Oberſchulbehörde zu jenden. Möge die Wirkſamkeit des Herrn Paulſen 
der Behörde und unſerer Volksvertretung ein Beweis dafür werden, 
daß e Erhaltung dieſes Rechtes im Intereſſe des Sculweſen38 ge- 
oten iſt. 
Der Wohlthätige Schulverein hat am 27. April zur Feier 
ſeines Zöjährigen Beſtehens bei Sagebiel eine Feſtſizung abgehalten. 
Herr Hauptpaſtor Dr. Rode begrüßte die zahlreich erſchienenen Gäſte; er 
ſprach dem Senat, dem Armenkollegium und den Vertretern der Schul- 
verwaltung den Dank de3 Vereins aus für die Unterſtüzung ſeiner Arbeit. 
Herr Bürgermeiſter Dr. Hachmann wies auf die Erfolge der VereinSarbeit 
hin. Der Feſtbericht des Schriftführers, des Herrn Herm. Meyer, war 
ein Rü>blit auf die Entwiälung des Vereins. Welch ſtattlichen Umfang 
jeine Thätigkeit angenommen hat, zeigen folgende Zahlen: In der ge- 
ic<loſſenen Kolonie Krems ſind im leßten Jahren in fünf je vierwöchent- 
lichen Kurperioden 248 erholungsbedürftige Kinder gepflegt worden. Das 
Kinderpflegeheim in Oldesloe hat in zwei Kurperioden 125 Kinder auf- 
genommen. 884 Kinder ſind während der Ferien in Familienpflege ge- 
weſen. Die Speiſungskommiſſion hat etwa 156 000 Portionen Cſjen 
verabreicht. 
Der Verein kann mit Befriedigung auf Jeine biöherige Thätigkeit 
zurücſchauen und wir wollen nicht unterlaſſen, ihm an dieſer Stelle den 
Dank der hamburgiſchen Lehrerſ<haft aus8zuſprechen ; die Thätigkeit des 
Vereins hat unſere Wirkſamkeit in mancher Beziehung gefördert. 
Nachricht und Bitte. Kollegen, welche früher Hülfslehrer an 
preußiſchen Seminarien, an Königlichen oder privaten Präparanden-An- 
ſtalten waren, ſind benachrichtigt worden, daß fie in der Gehalt38ſache 
des weiteren eine handſ<riftliche Beſtätigung des Kultusminiſter38 bei- 
zubringen hätten des Znhalt8, in Preußen würden jene Stellen als 
„feſte Stellen“ bei der Gehalt3berehnung nah dem Lehrerbeſoldungs- 
geſeß betrachtet ; eine einmalige Beſcheinigung genüge. Der Unterzeich- 
nete hat ſich ſofort (Donnerstag) für die Beteiligten an den Miniſter 
gewandt. Damit den betreffenden Kollegen ſchnellſtens und direkt über 
den weiteren Verlauf und über eine eventuell notwendige Zuſammenkunft 
Nachricht gegeben werden kann, bitte ich ſie um Mitteilung ihrer Adreſſe. 
Mit koll. Gruß F. Honebrinker, Wandsb. Stieg 57. 
Lehrmittel für Volksſchulen. Der Antrag des Senat3 betr. 
die Anſchaffung von Lehrmitteln für die VolksSſ<hulen wurde am letzten 
Mittwoch einem Ausſc<huß überwieſen. 
Perſonalien. 
Abgang: 
Am 24. April 1700 verſtarb der feſtangeſtellte Lehrer H. C. Baudit, 
Koblhöfen 22. Zum 1. Juli 1900: Feſtangeſtellte Lehrerin J. Becher 11., 
ABC.-Straße 41, Grund: Verheiratung. Zum 1. Auguſt 1900. Feſt- 
angeſtellte Lehrerin M. Hollander, Humboldtitr. 30, Grund: Verheiratung. 
Hülfslehrerin O. Fo>, Papendamm 5, Grund: Verheiratung. 
Verſeßzungen zum 1. Rai: 
Lehrer Reimers III von der Vokl8ſchule Bachſtr. 94 an die Volksi<ule 
Martiniſtr., Kn. Lehrer Walſemann von der Volksf<ule Martiniſtr. Kn. 
an die Volk8ſc<ule Bachſtr. 94. Inter. beichäftigter Hülfslehrer Neiße 
von der Volk8ic<hule Capellenſtr. 5 an die Volksi<ule Bachſtr. 94, als 
Stellvertreter ?ür den biS 30. September 1900 beurlaubten Lehrer 
Walſemann. 
 
Reuanſtellungen zum 1. Mat: 
I. Nicolayyen, Hülfslehrer an der Volksſchule Kohlhöfen 22, I. Lühr3, 
Zätfslehre an der Volksichule Capellenſtr. 3. 
Zu der diesjährigen 2. Vrüfung haben ſic< gemeldet: 37 Lehrer 
und 69 Lehrerinnen. 
Pädagogiſche Rundſchau. 
Aus dem Deutſchen Lehrerverein. PreiSerteilung. 
Auf das Preisausſhreiben der „Geſellſ<ait für Verbreitung von Volks- 
Üdung“ und des „Deutj]<en Lehrervereins“ vom Jumi 1897, betreffend 
Aufſtellung von Lehrplänen für den deutſchen, den Geſc<ic<ts:, den geo- 
graphiſchen, den naturwiſſen|<aftlicen, den Rehen- und Raumlehre- 
und den hauswirtſchaftlichen Unterricht, waren 16 zur Bewerbung um 
den Preis geeignete Arbeiten eingegangen. Das Preisrichteramt hatten 
die Herren Dr. W. Abegg, Sc<uldir. O8kar Pace, Profeſſor Dr. B. 
Schwalbe, Sculinſpektor Dr. Zwi>d, Oberlehrer W. Steuer, Rektor 
Fiſher, Seminarlehrer Regener, Schulinſpektor Scherer, Rektor Ufer, 
Rektor Dr. Wohlrabe und Dir. Dr. Sachſe übernommen. Die einge: 
gangenen Urteile wurden von der durch den Zentralausſchuß ver Geſell: 
1<aft für Verbreitung von Volk3bildung und den geſc<äftsführenden 
Ausſchuß des Deutſchen Lehrervereins eingeſetzten Kommijſton, beſtehend aus 
den Herren : Clausniter, Rißmann, Röhl und Tews in einer Situng 
vom 14. März d. 3. zujammengeſtellt. Nac<G den Urteilen des Preis- 
richter-Kollegiums waren folgende Arbeiten zu prämieren : 
1. Deutſi<: Motto: „Wir fordern allgemeine Meniſ<enbildung.“ 
Oberlehrer A. Krauß in Stuttgart, 2. Preis: 100 HK 
2. Motto: „Erſt beſinus, dann beginns“. Sculdir. R. Seyfert, 
Oelsniß, 2 2. Preis: 100 4 
3. Ge] Himßte: Motto: „Die Geſchichte jol nicht nur uſw.“ 
G. A. Schroeder, Hauptlehrer in Grunewald, 2. Preis 50 H. 
 
4. Naturwitfeni<aft: Motto: „Natur und Leben.“ Rektor 
Dr. Sc<hmeil und Rektor Gerie, beide in Magdeburg, 1. Preis: 
1100 M4. 
5. Rechnen und Raumlehre: Motto : „Brattich und geiſt: 
biidend.“ Fr. Ch. Wolff in Leipzig, 1. Preis: 100 AK. 
 
 
Über die Veröffentlichung der preisSgekrönten Arbeiten wird von 
den beiden zuſtändigen Körperjchafien nog Beſchluß gefaßt werden. Die 
nicht prämiierten Lehrpläne werden hiermit den Verfaſſern 
zur Verfügung gefellt. Falls eine Reklamierung bis zum 1. Oktober 1900 
nicht erfolgt, werden die Arbeiten nebſt den die Namen enthaltenden 
Couverts, leßtere ungeöffnet, vernichtet. 
Der Zentralausſchuß der Geſellſchaft für Verbreitung von 
Volksbildung. 
I. Tews, Generalſekretär. 
Lehrervereins. 
RiTert, Vorſikender. 
Der geſchäftsfährende Ausſchuß des Deutſchen 
: Clauszsnißer, Vorſitzender. 
Au8 dem Deutſchen Lehrerverein. Für die Tage3ord- 
nung der Vertreterverjammlung des Deutſ<en Lehrexr- 
vereins in Köln ſind bis jetzt folgende Verhanvdlungs8gegenſtänd e 
feſtgeſezt worden: 
I. Anträge des geſchäftsführenden AuSſchuſſes : 
1. Saßzungsänderungen, die nach dem Bürgerlichen 
Geſeßzbuch erfordertich ſind. 
8 8. Jeder Zweigverein leiſtet zu den aus der Geſchäftsführung 
und Leitung ſowie aus dem gegenſeitigen Recht3|chuz erwachſenden 
Koſten einen jährlichen Beitrag für jedes ſeiner Mitglieder. Die Höhe 
dieſes Beitrag38 wird alle zwei Jahre von der Vertreterver| ammlung 
 
beſtimmt. 
Die Beiträge ſind uſw. (wie biSsher). 
S 9 (neu). AuSZtritt und Auflöſung von Zweig:- 
vereinen. 
Wenn ein Zweigverein aus dem Deutſchen Lehrervereim auSstritt 
oder ſich auflöſt, jo tritt keine Auflöjung des Deutſchen Lehrervereins 
ein, jondern er beſteht unter den übrigen Zweigvereinen fort. 
In den vorbenannten Fällen verlieren der betreffende Zweigverein 
und deſſen Mitglieder alle auf der Mitgliedſchaft des Deutſchen Lehrer- 
vereins beruhenden Anſprüche, in8beſondere auc< alle Anſprüche an das 
Vermögen de3 Deutſc<hen Lehrervereins. 
3 10 wird der biSherige 8 9. 
Grundlinien für die Einrichtung einer ſtatiſti- 
ſehen. Zentralſtelle des Deutſ<en Lehrerverein8. 
Die ſtatiſtiſche Zentralſtelle des Deutſchen Lehrervereins hat die 
Aufgabe, auf Schule und Lehrer bezügliche3 geſezliches und ſtatiſtiſches 
Material zu fammeln und den Zweigverbänden des Deutj<en Lehrervereins 
zugänglich zu ntachen. 
Eigene ſtatiſtiſche Aufnahmen werden von der Zentralſtelle in der 
Regel nicht veranſtaltet. 
Zur Erteilung von Auskünften an O 
glieder ift die Zentralſtelle nicht verpflichtet. 
Zur Beardeitung gelangt zunächſt das Beſoldungsweſen. 
dehnung der Thätigkeit «auf andere Gebiete bleibt vorbehalten. 
A!8 zu beſchaffendes Material werden in erſter Linie in Ausſicht 
genommen : 
1. Die über Beſoldung, Penſionierung und Hinterbliebenenverſorgung 
in den deutſchen Bundesſtaaten erlaſſenen geſetzlichen oder Norma- 
tivbeſtimmungen ; 
2. Die Beſtimmungen über die Beſoldung der Lehrer an höheren 
und mittleren Schulen, fowie der Subaltern- und Unterbeamten 
de8 Reichs und der Cinzelſtaaten 3; 
3. Die Ergebnijje amtlicher ſtatiſtij<er Aufnahmen ſowie derjenigen, 
die von Landeslehrervereinen veranſtaltet ſind, beziehungsweie 
in Zukunf! veranſtaltet werden ; 
4. Überſichten über die Beſoldung der Lehrer in den wichtigſten 
Städten des Deutichen Reichs. 
Die aus der Einrichtung erwachſenden Koſten werden aus der Kajje 
des Deutſc<en Lehrervereins beſtritten. 
Zur Verwaltung der ſtatiſtiſchen Zentralſtelle ſetzt der geſchäfts- 
führende Aus|<uß eine beſondere Kommiſſion ein, die das Recht hat, 
fich dur< Zuwabl von Vereinsmitgliedera aus dem Vororte oder den 
Nachbarorten deSſelben zu verſtärken. Der Vorſitzende wird vom ge- 
Ic<äftsführenden Ausſchuß beſtimmt. Im übrigen verteilt die Kommiſſion 
ihre Geſchäfte felbſtändig. 
rt3vereine und einzelne Mit- 
Die Aus- 
Reſolution: 
Die Vertreterverfammlung des Deutichen Lehrervereins empfiehlt 
den einzelnen Landesvereinen dringend, vem vom LandeSverein preußt- 
ſcher Volksöſhullehrer und vom Sächſtichen Lehrerverein gegebenen 
Beiſpiel zu folgen und ebenfalls innerhalb ihres Vereinsgebiets ſtatiſtiſche 
Aufnahmen über das Bejtoldungs8weſen der VolkSichullehrer zu ver: 
anſtalten. 
3. Antrag betreffend Rechtſ<Hreibung. 
Die Vertreterverſammlung des Deutſchen Lehrervereins hält es 
für dringend notwendig, daß für Schule und Leben eine einheitliche, auf 
überſichtlichen Grundjäßen folgerichtig aufgebaute Rechti<reibung 
Geltung hat. 
Als Schritte zu diejem Ziele betrachtet ſie 
1. die Aufhebung derjenigen Erlajie der Reihs: und Staatsbehörden, 
welche die Anwendung der in den Schulen gelehrten Recht) <rei- 
bung im amtlichen Verkehr der Behörden untereinander verbieten ; 
2. eine Weiterbildung dieſer RechtiI<reibung nac< der Richtung hin, 
daß eine weitere Vereinfachung und konjequente Durchführung 
der Regeln Vlat greife.