ende führen. Für Volks-
und Schülerbibliotheken zu empfehlen.
Schmid, Ernſt. Kindergarten-Lieder. Eine Sammlung
von neuen Gelegenheit3-, Spiel= und Koſeliedern für. das
zarte Kindesalter. Zum Gebrauche in Schule und Haus.
Mit einer Einleitung von Georg Ernſt. 3. Auflage. Leipzig
und Wien, 1891. Julius Klinkhardt. 2 M. 40 Pf.
Der Wiener Lehrer Ernſt Schmid, der anerkannt tüchtige Chormeiſter
des Shubertbundes und des Lehrerinnen-Damend<hore3 in Wien, ſteht in
Öſterreich als eine Autorität auf muſikaliſ<hem Gebiete in allgemeinſter
Ahtung. Die vorliegenden Lieder ſind von ihm komponirt und daß dieſe
Sammlung Anklang gefunden hat, beweiſt dieſe eben erſchienene dritte
Auſlage. Sie ſind melodiös und leicht ſangbar, aber alle einſtimmig. Die
Sammlung gliedert ſich in Eröffnungs: und Sclußlieder , Religiöſe Lieder,
Feſtlieder, Aus dem Kindesleben, Aus dem Naturleben, Spiellieder, Koſe-
lieder. Trefflih iſt die Einleitung von Georg Ernſt, dem Direktor de3
Neubauer-Bildungskurſes für Kindergärtnerinnen in Wien. Die wertvolle
Sammlung verdient auc<4 in deutſ<hen Shulen volle Beachtung.
Spamers Jlluſtriertes Konverſation38-Lexikon. 2. Aufl.
8. Band. Leipzig. Otto Spamer.
Mit vorliegendem 8. Bande, welcher die Buchſtaben T bis Z nebſt
Nachträgen enthält, iſt dies Werk zum Abſchluß gelangt. Er iſt ſchön und
reich ausgeſtattet, wie die vorhergehenden Bände. An Sonderbeilagen ent-
hält er 4 Karten, 4 Tonbilder und 490 Textabbildungen. Dur< die Nach-
träge iſt das Werk bis auf die Gegenwart geführt worden, ſo daß es auf
allen Gebieten des Wiſſens, der Kunſt, des Handels und de3 Gewerbes das
Neueſte bietet. Spame:,2 Konverſationslexrikon zeichnet ſich dur<g Reich-
haltigkeit und Vielſeitigkeit aus, denn es werden in demielben nicht weniger
al3 445 000 Stichwörter abgehandelt. Die Artikel ſelbſt ſind einheitlich
und gemeinverſtändlich geji<rieben und dabei do<h kurz und knapp gehalten.
Zahlreiche Tabellen und Überſichten erleihtern den Überbli> über größere
Wiſſensgebiete. Stellt ſi< in dieſer Beziehung das Werk den beſten ſeiner
Art mindeſtens ebenbürtig an die Seite, ſo übertrifft e8 alle andern der-
artigen Werke durc< den Reichtum ſeiner JUuſtrationen. Da3 ganze Werk
bringt 43 Karten, 71 Tonbilder und 6500 Textabbildungen. Wort und
Bild ergänzen ſich in beſter Weiſe und machen dies Werk darum beſonder3
für Haus und Scule geeignet, denn ein Bli auf ein Bild erklärt oft
- mehr als eine langatmige Abhandlung. Scul- und LBolksbibliotheken
jeien beſonder3 auf dies Werk aufmerkſam gemac<ht, das mit Ret „ein
Hausjhatz für das Volk“ genannt wird. Da3 Lexikon iſt beziehbar in
200 Lieferungen zu je 50 Pf. oder in 33 Abteilungen zu je 3 M. oder
in ac<ht Bänden elegant in Halbfranz gebunden zu je 45 M. Die ganze
Ausſtattung iſt ſolid und gut.
Jugendblätter für Unterhaltung und Belehrung gegründet von
Jjabelle Braun. Unter Mitwirkung vieler Jugendfreunde
herausgegeben von Jjabella Hummel. Mit 6 Bildern in Far-
bendru> und vielen Jlluſtr. in Holzſ<nitt. Jahrgang 1891.
München, Braun u. Shneider. Geb. 5 M. 50 Pf.
Die Jugendblätter kehren in vielen Familien ſo regelmäßig ein, wie
der Kalender und fie werden immer freudig aufgenommen, denn thr Inhalt
iſt ſtet3 reichhaltig und Intereſſe erregend und der BilderſHmu> ſ<hön und
gediegen. Der diesjährige ſtattliche Band bringt wieder trefflihe Gedichte,
ſpannende Erzählungen, etlihe Feſt- und Märchenſpiele , einige geſchichtliche
und naturkundliche Artikel und zuletzt in reiher Auswahl Spiele, Sprüche,
Rätſel, Charaden 2c. Der Humor kommt in Wort und Bild zur Geltung,
jo daß jung und alt Freude über das hübſ<he Bu< haben werden.
Mündner Bilderbogen. Band 43. Münden, Braun u.
Schneider. 3 M. 40 Pf.
Wir brauchen nur mitzuteilen, daß in dieſem Bande Künſtler wie Ober-
länder, Meggendorfer, JUe, Reini>e, Richter, Gräß 2c. vertreten find, um
darzuthun, daß hier derſelbe Humor waltet, wie in den vorhergehenden
Bänden.
Uellner, Paul, Techniker. Das Lied von der Glo>e tehniſch
erläutert nebſt einer Beſchreibung des Glo>enguſſes und einer
- Lithograph. Tafel in Farbendru> als Lehrmittel für Schulen.
(15 S.) Düſſeldorf, 1891. Hermann Michels. 1 M. 80 Pf.
Bei Beſprechung * dieſes Liedes von der Glo>e und Erklärung der darir.
vorkommenden tehniſ<en AusdrüFe wird dieſes aus der Hand eines Fah-
mannes hervorgegangent Lehrmittel nebſt Beſchreibung jehr gute Dienſte
leiſten.
- 2. =- DruF und Verlag von Julius Klinkhardt in Leipzig und Wien.