Full text: Hamburgische Schulzeitung - 3.1895 (3)

 
chulzeitung. 
Eine Wochenſchrift für die Angelegenheiten des Unterrichts, 
der Erziehung und des Lehrerſtandes. 
Redattion : 
Chr. Hamann, Hamburg, 
Finfenau 2, "- 
Heransgegeven 
von hamburgiſchen Lehrern. 
Verlag: 
Oito Meißner, Hamburg, 
Hermannſtraße 44. 
 
Die Hamburgiſche Schulzeitung erſcheint wöchentlich in einem Bogen Groß-Quartformat zum Preiſe von 1 Niarf 50 Pf. für das 
Dierteljahr. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter ohne Preisaufſchlag an. -- Beiträge ſind an die Redaktion, 
Rezenſions-Exemplare an die Derlagshandlung oder an die Redaktion zu jenden. Junjerate werden für die Petitzeile von 60 mm 
Breite mit 20 Pf., Beilagen nac< Übereinkunft berechnet. | 
Nachdru> aus dieſer Zeitung iſt, falls nicht ausdrücklich verboten, nur unter deutlicher Quellenangabe geſtattet. 
3. Jahrgang. 
(-) 
To 
IFD 
ie uh ſ<Hilägt mein ganzes Herz entgegen 
Zn all der reinen Liebesglut, 
Die meine Lebenstiefen hegen, 
Cuch Armen, ohne Hab' und Gut; 
CuH, deren Sein aus Nacht geboren, 
Und deren Amme war die Not, 
Cuch, denen immer an die Ohren 
Ein Lied nur klang: Das Lied vom Brot! 
 
Brot! Brot! =- ſind Eurer Sehnſucht Worte, 
Draus Cure Zanze Seele flcßtz 
Brot! Brot! =- iſt Eurer Hoffnung Pforie, 
Die Euch ein Paradies erſchließt! 
Brot! =- iſt Cur Eure Menſchenwürde, 
Die leuchtend Eu vor Augen ſtehi, 
Brot! =- Cures Lebons Luſt und Vürde, 
Brot! -- Cuer Fluch, Cuer Gebet! 
Wär" ich ein Kröſus, hohgefürſtet, 
Ihr wär't mein Stolz, Ihr wär't mein Ruhm, 
Wonach mein Leben täglich dürſtet: 
Ihr wär't mein wirkend MenſHontum. 
Ein Raif ſollt" meine Stirn beſchweren, 
rz aus Curem Dorgenleid, 
n Cure Thränen funkolnd wären 
as diamantene Geſchmeid. 
Gee 
TD'ri 
( 
39. Oktober 1893. 
 
 
Kr. 44. 
Lied vom Brot.*) 
Und meine Lieb' follt' Waffen ſHmieden, 
Nein warmes Herzblut ſollt ſie weih'n, 
Und Arbeit, Arbeit ſollt" der Frieden, 
Der Cuh befreien würde, ſein; 
Daß ZJhr nicht mehr Eu ſelbſt verpfändet 
Und Teib und Zeele CuH entweiht, 
Daß endliH TZhr einmal empfänder 
Die angeborne Menſ<liDkeit. 
Und doH -- hab' iH auß nicht Millionen 
CuH hinzuſtreu'n mit offner Hand, 
Kann doH in meinem Herzen thronen 
Die Liebe zu Euch unverwandt; 
Die Liebe, die mein Stolz Zebliebet 
Seit meinem erſten Mannestag, 
Und die niht kargte, CuH zu lieben, 
“ 
=oviel ſie kann, foviel ſie mag. 
Cuc treu zu bleiben und umfaßien 
Niit jener Kraft, die hoffend glaubt: 
Mit Euch erglühen und erblaſſen, 
Mit Cuch, TJhr Zeelen weitbeſtaubr:; 
Zut Adlormut CuH zu durchdringen, 
Daß Cuer Loben Flügel hat; 
Mit Euch um MenſHhentum zu ringen -- 
Sei meines Cobens boſte That! 
Ndolf Wilhelm Ernſt 
 
*) Die äußere Veranlaſſung zu dieſem Gedichte iſt dem Verfaſſer =- wie ex uns mitteilt, aus ſeiner Schulpraxis erwachſen. D. Red.
	        
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