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abſolut (und auf die abſoluten Zahlen kommt es für unſeren Zwe> an) find die Verluſte der Katholiken an die „Bekenntnisfreien“
fehr viel geringer geweſen. Damit dürfte nunmehr die Erſcheinung, daß der Rückgang der Volksſchulkinder außer den Juden nur
die Proteſtanten betroffen hat, erklärt ſein.
Zum Scluß der Ausführungen über die Schüler jei folgende Tabelle gegeben, deren Angaben, wenn ſie auch zum Teil
auf Schäzung beruhen, der Wirklichkeit doc< fehr nahe kommen dürften.
Die Kinder im Alter von 6-14 Jahren nach der Konfeſſion und der Verteilung auf die Schularten.
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| Evang. | Kath. | IG | vn os Alle Be- Evang. Kath. Nich | ns /Alle Be]. Anteil der Schularten an der Kinderzahl in Prozenten
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Seminarübungs5- | |
ſchulen und der An- | |
+aliöſchulen) . . . . 13668211/1945386 18731] 8 660/5640988j3480884 19756251 16949/59590,5533048| 91,03! 95,28 43,61 82,59, 92,101 88,60; 93,17] 40,23! 92,96| 89,89
Prozentualer Anteil ;
der Bekenntniſſe an |
ver Schülerzahl . . 65,088 34,49. 0,38) 0,15) 100,0| 62,9% 35,7: 0,31 Los) 10049 - | | -- | | | m | in
Mittler? Schulen . . i 146 651; 25861 5 428] 1 060] 179 0001 181 125; 42 160 5970|) 1 7421 230 997] 3,64! 1,27; 12,64 10,11] 2,92] 4,61| 1,99; 14,17] 2,791 3,75
Prozen:tualer Anteil |
der Betenntniſſe an | | .
ver Schülerzahl . . 81,93 14,45, 3,03; 0,59; 100,0] 78,41 18,25; 2,58! 0,51 Wd o-i- io ie ir oo | oo is | io | au
Höhere Schulen . . . | 214 820| 70431 18797; 765) 304 813] 266 614; 102 688 19214' 2 771/391 287] 5,33; 3,45| 43,76) 7,30 4,981 6,79! 4,84] 45,60| 4,32| 6,36
Prozentualer Anteil |
der Bekenntniſſe an |
der Schülerzahl . . 70,488 23,11 6,17] 0,251 100,0] 68,141 26,94 4,91| 0,1| 1000 -|/ =| -| il | ier | is | u | uy
| 7) | 1)
Alis Anftalten zuf. !4029682/2041678 42956 10485 1248013928623 2120473 42133 64103 6155332 100,0 109,0; 100,0| 100,0; 100,0] 100,9 100,0; 100,0 100,0] 100,0
Vrozentualer Unteil | : | |
der Bekenntniſſe an | | | | |
der Schülerzahl | | |
ſämtlicher Anſtalten 65,79 33,33! 0,70; O,17| 100,0 63,82; 34,45 0,688 1,041 100, -- | -- | -- “Ai ad dodo
2) Wenn dieſe Zahlen von der Summe der Tabelle auf
S.
Betrachten wir zunächſt das Jahr 1921, ſo erſehen wir aus obiger Tabelle, daß an der Zahl der Volks8ſchulkinder die
Proteſtanten und Juden ſchwächer, die Katholiken ſtärker beteiligt ſind, als ihrem Anteil an der Geſamtzahl der ſchulpflichtigen Kinder
Umgekehrt iſt bei den mittleren und höheren Schulen der Anteil der Katholiken ſchwächer, derjenige der Proteſtanten und
Juden ſtärker. Von den beiden <riſilichen Konfeſſionen ſtehen alſo die Katholiken ungünſtiger da. Aber auch die Proteſtanten werden
von den Juden vollſtändig überflügelt. Faſt 60 % aller jüdiſchen Kinder im Alter von 6-- 14 Jahren beſuchen mittlere und höhere
entſpricht.
Schulen, während es bei den Proteſtanten nur 11, bei den Katholiken gar nur 7 % ſind.
Außer der größeren Wohſhabenheit der
züdiſchen Bevölkerung ſpiegelt ſich in diejen Zahlen auch die Tatſache wieder, daß die Juden, die hauptſächlich in Handel, Induſtrie
und den freien Berufen, ſelten in der Landwirtſchaft, tätig ſind, überwiegend in den Städten leben, alſo viel leichter Zutritt zu den
mittleren und höheren Schulen finden als Proteſtanten und Katholiken, die zum großen Teile auf dem Lande von jedem Zugang zu
den Möglichkeiten einer höheren Schulbildung abgeſchnitten ſind. Die vom Kultusminiſterium geplanten neuen Schularten (Aufbau-
jule und Deutſche Oberſchule) haben aber gerade den Zwe, dieſe Benachteiligung des Landes zu beſeitigen oder wenigſtens zu
mildern.
höheren Schulen im Vergleich mit dem Judentum verbeſjert werden.
Fragen wir nach den Veränderungen, die ſich in den Jahren 1911--21 vollzogen haben, ſo empfiehlt es ſich, zunächſt die
Entwicklung der Geſamtkinderzahl mit derjenigen der Schülerzahlen der verſchiedenen Schularten zu vergleichen. Das iſt in folgender
Überſicht geſchehen.
In den Jahren 1911-1921 haben zugenommen (+) oder
abgenommen (-) in Prozent die Schüler
. der der mittleren | der höheren
überhaupt Volksſchulen Sculen Schulen
bei den Proteſtanten . . . . = 2,5 -- 9,1 -+ 23,5 + 241
bei den Katholiken . . . . . + 3,9 + 1,6 + 63,0 + 465,38
bei den Juden . . ..... -- 1,9 -- 9,5 -+ 10,0 + 9,2.
Gelingt e8, das Ziel zu erreichen, ſo wird zweifellos auch der Anteil der <riſtlihen Konfeſſionen an den mitileven und
Daraus geht hervor, daß die Schülerzahl der mittleren und höheren Schulen relativ bei den Juden am wenigſten, bei den
Katholiken am meiſten zugenommen hat.
amts bereits mehrfach nachgewieſen worden iſt*), eine Tendenz zum Ausgleich der Gegenſäte.
ſind, wurde oben gezeigt.
tachdem wir die Zahlen der Kinder, gegliedert nach der Konfeſſion, betrachtet haben, ſtellen wir ihnen nunmehr die Zahlen
der Schulen, der Klaſſen und der Lehrer gegenüber.
*) Vergl. Statiſtiſche Korreſpondenz vom
19
D
10, u
ezember 1919 und vom 13. Auguſt 1921,
(E53 beſteht alſo, wie in der Statiſtiſchen Korreſpondenz des Preußiſchen Statiſtiſchen Lande3-
Wie groß dieſe trozdem immer noh
6 abweichen, ſo erklärt fich das daraus, daß in obigen Angaben die Kinder, die gar keine Schule beſuchen, nicht enthalten ſind.