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Wenn man die Zahl der Schüler betrachtet, dann zeigen ſich aljo zwiſchen der Gliederung nac< Stufen und der nach Klaſſen
diejelben Unterſchiede, die uns j<on oben auffielen, als wir von der Zahl der Klaſſen ſprachen. Dieſe Unterſchiede ſind, wie wir
oben feſtſtellten, darauf zurückzuführen, daß eine Stufe in mehrere Klaſſen zerlegt iſt, daß aljo Parallel- und Wechſelklaſſen beſtehen.
In wenig gegliederten Schulen, in denen Kinder mehrerer Schuljahre in einer Klaſſe zuſammengefaßt ſind, beſteht die Not-
wendigkeit, dieſe Klajjen in Unterrichtöabteilungen zu zerlegen.
Bon allen einklaſſigen Schulen hatten . . . Abteilungen: | Vonallen zweiklaſſigen Sdhulen hatten... Abteilungen:
Stadt und Land | 2 | 3 4 und mehr Stadt und Land | 3 oder 4 9 oder 6 7 und mehr
| | | .
> Grundzahl . . | 97 | 188 109 | Grundzahl . . | 70 156 92
Stadt . . +7 H... | 8,23 37,32 33,23 Stadt . . 1. H... 27,03 60,23 8,49
, Grundzahl . . | 424 | 6518 4 887 (ben : 2528 4 372 253
Land. . - iv. H... dio. | 3,58 | 39,06 41,30 Land. . . OH... 4 34,92 60,40 | 3,52
Stadt u. / Grundzahl . | 451 6 704 4 996 Stadt u. ( Grundzahl. . 2598 4 328 277
Land zuſ. |1v.H. . . . . ! 371 | 535,12 41,03 Land zuſf. H... 34,655 60,33 3,63.
Von allen Schulen mit mehr als zwei Klaſſen hatten
. Abteilungen:
Stadt und Land | 4 bis 6 7 bis 9. | 10 und mehr
Grundzahl . . | 345 792 900
Stadt . . + H... -- | 7 „28 15,87 138,92
Qand (8 Grundzahl. . | 4 599 2 689 578
ZERREN H..... | 51,78 30,27 6,49
Stadt u. / Grundzahl .| 4944 3441 1476
Land zuſ. H... .-- | 36,30 25,26 10,34.
Wir vergleichen nunmehr 1921 mit 1911 und beſchränken uns dabei, um das Bild überſichtlicher zu geſtalten, auf die in
den verſchiedenen Schularten unterrichteten Kinder (unter Vernachläſſigung der Zahl der Schulen ſelbſt). Dann ergibt ſich, daß die
Schüler der einklaſſigen Schulen trog Vermehrung der Schulen zurückgegangen ſind (um 6 700 oder 1,21 %). Die Abnahme war
abſolut in den ſtädtiſchen Verbänden etwas geringer al38 auf dem Lande (3 147 gegen 3 553), relativ aber größer (22,33 % gegen
0,86 %). Sehr erheblich geſunken iſt die Schülerzahl der zweiklaſſigen Schulen mit einer Lehrkraft, der ſogenannten Halbtagsſchulen.
Sie haben faſt die Hälfte ihrer Kinder (47,46 %) verloren, nämlich 193 035. Dieſer Rückgang entfällt abſolut faſt ausſchließlich auf
das Land (190 828). Bei den großen Mängeln der Halbiagsſchulen iſt ihre Abnahme als ein weſentlicher Fortſchritt zu betrachten*).
Der Rückgang der Halbtagsſchulen iſt zum Teil den zweiklajſigen Schulen mit zwei und mehr Lehrkräften zugutegefommen. Jhre
Schülerzahl iſi um 58 804 oder 15,70 % geſtiegen. Die Zunahme entfällt ausſchließlich auf das Land, während die Städte ſogar
eine kleine Abnahme aufweiſen. In den dreiklaſſigen Schulen mit zwei Lehrfräften hat ſiß ebenſo wie in den Halbtagsſchulen die
Zahl der Kinder vermindert (um 84 669 oder 18,02 %, davon 81 493 oder 17,77 % auf dem Lande, 3 176 oder 28,33 % in der
Stadt). Auch dieſe Verſchiebung wird man als einen Fortſchritt bezeihnen können. Die Schüler der drei- und mehrklaſſigen Schulen
mit drei und mehr Lehrkräften ſind an Zahl gewachſen (um 110 528 oder 2,91 %); dieſe Zunahme iſt die Reſultante einer Ver-
mehrung auf dem Lande (um 154 538 oder 11,40 %) und einer Verminderung in der Stadt (um 44 010 oder 1,81 %). Da 1911
die mehr als dreiklaſſigen Schulen nicht beſonders ausgezählt worden ſind, kann der Vergleich nicht weiter fortgejezt werden. Einen
Erfatz für das Fehlende bietet uns aber die Statiſtik der Stufenzahl. Nur bei den achtſtufigen Schulen iſt die Zahl der Kinder
gewachſen (ſie hat ſich mit einer Zunahme von 500 999 mehr als verdoppelt); bei allen anderen Schularten iſi ſie zurückgegangen.
Ordnet man die Schulen nach der abſoluten Stärke des Rücganges der Kinderzahl, ſo erhält man nachſtehende Reihenfolge: zwei-
ſtufige 165 535, ſechsſtufige 139 210, ſiebenſtufige 137 903, fünfſtufige 86 374, dreiſtufige 71 658, einſtufige 9 476, vierſtufige 8 915.
Aus dieſen Zahlen geht hervor, daß die Zunahme der achtſtufigen Schulen ſi<ß im weſentlichen auf Koſten der bereit8 reicher
gegliederten Schularten vollzogen hat. Von den wenig gegliederten Schularten hat nur die zweiſtufige Schule an Bedeutung ſtark
eingebüßt ; dagegen hat die einſtufige Schule ihren Plaz faſt ganz behauptet. Zeigen die Zahlen mithin auch zweifellos einen
Fortſchritt, ſo iſt er doch nicht ſo groß, wie ein flüchtiger Bli vortäuſcht. Beim relativen Rückgang ergibt ſich folgende Reihenfolge
der Stufen: fünf 27,15 %, ſec<h8 25,56 %, zwei 20,16 %, drei 9,45 %, ſieben 7,91 %, vier 2,40 %, eins 1,70 %**). Unterſcheiden
wir Stadt und Land, ſo gilt für die Städte dasfelbe, was wir ſchon für den ganzen Staat ſeſtgeſtellt haben: nur bei den achtſtufigen
Schulen hat die Schülerzahl zugenommen (um 452 950 oder 101,11 %); bei allen anderen Schularten hat ſie abgenommen, am meiſten bei
den ſiebenſiufigen (um 260 220 oder 18,08 %) und ſechsſtufigen (um 153 692 oder 45,61 %). Für da3 Land erhalten wir folgendes Bild:
i Zunahme . Abnahme
Stufen =-- . Stufen - -
abſolut | in % abſolut in %
ſiebenſtufige . . .- +---+ 122 317 40,36 | zweiſtufige .. . 6... 161 0438 20,23
achtſtufige . . . . . . ...- 48 049 261,99 | dreiſtufige. . . .. u... 55 446 7,86
vierſtufige .. ou u 21 050 7,16 1 fünfſtufige . . ....... 46 674 20,77
ſechöſtufige . . . uu + - 14 482 6,97 | einſtufige . . . uu 6 597 1,21.
*) In den Jahren 1886--1901 haben die Halbtagsſchulen und ihre Schüler im allgemeinen zugenommen, von 1901--1911 ſind ſie
zurücgegangen. Vergl. Preuß. Stat., Heft 231, 1. Teil, S. 91*. =-- **) Im Jahre 1886 (altes Gebiet) wurden von 100 Schülern 21,80 in
Schulen mit 6 und mehr Klaſſen unterrichtet, im Jahre 1911 (altes Gebiet) 47,33, im Jahre 1911 (neues Gebiet) 49,35, im Jahre 1921 (neues
Gebiet) 54,51. Vergl. Preuß. Stat., Heft 231, 1. Teil, S. 92*.