wünſc<hen3wert erſcheinen laſſen, wolle man unſern Neujahr5-
aufſaß in Nr. 1 dieſes Jahrganges vergleichen.
Die Schriftleitung.
Vereinigung von Freunden der Hamburger Zeichen-
methode. Verſammlung am 16. Mai 1900. Der Vorſißende,
Herr Böhling, teilte mit, daß das geplante Vergnügen
wegen zu ſchwacher Beteiligung nicht ſtattfinden werde.
Am 20. Juni werde Herr Linau einen Vortrag über „die
Übereinſtimmung des Körperzeichnens der Hamburger
Methode mit der Linearperſpektive“ halten. Dann jprach
Herr Dr. Görland über C. Gößes „Zeichnen mit der freien
Hand“. Der Vortragende verbreitete ſich zunächſt über den
Gößeſchen Begriff „Anſchauung“, den er, weil derjelbe rein
vom Standpunkte des SenſualiSmus aus gefaßt jei, nicht
anerfennen könne; Anſchauung und Begriff jeien eng mit-
einander verbunden. Wie die Anſchauung überhaupt ohne
einen Denkprozeß nicht möglich fei, jo könne auch eine
ſcharfe Anſchauung ohne eine geſteigerte Denkthätigkeit nicht
ſtattfinden. Bezüglich der Anordnung des Lehrſtoffs verwies
der Vortragende auf den Vortrag von Böhling: „Das Ret
der objektiven Methode“. Der Behauptung Gößes: „die
ſyſtematiſche Anordnung des Lehrſtoffes ſtimme nicht mit
der didaktiſchen überein“, müſſe man entgegen halten, daß
das inhaltlich Einfache auch das pſychiſ<; Einfache, das
pſychiſ<; Mögliche ſei. Über die erziehliche Ruſgabe Tes
Zeichenunterricht3, die nach Göße eine rein künſtleriſche iſt,
äußerte ſich der Vortragende dahin, daß es verfehlt ei,
vom Zeichenunterricht ſelbſt Kunſtprodukte fordern zu wollen.
Der Sculzeichenunterriht müſſe ſich damit beſcheiden,
die techniſche Vorarbeit der Kunſt zu ſein, das Auge de3
Schüler8 für das Auffaſſen der Kunſtſormen zu ſchärfen
und dadurch zum Kunſtgenuß zu erziehen. Die Verſammlung
ſpendete dem Vortragenden für den äußerſt anregenden
Vortrag reichen Beifall und jprach den Wunſ< aus, der-
ſelbe möchte in einer größeren pädagogiſchen Zeitſchrift ver-
öffentlicht werden. K.
Die Arbeit8verſammlung der „Hamburger Lehrer-Union“
am Sonnabend, den 10. Mai, brachte eine für Freunde der
Heimatkunde ſehr anziehende Darſtellung der Vorgeſchichte
von Blankeneſe und Umgegend. Der Referent, Herr Ch. Voß,
ſchilderte zunächſt die topographilhe Beſchaffenheit des
Geländes. Au3 ſeinen Ausführungen entnehmen wir, daß
dem hohen Geeſtrüfen zwiſchen FlottebeXe und Wedeler
Aue bi3 ins 17. Jahrhundert ein Streifen Mar) c<land vor-
gelagert war, der infolge der Hamburger Strombauten
weggeſchwemmt wurde. Die Gegend war ſ<hon mehrere Jahr-
hunderte vor dem Beginn der <riſilichen Zeitrechnung von
Sachſen bewohnt, worauf drei Urnenfriedhöfe (bei Do>enhuden,
Sülldorf, Tin8dahl) hindeuten. Auf dem „Sollenberge“
gründete Erzbiſchof Adalbert von Bremen 1075 eine Burg
als Stützpunkt gegen die Wenden und die Billunger, die
aber bald von den Umwohnern zerſtört wurde, da die Bes
ſazung ſiß in Räubereien erging. Dafür entſtand bei
Wedel die mächtige Hate3burg, wel<e Tilly 1627 zer-
ſtörte. == Der „Roland“ zu Wedel, mit ſeinem Polſta-
ment 10 m ho<, das Sinnbild der freien Martkt-
gericht8barkeit der Kaufleute, weiſt auf den einſt
blühenden Ochſenhandel dieſe3 Orte3 hin. Um 1600 gingen
jährlich an 30 000 Ochſen den „Ochſenweg“ von FlenS5burg
über Rend3burg nach Bramſtedt und von hier ſüdwetjtlich
über Üterſen nach Wedel und ſüdöſtlich über den Ochjenzoll
nach dem Zollenſpieker. Der 30jährige Krieg drach die
Blüte auch dieſes Erwerbs8zweiges. Der Roland wurde
1652 erneuert; die Verſe an jeinem Poſtament ſind ent-
ſ<ieden nicht von Riſt. -- Die Lage ihres Ortes wies die
Blankeneſer früh auf die Fiſcherei hin, die ſie mit Unter-
nehmungsgeiſt auch auf die See ausdehnten. Einſt arge See-
räuber, wurden ſie ſpäter wegen ihrer Arbeitjamkeit und Spar-
ſamkeit, raſchen Kühnheit und Gewiſſenhaftigkeit gelobt, be]onders
Heilighaltung des Eides ihnen nachgerühmt. Für die Arbeits-
verſammlung am 16. Juni iſt ein Vortrag von Herrn Harms
über die Grundſätze für Abfaſſung cines Leſebucbes angeſctt.
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Vom Landgebiet.
In Bergedorf iſt eine Präparandenanſtalt eröffnet. Der
Unterricht wird nach erweitertem Lehrplan erteilt. Die Auf-
nahmeprüfung findet Anfang Juni d. JI. ſtatt. Der Kurſus iſt
dreiſährig.
Pädagogiſche Rundſchau.
Die Geſellſchaft für Verbreitung von Volksbildung hielt
ihre 30. Generalverſammlung am Sonnabend, den 19. und Sonntag,
den 20. Mai, in Heidelberg ab. Auf der TageSordnung ſtanden unter
anderem Vorträge des Landesdirektor38 a. D. Rickert über Volksbildung
und Kriminaliſtik, beziehungsweiſe den Anteil der Volksbildung an der
ſittlichen Entwicklung des Volkes, und des Profeſjors Dr. Rein-Jena
über Volk8hochſchulkurſe ; endlich des Profeſſor3 Kühn - Wiesbaden über
den Verkauf guter und billiger Volksichriften.
Frankfurt a. M. Das Gewerbeſ<hulmuſeum, das durch
zahlreiche Schenkungen ſehr reich ausgeſtattet iſt, iſt an Sonntagen von
11 bis 12, Diens8tag3 und Freitags jedoch von 10--12 Uhr geöffnet.
Viele Kollegen, die nac< Köln reien und Frankfurt berühren, werden
mit Intereſje Kenntnis nehmen von dem, was das Muteum bietet. Es
befindet ſich Nothhofſiraße 2, I.
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Derſelbe. Erläuterungen für die ſc<ulmäßige Behand.
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M. 1.30. Bd. 2: Vögel. 48 S. H. 1.20. Bd. 3: Kriechtiere. 92 S.
M 2.30. Bd. 6: Bflanzenbuch. 51 S. MK. 2.=-. Verlag von J. F-
Schreiber, Eßlingen und München.
H. Lüdemann. Der Mann aus der Fremde.
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R. Sendler. Theorie und Praxis des geomeirii<en
Unterricht3 in der Volköſchule. Mit 83 Abb. 180 S. tt. 1.80,
geb. MW. 2.20. H. Handel, Breslau.
Aus Natur und GeiſteSswelt. Bd. 15: VerkehrSentwiklung in
DeutſH<land. 1800--1900. Von Prof. Dr. W. Los. 142 S. H. 1.15.
B. G&G. Teubner, Leipzig.
Sozial-religtö1e
arenen wean
zT e 1 .*
Vereins-Anzeiger.
Gefellſchaft der Freunde des vaterländiſchen Schul: und
Erzichungsweſeus. Arbeit3verſammlung am Mittwod,
den 13. Juni 1900, abends 7*/: Uhr, im Hammonia: Geſellydaft3baus,
Hohe Bleihen 30. TageSordnung: 1. Mitteilungen. 2. Bericht
über die Deutſche Lehrerverſammlung und die Vertreterverſammlung des
Deutſchen Lehrervereins zu Köln. 3. Bericht über den Kongreß für
ArbeiterwohlfahrtSeinrichtungen in Berlin. Der Vorſtand.
Radfahrer-Verein Wanderfreud. TDonnerStag, den 31. Mat:
Schenefeld, Halſtenbe&; Abfahrt 3* 2 Uhr, neuer Vferdemarkt. Donners:
tag, den 14. Juni: Moorburg, Finkenwerder, Abfahrt 3? 2 Uhr, neue
Elbbrüce. H. Görland.
Von Herrn Fr. Brandi anläßlich der Gehaltserhöbung H. 10.--
für die Unterſtützung&kaſſe des ſchulwiſſcuſchaftlichen Vildungs:
vereins für Lehrer:Witwen und Waiſen und ältere Lehrerinnen
empfangen zu haben, beſcheinigt hiermit H. Lürbie,
Hamburg, den 27. Mai 1900. 3. Zt. Rehnungsfübrer.
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Briefkajten.
M. Bergedorf. Zn Nr. 42, Jahrgang 1899, der „Hamd.
Schulzeitung“ finden Sie ausführlide Darlegungen über die Invaliditäts:
verſicherung für Lehrer und Lehrerinnen. Das betr. Geſek hat dana< nur
Bedeutung für Privatlehrer und Lehrerinnen. Die genannte Arbeit beruht
3. T. auf Mitteilungen des Hamburger SchiedsSgerichts für Juvaliditäts-
und Alter8verſicherung. Die betr. Nummer iſt gegen Ciniendung von
20 3 vom Verleger, Schröder & Jeve, Kl. Reichenttr. 9--11, zu beziehen.
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Botaniſcher Garten, Schulpflaunzen. Brassica oleracea,
Mvogotis silvatica, Geum rivale, ASperula odorata, Alchemilla
vulgaris, Fragaria vesca, Chelidonium majus, Anemone SIÜveStris,
Ranunculus acer. Lamium album, Laminm maculatum, Aginza
reptaus, Secale cereale, Allium Schoenoprasum, Iris germanica,
Iris florentina, Iris Sibirica, Endymion non seriptus, Veronica
Chamaedryvs, Syringa vulgaris, Convallaria majalis, Carum Carv1.
Anthrigcus Sgilvestris.