Full text: Zeitschrift für pädagogische Psychologie und Jugendkunde - 29.1928 (29)

496 Kleine Beiträge und Mitteilungen 
 
- 10. Können Sie angeben (falls nicht Schon beantwortet), wann jeder diesSer Bräuche 
bei Ihnen aufgetaucht ist und wie lange er vorhanden war?. 
11. Können Sie Sich erinnern, wie Sie auf diese Dinge gekommen Sind; können Sie 
im besonderen etwas über die äußeren und inneren Anläsge mitteilen, woraus Jervor- 
gebt, wie Sich einzelne Bräuche bei Ihnen entwickelt haben ? 
12. Glauben Sie, daß diese Bräuche in Ihrer Jugend aus einer gewisgSen Angst vor 
wichtigen Entscheidungen entstanden gind oder überhaupt aus Angst vor dem Leben ? 
13. Waren bzw. Sind diese Bräuche für Sie gebr wichtig oder standen gie auf der 
Grenze zu Spielerischen Verbaltungsweisen, S0 daß gie nur halbernst genommen wurden? 
Verguchten Sie durch diese Bräuche nur Sich Selbst zu Sichern, oder führten Sie gie 
auch durch, um das Geschick anderer Mensgchen (Ihrer Angehörigen, geliebter Menschen, 
der Mensgchheit) günstig zu ordnen usw.? Fühlten Sie Sich verantwortlich für deren Wobl- 
ergehen und mußten Sie deshalb Solche Handlungen vollziehen ? 
14. Falls diese Bräuche bei Ihnen Später verschwunden Sind: Haben Sie gie absgicht- 
lich, SyStematisch, mit Gewalt zurückgedrängt? Warum? -- Sind gie allmählich von 
Selbst weniger wichtig genommen worden, verebbt? Verguchten Sie vielleicht, Sie Sich 
durch natürliche vernünftige Erklärung „plaugibel“ zu machen (z. B. das Verrufen, indem 
Sie Sich gagten: „Ich werde weniger enttäuscht gein, wenn es Schief geht, wenn ich 
mich Schon auf den Mißerfolg von vornherein einstelle“.) 
- 15. Haben Sie diese Bräuche bisSher immer geheim gehalten oder Sprechen Sie darüber 
auch zu anderen Mensgchen ? Zu wem? Falls Sie nicht darüber Sprachen, warum nicht? 
Wie war es damit in Ihrer Jugend ? Sprachen Sie jemals "zu Erwachsenen darüber ? Zu 
Freunden und Schulgefährten ? 
16. EniSinnen Sie Sich derartiger Bräuche, die Sie gemeingam mit Klassengefährten, 
Preunden, Geschwistern ausgeübt haben? Haben Sie in ihrer Kindheit oder Jugendzeit 
irgendwelchen Gebeimbünden mit besonderer Gebheimsprache und besouderen Zeremonien 
angebört ? Wissen Sie von der ExisStenz Solcher Bünde bei Ihren damaligen Spiel- 
geſährten ? (Falls Sie eine Geheimsprache kennen, geben Sie Sie bitte an, indem Sie 
einen Beispielsatz in diese Sprache übertragen.) 
. 17. Haben Sie derartige Bräuche einmal beobachtet bei Kindern ? Welche ? Bei welchen 
Gelegenheiten ? Welches Alter batten die Kinder? 
- 18. Bitte geben Sie „uns Anschriften Solcbert'Personen an, von denen Sie glauben, daß 
Sie Inferesse an der Bearbeitung dieses Bogens hätten. 
* 
Nachrichten. 
1. Im Institut für Sexualwisgengchaft zu Berlin findet vom L--6. Oktober 1928 die erste 
SexualwiSSgenschaftliche Woche für Lehrer und Erzieher Statt. 
. 2. Vom 4.--6. Oktober 1928 veranstaltet in Kassel der Deutsche Ausschuß für Erziebung 
und Unterricht Seinen 5. Pädagogischen Kongreß mit dem Thema: „Wesen 
und Wert der Erziehungswissenschatt“ Neben den beiden Hauptrednern über 
dieszes Thema, ÜUnivergitätsprofesSor Dr. Jonas Cohn, Freiburg, und Unpivergitäts- 
profesSor Dr. Max Ettlinger, Müngter, werden UniversitätsprofesSor Dr. D e uc bler, Ham- 
burg, Ministerialdirektor Dr. K übhn e, Berlin und Oberstudiendirektor Dr. Behrend, Berlin, 
über die Stellung der Erziehungswisgenschaft in der Ausbildung der 
Volksschullebhrer, Berufsschullehrer und Philologen gprechen.. Es 
werden erwartet Vertreter des Reichsministeriums des Innern, der Schulvyerwaltungen 
der Univergitäten, der mehr als 40 dem Deutschen AusSchuß angeschlosgenen Lebrerverbände, 
Sowie eine große Anzahl anderer führender Persönlichkeiten des In- und Auslandes. 
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