C. Literatur. 103
Die Kriminalität der Jugendlichen in Stuttgart während des Krieges.
Zentralblatt f. Vorm.-Wesen VII, (1916), 2
Kurze Mitteilungen der Stuttgarter Jugendgerichtshilfe, die dadurch wertvoll
Sind, daß gie Sich mit gämtlichen Gegetzegübert1etungen Jugendlicher befassen. Die
Zahlen reichen zwar nur bis Ende 1915, bestätigen aber die anderwärts gemachten
Beobachtungen: die ungünstige Wirkung der Länge des Krieges, die Hauptsteigerung
der Kigentumsvergehen, das Spätere Zunehmen der 16--18Jährigen.
Linfluß des Krieges auf die Kriminalität der Jugendlichen, Mitteil. d.
Deutschen Zentrale für Jugendfürgorge. 1. Dez. 1915.
Ergebnisse einer von der Zentrale veranstalteten Umfrage in den größeren
Städten Deutschlands; das Material reicht bis Mitte 1915.
Ansteigen der Kriminalität Jugendlicher in Wien, Zeitschrift f. Kinder-
Schutz u. Jugendfürgorge (Wien) VIII, Nr. 4. .
Die Darstellung umfaßt die Zeit bis Ende 1915 und läßt erkennen, daß die
gittliche Not der Jugendlichen auch in ungerm Nachbarstaat groß 1st.
Der Krieg und die Kriminalität der Jugendlichen. Von Dr. A. Hellwig.
Halle a. 3., Buchhandlung des WaiSenhauses. Preis 6 M.
Das Buch ist die bisher umfangreichste Sammlung alles Materials, das Sich
auf die Kriminalität der Jugendlichen bezieht, 80wohl statistigch als auch fürsorge-
riSch. Es umfaßt die Zeit bis Anfang 1916 und behandelt: 1. Die Erscheinungs-
formen der Jug.- Krim. während des Krieges. Il. Die Urgachen der Kriegskrimi-
nalität. III. Maßnahmen gegen die Jug.-Krim. IV. Vermutliche Entwicklung der
Krimmalität nach dem Kriege.
Die ethisch minderwertigen Jugendlichen und der Krieg. Von KX.
Wittig. Heft 1 (70 S8.) der Neudrucke zur Psychologie. Bd. 3: Der Krieg
und die komplementäre Kulturpsychologie. Herausgeg. von Dr. Giese. Langen-
Salza, Wendt & Klauwell, 1918.
"Jugendliche Sträflinge kommen selbst zum Wort und Schildern die Wirkungen
des Krieges auf ihre Seele. Eine kurze Einführung des Bearbeiters stellt die Nieder-
Schriften zu Gruppen zusammen und weist auf ihr cbarakteristisches Gepräge hin,
Dies und jeder Niederschrift vorangestellte Materialien über Alter, Erziehung, Vor-
leben und Eigenart des Schreibens werden dem Porscher das Legen zwiSchen den
Zeilen erleichtern,
Der Einfluß des Krieges auf die Kriminalität der Jugendlichen und
auf jugendliche Sträflinge. Mit einem Überblick über den Stand der
Kriminalität der Jugendlichen bis zum Jahre 1914. Von K. Wittig. Heft 129
der Beiträge zur Kinderforschung und Heilerziehung. Herausgeg. von J. Trüper,.
Langensalza, Hermann Beyer & Söhne (Beyer & Mann). Preis 60 Pf.
Den Hauptinhalt des Heftchens bilden Beobachtungen des Lehrers an der
Strafanstalt darüber, wie der Krieg einergeits Soviele Jugendliche ing Gefängnis
führt (gesteigerte Kriminalität), wie er aber andergeits unter der Hand des Erziebers.
zum Heilmittel für viele Sträflinge wird; von besonderem Werte ist, daß diese Be-
obachtungen durch Äußerungen der Jugendlichen gelbst bestätigt werden. Die Be-
obachtungen erstrecken Sich aber nur auf den Anfang des Krieges. Nn
»Gefährdete Kriegerkinder.« Von Dir, A. Pietzsch, Dresden. Sächs. Schul-
zeitung 1917, Nr. 26.
Ein Blick auf die Schädigenden Wirkungen des Krieges auf die Jugend; be-
Sonders wertvoll ist die Aufstellung der durch den Erzieher und Menschentreund
möglichen Maßnahmen der Hilfe. '