einer Haushaltungsſchule oder für die Speiſung von Schül-
kindern zu gebrauchen ; ihre ſpätere Ausjſchachtung würde aber
unverhältniSmäßig hohe Koſten verurſachen. Das Gebäude
wird einſchließlich Turnhalle 356 000 M. koſten, außerdem
ſind 24000 M. für das Schulmobiliar und ie 3000 M für
die Ausrüſtung von Zeichenſaal und Turnhalle in Anſatz
gebracht.
Eine Verſammlung der Schulſynode ſand am Sonnabend,
den 5. d3. Mts. im Johanneum ſtatt. Der Vorfſißende
machte Mitteilung von der Wahl des Herrn Paulfen zum
Vertreter der Synode in der Oberſchulbehörde und ſprach
Herrn Frie den Dank der Lehrerſchaft für ſeine Wirkſamkeit
in der Behörde aus. Der Antrag Smid, betr. Einrichtung
pädagogi <er Vorlejungen iſt nebſt Begründung des Au3-
ſchuſſes der Behörde eingereicht, während der Antrag Möller,
betr. HauSsarbeiten noch im Shnodalaus]<uß beraten wird.
Nächſter Punkt der TageS5ordnung ijt der Antrag Voller3:
„Die Schulſynode erſucht die Oberſchulbehörde, bei den in
Betracht kommenden Behörden zu beantragen, daß für die
Schulen ein S<hulmobiliar geliefert werde, das den auf
dem Gebiete der Schuleinrichtung gemachten Fortſchritten ent-
ſpricht. =- Die Schuljynode beauftragt den Synodalausſchuß,
diejen Antrag zu motivieren und der Oberſchulbehörde zu-
gleich beſtimmte poſitive Vorſchläge in Bezug auf die Be-
Ichaffung des Schulmobiliar3 zu unterbreiten.“ Dazu bemerkt
der 'Vorſißzende, e8 jei jeht auf Anxegung des Präſes der
Ober) <ulbehörde, Herrn Bürgermeiſter Dr. Hachmann,
eine Kommiſſion niedergeſeßt worden aus drei Mitgliedern
der Medizinalbehörde, drei Mitgliedern der Baudeputation und
drei Mitgliedern der Oberſchulbehörde, um über den in dem
Antrage Voller8 berührten Gegenſtand zu beraten. Herr
Bürgermeiſter Hachmann hat nun erklärt, mit dem Abſchluß
der Kommi1ſion3arbeit warten zu wollen, bis die Synode
ihre Anſicht in einer Denkſ<rift niedergelegt babe, wenn dies
bis Mitte Mai gej<ebhe. DeShalb hat ſich der Ausſ<huß im
Vorwege mit dem Antrage beſchäftio* und eine ausführliche
Begründung dazu auSsgearbeitet.
Herr Voller3 begründet ſeinen Antrag, ausführlicher auf
die Schulbank al38 das wichtigſte Stü> des Schulmobiliar3
eingehend. Sein Antrag wird ohne Beſprechung einſtimmig
angenommen.
Kommiſſion für Ferienausflüge. In der letzten Sitzung
am Sonnabend, den 28. April, wurden in den vorläufigen
Vorttand gewählt: E. Fiſcher als Vorſitzender, F. Wehde als
Kajſterer, der Unterzeichnete als Schriftführer. An Stelle
de3 wegen Verjezung nach Finkenwärder aus]cheidenden
Kollegen Bornemann wird Kollege Freytag kooptiert. Ein
kurzes Referat de3 Unterzeichneten über die Altonaer Aus8-
flüge giebt Veranlaſſung zu einer lebhaften Beſprechung, ob
Mädchen gleich im erſten Jahre an den Ausflügen teilnehmen
jollen. Alle Mitglieder ſind darüber einig, daß eine körperliche
Erholung den Mädchen ebenſo notwendig und die geiſtige An-
regung durch die Ferienausflüge ihnen ebenſo nüßlich iſt wie
den Knaben. Zu der Leitung der Mädchen müſſen auch
Lehrerinnen herangezogen werden. E3 jyollen de3halb auch
drei Lehrerinnen in die Kommiſſion aufgenommen werden.
Mit den Schulkindern au3 der innern Stadt wird zunächſt
ein Verjuch gemacht werden. Die Auzflüge werden zweimal
wöchentlich und zwar nur na<mittag3 ſtattfinden. Um eine
genügende Anzahl Führer zu gewinnen, ſoll von Mitgliedern
der Kommiſſion perſönlich eine Umfrage bei den Haupt-
lehrern und Lehrern der in Betrac<ht kommenden Schulen
veranſtaltet werden, wer von den Kollegen ſich als Führer
erbietet. Die Kollegen der übrigen Volksſchulen ſollen in
geeigneter Weiſe auch zur Mithilfe aufgeſordert werden. Es
wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß ſich recht viele Kollegen
bereit finden werden, einige Nachmittage in den Ferien der
guten Sache zu opfern, und die Kollegen auch in anderer
Weiſe (durc; Beantragung von Geldbewilligung in den
Bürger- und anderen Vereinen uſw.) unſerer Sache dienen
werden, ſobald der Ruf an ſie ergeht. W. Puls.
O1
I
Vereinigung von Freunden der Hamburger Zeichen-
methode. Verſammlung am 25. April 1900. Der Vorſikende,
Herr Böhling, wies auf die nächſte Arbeit3verſammlung am
16. Mai d. I. hin, in der Herr Dr. Görland über C. Gößes
„Zeichnen mit der freien Hand“ jſpreßen werde, und hielt
dann einen Vortrag über „das Recht der objektiven Methode.“
Der Vortragende erläuterte das Weſen der objektiven Methode
an dem Beiſpiel der Stuhlmannj] hen Methode für den Zeichen-
unterricht und zeigte an verſchiedenen methodiſchen Schriften
der neuern Zeit, daß dieſelben ſich im wejentlichen des ob-
jektiven Verfahrens befleißigen. Dieſes Verfahren ſei richtig;
denn erſten38 ſei die Zielſezung faſt ausſchließlich Sache der
objektiven Wiſſenſchaft, und zweitens werde die Aus3wahl
und Anordnung des Stoffes größtenteils dur< die Wiſſen-
ſchaft bedingt. Das ſei de3halb nötig, weil die menſ<liche
Erkenntnis und die Wüſenſchaft auf demſelben Prinzip, dem
lückenloſen Fortſchritt vom Einfachen zum Zuſammengejſetßten,
beruhten. Die Erſcheinung3welt jei aus verhältniSmäßig
wenigen (geometriſchen) Formen aufgebaut, die der begriſff-
lichen Faſſung fähig ſeien und daher den logij|hen Geſetzen
und der didaktiſchen Forderung: „Vom Einfachen zum Zu-
ſammengeſezten“ unterlägen. Die Prinzipien der Hamburger
Methoden ſeien richtig ; betreffs der biSherigen Durchführung
derſelben fei namentlich zu bemerken: erſtens daß, man oft
den Au3gang von wirklichen Gegenſtänden und zweitens die
Rüdkehr von den geometrijyhen Formen zu den Dingen der
Umgebung verſäumt habe. In diejen beiden Punkten ſeien
daher die Anregungen der Reformer zu berückſichtigen. Die
Verſammlung ſpendete dem Vortragenden für den tieſ/durch-
dachten Vortrag reichen Beiſall. In der Beſprechung wurde
der Antrag, der Vortrag möchte in einer pädagogi|<en
Zeitung veröffentlicht und jpäter auf Vereinskoſten als Bro-
ſhüre gedru>t werden, angenommen. K.
Geſellſchaft der Freunde 2c. Arbeit3verjammlung am
2. Mai 1900.
1. Mitteilungen. 1. Geſtorben jind in den letten
Monaten die Kollegen de Fauquemont, BWVeterien, Nabel,
Balzer, Dierks und Baudiz. Das3 Andenken der Gnöichlafenen
wird in üblicher Weiſe geehrt.
2. Den Lehrerkollegien wird ein Schriſtſtüs zugehen
mit der Bitte um Unterſtüzung einer Lehrerwitwe aus
Württemberg, einer geborenen Hamburgerin.
1. In den Ausſchuß zur Beratung der Anträge de3
Herrn Covm werden gewählt die Herren Coym, J. Fiſcher,
Wolgaſt, BlinEmann, Fabian und Struve.
IT. Stellungnahme der Abgejandten zu den Leitjäten
der Berichterſtatter für die Deutſche Lehrerverjammlung in
Köln. Da der engere Ausſchuß verſäumt hat, die Leitſäte
zu veröffentlichen, kann diejer Punkt der Tages5ordnung nicht
zur Erledigung kommen. Untere Vertreter werden in Köln
Beſchwerde erheben.
IV. Berichte der Lehrmittelfommiſſionen. Herr Kagerah
weiſt darauf hin, daß jeine tec<hnologiſ<en Lehrmittel in der
„Bädagog. Ref.“ falic< beurteilt worden ſeien. Sie zeigten
nicht nur das fertige Produkt, ſondern auc< die Entſtehungs-
ſtadien desSſelben. Herr F. Schulz zeigt einige neue Verſuche
aus dem Gebiete der Elektricität und führt darau? einen
neuen Apparat von Gärtner für Verſuche aus dem Gebiete
der Mechanik vor.
Anwejend ca. 70 Perſonen. Schluß 10 Uhr. H. E.
Perſonalien.
Die Verſetzung des p. Neiße mit Zuiſaß iſt zu ſtreichen.
Dafür:
Beförderung:
Der bisSher interimiſtiſ< beſchäftigte Lehrer R. Neiße, Capellenſtr. 5,
iſt vom 1. Mai 1900 zum Hülfslehrer befördert 3 er bleibt an der betr.
Schule.
Unter „Neuanſtellungen zum 1. Mati“ iſt folgendes zu ändern :
Es muß heißen:
Hülfslehrer J. Lührs an der Volk8ſ<ule Bachſtr. 94, (ni<t Capellenſtr. 5)
Stellvertreter des bis zum 30. September 19060 beurlaubten Lehrers
Watlſemann.