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von Namur, dann hinauf nach der Oſtmark, wo ſich ſeine
Beſtimmung erfüllte.
Auf der Linie Öſtlich von Königsberg nach Inſterburg-
Gumbinnen hatten unſere Truppen die ruſſiſchen Mord-
brenner erfolgreich zurückgeworfen. In der folgenden Nacht
war der Feind wieder vorgegangen und hatte ſich in einem
Walde ſtark verſchanzt. Das am andern Morgen vor-
dringende Regiment meines Sohnes, inſonderheit ſeine
Kompagnie, bildete die Spize und fiel in den gelegten
Hinterhalt. Von drei Seiten unter Feuer genommen,
hielten ſie von 6 bis 10 Uhr der Uebermacht heldenmütig
ſtand, bis die ........ ziger zu Hilfe kamen und die
Ruſſen geworfen wurden. In dieſem Kampfe iſt mein
Sohn durch einen Herzſchuß = wahrſcheinlich im Anſturm
auf die feindlichen BVerſchanzungen =- gefallen.
So hat meine Familie betroffen, was ſchon Tauſende
von Familien beiroffen hat, und, ach, noch Tauſende be-
treffen wird. Im Namen meiner Leidensgefährten auch in
unſerer Wartegemeinde bitte ich noch um ein kurzes Wort.
: "Was das Baterland von unſeren Söhnen als Höchſtes
forderte, haben ſie, ihrem Schwur getreu, geopfert, ihr
blühendes Leben. Und nun -=- was fordern dieſe Söhne
von uns ? Dieſer Frage dürfen wir nicht aus dem Wege
gehen. Wir haben die heilige Glut mitgefühlt, die durch
unſerer Söhne Adern rollte, als ſie hinauszogen in den
Weltenbrand, den unerhörte Ruchloſigkeit unſerer Feinde
entfachte. Wir wußten und wiſſen, daß es ſich in dieſem
wahrhaft heiligen Kampfe um Sein und Nichtſein unſeres
Volkes, unſerer Kulturgüter, unſeres Alles handelt. Wo ſo
unermeßliche Werte auf dem Spiele ſtehen, da kann auch der
Einſaß nur das Höchſte ſein. Und wir gaben ihn willig hin in
der Frucht unſeres Liebesglückes und unſerer Lebensarbeit,
in der Hoffnung unſeres Alters. Und nicht allein willig,
auch ſtolz! Oder wollte jemand über die Köſtlichkeit dieſes
Schaßes klagen ? Könnte er wünſchen, daß es doch lieber
Unedles, taubes Erz geweſen wäre ? Nein, nein; beim
heiligen Gedächtnis unſerer Söhne, ihre Würdigkeit iſt
unſer Stolz und Troſt. Sie, die ſo groß waren, als ſie
das Vaterland, nein, als ſie der deutſche Gott rief, ſie ſollten
nicht noch im Grabe durch niedrige Kleinmütigkeit ge-
ſchändet werden. Jhre Opferfreudigkeit, ihre Begeiſterung,
ihr Heldenmut ſeien uns Borbild und Pflicht. Die Um-
welt der Frevler ſol inne werden, daß deutſche Söhne
deutſche Eltern haben. Wehe uns, wenn es anders wäre !
In dieſem ſchweren Weltgericht, das Gott über die Menſch-
heit heraufgeführt hat, wird alle Verzagtheit und Schwäch-
lichkeit zur zermalmenden Schuld. Nur das Bolk wird
in den Tagen dieſer Prüfung vor ſeinem Richterſtuhl be-
ſtehen, das in unüberwindlicher Stärke des Glaubens 1nd
Vertrauens zu ihm aufſchaut. Und wir tun das im zu-
verſichtlichen Troſte unſeres guten Gewiſſens. Iſt jezt alles
groß, was gefordert wird =- groß die Opfer, groß die
Wunden, groß der Schmerz, ſo ſeien noch größer unſere
Herzensſtärke, die alles trägt, unſer Opfermut, der alles
Überwindet. In dieſer Gewißheit, liebe Eltern, laßt uns
daheim bis aufs äußerſte zuſammenſtehen, wie unſere ge-
fallenen Söhne draußen bis zum letzten Atemzuge zuſammen-
geſtanden haben und zuſammenſtehen werden. Durch ſolche
Neberwindung erſt wird ihr Sieg gekrönt und Ihr ver-
goſſenes Blut, die Saat von Gott geſät, am Tag der Ernte
reifen! Dazu helfe uns der treue Gott ! Beeß.
Aus Hamburg.
Hilf8ausſchuß der Hamburger Lehrerſchait. Ausgaben
des Silfsausſchuſſes der Hamburger Lehrerſchaft :
Januar 1915
Fehlbetrag vom Dezember 1914 . . . 43,66 MK.
Barauslegen des Vorſigenden. . . .- 1,70 „
» » Rechnungsführers. . 2120 „
Ausgäben der Geſchäftsſtelle . . 36,70 „
Rechnung des Herrn Fahrenkrug. . . 21,60 „
Benutzung des Epidia5skops. . =. 600 „
191,06 Mi.
Februar 1915
Barauslagen des Rechnungsführers . 22,65 Mk.
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 50,45 „
» des Herrn Fahrenkrug. 19,38 „
» „ Herrn Ch. Möller. 9,00 „
101,40 Mk.
März 1915
Barauslagen des Vorſißenden . . 1,70 Mk.
„ „» Rechnungsführers . . . 22,60 „
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 67,880 „
»" des Hern Ch. Möller. . 31,70 „
An den Maſchinenmeiſter. . „=. .- 3,00 „
126,80 MK.
April 1915
Barauslagen des Rechnungsführers . 22,80 Mk.
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 97,84 „
Oſtergeſchenk an Herrn Müller. 50,00 „
170,64 MK.
"Mai 1915
Barauslagen des Vorjigenden . . 2,50 Mk.
„ » Rechnungsführers . 23,50 „
Ausgaben der Geſchäftsſtelle .- 60,80 „
86,80 Mk.
Juni 1915
Barauslagen des Rechnungsführers. 26,40 Mk.
Ausgaben der Geſchäftsſtelle 80,84 „
107,24 Mä.
Geſamtausgaben 783,94 M8.
Einnahme:
Geſellſchaft. . . . 5 = - = = 454,00 MR.
Verein Hamb. Volksſchullehrerinnen . 147,30 „
Schulwijjenſch. Bildungsverein. 65,70 „
Verein Hamb. Landſchullehrer. . 52,00 „
Rektorenverein . . . . . . 31,00 „
750,00 MR.
Ueberſicht:
Ausgabe . . 783,94 Mk.
Einnahme. . 750,00 „
Fehlbetrag 33,94 Mk.
H. Möller, Rechnungsjührer.
Nachgeſehen, mit den Belegen verglichen und richtig befunden.
IJohs. Paulſen.
[ Hilfsau3ſchuß der Hamburger Lehrerſh<haft. Unſere Samm-
ungen.
5. Januarſammlung:
Kriegshilf. . . . = + 28275,45 Mk.
Rotes Kreuz. . u 12 805,15 „
Oſtpreußen. . . . .- - . . 148,00 „
zuſammen 41 228,60 Mk.
Für die Weihnachtsgaben der Hamburger Lehrerſchaft an
94 verwundetete deutſche Lehrer in Hamburger Lazaretten kommt
in Abzug 813,30 Mk. und zwar von der Kriegshilfe 275,45 Mk.
und vom Roten Kreuz 237,85 Mk. An die Kriegshilfe iſt alſo
zu zahlen 28 000 MKk., an das Rote Kreuz 12 567,30 Mk. Die
Quittungsliſte iſt in Nr. 4 der Päd. Ref. und in Nr. 6 der
Hambg. Schulzeitung veröffentliht worden. Die Summen für
die Kriegshilfe und das Rote Kreuz ſind laut Quittung am
27. Januar 1915 bei der Deutſchen Bank eingezahlt und in den
hieſigen Tageszeitungen iſt darüber quittiert worden. Der Nach-
trag für Oſtpreußen uſw. iſt jezt auf 577 Mk. angewachſen.
6. Februarſammlung:
iegshilfe. . . 25 515,00 Mk.
Rotes Kreuz. . - . - . - - - 14664,00 „
Brockenhaus, Nationalſt. Oſtpreußen 3155,00 „
zuſammen 40 334,00 Mk.
Die Quittungsliſte über dieſe Sammlung iſt in Nr. 8 der
Päd. Ref. und in Nr. 9 der Hambg. Schulzeitung veröffentlicht
worden.
Der Nachtrag für Oſtpreußen uſw. iſt jezt auf 587 Mk. an-
gewachſen. Die Summe iſt nach Berlin abgeſchickt ; in Nr. 12
der Päd. Zeitung iſt darüber quittiert worden. Die Summen für
Kriegshilfe und Rotes Kreuz ſind laut Quittungen am 23. Februar
1915 bei der Deutſchen Bank eingezahlt, und in den hieſigen
Tageszeitungen ſind die obigen Zahlen veröſſentlicht worden.
In der Summe für das Rote Kreuz jind 82,-- Mk. enthalten,
die für den Roten Halbmond beſtimmt ſind. Ein Dankjchreiben
vom Vorſitzenden des Landesvereins vom Roten Kreuz ſtellt ſeit,
daß das Geld im Sinne des Gebers verwendet wird.
7. Märzſammlung:
Kriegshilfe 22 489,40 Mk.
Rotes Kreuz. . . 13 454,50 „
Beſondere Zwecke . 339,50
zuſammen 36 263,40 MK.
Die Quittungsliſte über dieſe Sammlung iſt in Nr. 13 -der
Päd. Ref. und in Nr. 15 der Hamb. Schulzeitung veröffentlicht
worden.