Full text: Zeitschrift für Geschichte der Erziehung und des Unterrichts - 17.-19.1929 (17 bis 19)

 
 
 
Meister: V. E. Milde u. die Anfänge der deutsch. Kriminälpädagogik. | 95 
größte Aufmerkgamkeit widmet und eine Heilpädagogik vorbereitet, 
weil er ferner die Obsorge für sSchwererziehbare Kinder dem Normal- 
pädagogen abnimmt und einem Fachmann überweist. Über A. H. 
"Niemeyer und namentlich J. PF. Herbart geht er ingofern hinaus, als 
er nicht das einzelne Kind betrachtet, Sondern es in Seiner gegell- 
Schaftlichen Eingliederung gieht. Soziale und Soziologische Einstellung 
bilden aber ein Grunderfordernis des Kriminalpädagogen. 
Milde hat wie kein zweiter Österreicher das deutsche pädagogische 
Schrifttum verarbeitet und durch ausführliche Literaturnachweise in 
Seiner Heimat bekannt gemacht. Auch dieger Tätigkeit müssgen wir 
gedenken. " 
Keinesfalls darf die Kriminalpädagogik ihres Mitbegründers, dessen 
150. Geburtstag wir 1927 begingen, vergesgen. Ihre Aufgabe ist un- 
endlich groß und gie muß auch auf Stimmen lauschen, die aus dem 
Schattenreich zu uns dringen.
	        
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