Gerdes & Hödel, Verlagsbuchhandlung, Berlin W. 57.
Raturkunde
von
G. Partbeil und 25. Probl.
A. Sür Mittelſchulen, höhere Mädchenſchulen und verwandie
Anſtalten. 3 Teile, gebunden 1.: 0,80 Mk., I1.: 1,60 Mk., I11.: 2,-- Mk.
B. Für Bürgerſchulen und gehobene Bolksſchuylen. 3 Zeile.
1.:: 0,50 Mk., gebunden 0,60 Mk., 11.: 0,60 Mk, gebunden 0,75 Mt,, I1.:
0,80 Mk., gebunden 1,-- Mk.
CG. Für Volksſ<ulen. 2 Teile. 1.: 0,50 Mt., 11.: 0,40 Mk. Beide Hefte
in einen Band gebunden 1,10 Mk.
Der Grundzug: des bekannten Werke3 von Fartheil und Proßſt beſteht darin, daß die
naturkundlichen Stoffe Lebensgebieken entnommen werden. Die ſyſtematiſche Anordnung iſt daher
nicht bloß fitr die Naturkörper, ſondern auch für die phyſikaliſchen Erſcheinungen aufgegeben und,
wo nötig, an den Schluß geſtellt.
Es iſt vor allen Dingen darauf verzichtet, der ſyſtematiſchen Vollſtändigkeit zuliebe weniger
wichtige Naturkörper zu behandeln. .
In den Betrachtungen der Pflanzen und Tiere ſteht iiberall die Biofogie im Vordergrunde,
Und zwar geht das Buch von den Lebenöäußernngen aus, die ſich an den Naturköryern beobachten
laſſen, und unterſunc<t, wie der Körperbau dazu yaßt. Bei der Anordnung nach Leben8gemeinſchaften
iſt ein Eingehen auf die phyſikaliſch-hemiſchen Bedingungen, unter denen die Naturkörper in der
betreffenden Landſc<aft leben, ſowie die Hervorhebung der gegenſeitigen Beziehungen eher möglich
als bei ſyſtematiſcher Anordnung, und eine Beſchränkung des Stoſſe3s in der Hinſicht, daß rein
wiſſenſchaftlich intereſſante Merkmale weggelaſſen werden, leichter dur<ſührbar.
. Das Syſtem der Pflanzen ordnet die Naturkörper meiſt nach den Fortpflanzungö5organen,
die de3halb früher einen ungebührlich breiten Naum in der Betrachtung der Pflanzen einnahmen.
Wo die Verwandtſchaft leicht zu überſehen iſt, und wo bei vielen Angehörigen eine ähnliche Leben5-
weiſe oder ähnliche Verwendung ſtattſindet, da iſt das Syſtem am Plate, 3. B. bei dem Steinobſt,
dem Kernobſt, den Sc<hmetterlingöblütlern, Lippenblütlern, Doldenpflanzen, Niedgräſern, Gräſern.
Dem jyſtematiſ<en Nahmen liegen Zuſammenſtellungen, in denen die Beziehungen zum
Menſc<en a::3gedrückt werden, ziemlich fern, 3. B. Oelpflanzen, Geſpinſtpflanzen, Futterpflanzen.
Unmöglich aber iſt die fortlaufende Betrachtung von Raumbildern der Landſchaften und von dem
Wechſel in denſelben während der Jahreözeiten. So können die Lebenögemeinſchaften auch nicht,
wie vielfach vorgeſchlagen worden iſt, am Schluſſe der Betrachtungen gewiſſermaßen als eine Zu-
ſammenjfaſſung geboten werden; denn wa3 nicht beobachtet iſt, läßt ſich auch nicht „wiederholen“,
und die „Zuſammenſfaſſungen“ würden in bloßes Gerede ausarten.
In der Zoologie iſt eine ſyſtematiſche Zuſammenſtellung wegen der wohl abgerundeten
Gruppen mit vielfach gleicher oder ähnlicher Weiſe nötiger als bei den Pflanzen. Die Zuſammen-
ſtellung nach Lebensgemeinſchaften ermöglicht es auch hier beſſer als die Sytjtematik nac<hzuweiſen,
wie oft bei ganz verſchiedenem Tiertypus ähnliche Leben8weiſe ähnliche Organe zur Vorausſezung
hat. Man denke an die Grabwerkzeuge von Maulwurf und Maulwurfsgrille, die Shwimmwerkzeuge,
die Werkzeuge zum Zerreiben der Pflanzennahrung, die Flugwerkzeuge.
Auch hier treten die Beziehungen der Tiere zum Menſchen klar zutage, wenn man von
Waldverwüſtern, von Waldhütern, Fiſchräubern, Obſtſchädlingen ſpricht.
Selbſt die kebfoſen Dinge müſſen ſich den allgemeinen Geſichtspunkten unterordnen. Die
leichte Bearbeitung de3 Sandſteins und ſeine ſchnelle Verwitterung läßt uns na ſeiner Zuſammens-
jezung fragen, die kupfernen Gebrauch8gegenſtände, die den Kindern bekannt ſind, fordern zu der
Frage herau3, welche Eigenſchaften da3 Kupfer gerade zu dieſer Verwendung geeignet machen. So
iſt auch hier das Leben Ausgana3punkt,.
Shyſikaliſhe und <emiſc<e Erſcheinungen, die ſic) bei der Betrachtung der Landſchaft5-
gebiete aufdrängen, werden im Anſchluß an die Lebens8gemeinſchaften behandelt, 3. B. Sumpfgas,
Ammoniak, Schweielwaſſerſtotf bei dem Schlammgrunde der Gewäſſer, die meteorologiſchen Er-
ſcheinungen im Zuſammenhange. Andere werden im Anſchluß an Kulturſtätten behandelt, 3. B. bei
den Induſtrieſtätten Dampfmaſchine und Dynamomaſchine. Natürlich iſt dafür geſorgt, daß nichts
Unverſtändliches auftrete, was die vorherige Behandlung anderer Stoffe verlangt. Dadurch daß der
Unterricht von den Beobachtungen ausgeht, die der Schüler täglich bei Handwerkern, in Fabrik
räumen, auf der Straße, in der eigenen Wohnung anſtellen kann, iſt auc) hier die Verbindung des
Unterrichts mit dem Leben Hheraeſtellt.
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