Full text: Hamburgische Schulzeitung - 23.1915 (23)

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von Namur, dann hinauf nach der Oſtmark, wo ſich ſeine 
Beſtimmung erfüllte. 
Auf der Linie Öſtlich von Königsberg nach Inſterburg- 
Gumbinnen hatten unſere Truppen die ruſſiſchen Mord- 
brenner erfolgreich zurückgeworfen. In der folgenden Nacht 
war der Feind wieder vorgegangen und hatte ſich in einem 
Walde ſtark verſchanzt. Das am andern Morgen vor- 
dringende Regiment meines Sohnes, inſonderheit ſeine 
Kompagnie, bildete die Spize und fiel in den gelegten 
Hinterhalt. Von drei Seiten unter Feuer genommen, 
hielten ſie von 6 bis 10 Uhr der Uebermacht heldenmütig 
ſtand, bis die ........ ziger zu Hilfe kamen und die 
Ruſſen geworfen wurden. In dieſem Kampfe iſt mein 
Sohn durch einen Herzſchuß = wahrſcheinlich im Anſturm 
auf die feindlichen BVerſchanzungen =- gefallen. 
So hat meine Familie betroffen, was ſchon Tauſende 
von Familien beiroffen hat, und, ach, noch Tauſende be- 
treffen wird. Im Namen meiner Leidensgefährten auch in 
unſerer Wartegemeinde bitte ich noch um ein kurzes Wort. 
: "Was das Baterland von unſeren Söhnen als Höchſtes 
forderte, haben ſie, ihrem Schwur getreu, geopfert, ihr 
blühendes Leben. Und nun -=- was fordern dieſe Söhne 
von uns ? Dieſer Frage dürfen wir nicht aus dem Wege 
gehen. Wir haben die heilige Glut mitgefühlt, die durch 
unſerer Söhne Adern rollte, als ſie hinauszogen in den 
Weltenbrand, den unerhörte Ruchloſigkeit unſerer Feinde 
entfachte. Wir wußten und wiſſen, daß es ſich in dieſem 
wahrhaft heiligen Kampfe um Sein und Nichtſein unſeres 
Volkes, unſerer Kulturgüter, unſeres Alles handelt. Wo ſo 
unermeßliche Werte auf dem Spiele ſtehen, da kann auch der 
Einſaß nur das Höchſte ſein. Und wir gaben ihn willig hin in 
der Frucht unſeres Liebesglückes und unſerer Lebensarbeit, 
in der Hoffnung unſeres Alters. Und nicht allein willig, 
auch ſtolz! Oder wollte jemand über die Köſtlichkeit dieſes 
Schaßes klagen ? Könnte er wünſchen, daß es doch lieber 
Unedles, taubes Erz geweſen wäre ? Nein, nein; beim 
heiligen Gedächtnis unſerer Söhne, ihre Würdigkeit iſt 
unſer Stolz und Troſt. Sie, die ſo groß waren, als ſie 
das Vaterland, nein, als ſie der deutſche Gott rief, ſie ſollten 
nicht noch im Grabe durch niedrige Kleinmütigkeit ge- 
ſchändet werden. Jhre Opferfreudigkeit, ihre Begeiſterung, 
ihr Heldenmut ſeien uns Borbild und Pflicht. Die Um- 
welt der Frevler ſol inne werden, daß deutſche Söhne 
deutſche Eltern haben. Wehe uns, wenn es anders wäre ! 
In dieſem ſchweren Weltgericht, das Gott über die Menſch- 
heit heraufgeführt hat, wird alle Verzagtheit und Schwäch- 
lichkeit zur zermalmenden Schuld. Nur das Bolk wird 
in den Tagen dieſer Prüfung vor ſeinem Richterſtuhl be- 
ſtehen, das in unüberwindlicher Stärke des Glaubens 1nd 
Vertrauens zu ihm aufſchaut. Und wir tun das im zu- 
verſichtlichen Troſte unſeres guten Gewiſſens. Iſt jezt alles 
groß, was gefordert wird =- groß die Opfer, groß die 
Wunden, groß der Schmerz, ſo ſeien noch größer unſere 
Herzensſtärke, die alles trägt, unſer Opfermut, der alles 
Überwindet. In dieſer Gewißheit, liebe Eltern, laßt uns 
daheim bis aufs äußerſte zuſammenſtehen, wie unſere ge- 
fallenen Söhne draußen bis zum letzten Atemzuge zuſammen- 
geſtanden haben und zuſammenſtehen werden. Durch ſolche 
Neberwindung erſt wird ihr Sieg gekrönt und Ihr ver- 
goſſenes Blut, die Saat von Gott geſät, am Tag der Ernte 
 
reifen! Dazu helfe uns der treue Gott ! Beeß. 
Aus Hamburg. 
Hilf8ausſchuß der Hamburger Lehrerſchait. Ausgaben 
des Silfsausſchuſſes der Hamburger Lehrerſchaft : 
Januar 1915 
Fehlbetrag vom Dezember 1914 . . . 43,66 MK. 
Barauslegen des Vorſigenden. . . .- 1,70 „ 
» » Rechnungsführers. . 2120 „ 
Ausgäben der Geſchäftsſtelle . . 36,70 „ 
Rechnung des Herrn Fahrenkrug. . . 21,60 „ 
Benutzung des Epidia5skops. . =. 600 „ 
191,06 Mi. 
Februar 1915 
Barauslagen des Rechnungsführers . 22,65 Mk. 
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 50,45 „ 
» des Herrn Fahrenkrug. 19,38 „ 
» „ Herrn Ch. Möller. 9,00 „ 
101,40 Mk. 
März 1915 
Barauslagen des Vorſißenden . . 1,70 Mk. 
„ „» Rechnungsführers . . . 22,60 „ 
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 67,880 „ 
»" des Hern Ch. Möller. . 31,70 „ 
An den Maſchinenmeiſter. . „=. .- 3,00 „ 
126,80 MK. 
April 1915 
Barauslagen des Rechnungsführers . 22,80 Mk. 
Ausgaben der Geſchäftsſtelle . 97,84 „ 
Oſtergeſchenk an Herrn Müller. 50,00 „ 
170,64 MK. 
"Mai 1915 
Barauslagen des Vorjigenden . . 2,50 Mk. 
„ » Rechnungsführers . 23,50 „ 
Ausgaben der Geſchäftsſtelle .- 60,80 „ 
86,80 Mk. 
Juni 1915 
Barauslagen des Rechnungsführers. 26,40 Mk. 
Ausgaben der Geſchäftsſtelle 80,84 „ 
107,24 Mä. 
Geſamtausgaben 783,94 M8. 
Einnahme: 
Geſellſchaft. . . . 5 = - = = 454,00 MR. 
Verein Hamb. Volksſchullehrerinnen . 147,30 „ 
Schulwijjenſch. Bildungsverein. 65,70 „ 
Verein Hamb. Landſchullehrer. . 52,00 „ 
Rektorenverein . . . . . . 31,00 „ 
750,00 MR. 
Ueberſicht: 
Ausgabe . . 783,94 Mk. 
Einnahme. . 750,00 „ 
Fehlbetrag 33,94 Mk. 
H. Möller, Rechnungsjührer. 
Nachgeſehen, mit den Belegen verglichen und richtig befunden. 
IJohs. Paulſen. 
[ Hilfsau3ſchuß der Hamburger Lehrerſh<haft. Unſere Samm- 
ungen. 
5. Januarſammlung: 
Kriegshilf. . . . = + 28275,45 Mk. 
Rotes Kreuz. . u 12 805,15 „ 
Oſtpreußen. . . . .- - . . 148,00 „ 
zuſammen 41 228,60 Mk. 
Für die Weihnachtsgaben der Hamburger Lehrerſchaft an 
94 verwundetete deutſche Lehrer in Hamburger Lazaretten kommt 
in Abzug 813,30 Mk. und zwar von der Kriegshilfe 275,45 Mk. 
und vom Roten Kreuz 237,85 Mk. An die Kriegshilfe iſt alſo 
zu zahlen 28 000 MKk., an das Rote Kreuz 12 567,30 Mk. Die 
Quittungsliſte iſt in Nr. 4 der Päd. Ref. und in Nr. 6 der 
Hambg. Schulzeitung veröffentliht worden. Die Summen für 
die Kriegshilfe und das Rote Kreuz ſind laut Quittung am 
27. Januar 1915 bei der Deutſchen Bank eingezahlt und in den 
hieſigen Tageszeitungen iſt darüber quittiert worden. Der Nach- 
trag für Oſtpreußen uſw. iſt jezt auf 577 Mk. angewachſen. 
6. Februarſammlung: 
iegshilfe. . . 25 515,00 Mk. 
Rotes Kreuz. . - . - . - - - 14664,00 „ 
Brockenhaus, Nationalſt. Oſtpreußen 3155,00 „ 
zuſammen 40 334,00 Mk. 
Die Quittungsliſte über dieſe Sammlung iſt in Nr. 8 der 
Päd. Ref. und in Nr. 9 der Hambg. Schulzeitung veröffentlicht 
worden. 
Der Nachtrag für Oſtpreußen uſw. iſt jezt auf 587 Mk. an- 
gewachſen. Die Summe iſt nach Berlin abgeſchickt ; in Nr. 12 
der Päd. Zeitung iſt darüber quittiert worden. Die Summen für 
Kriegshilfe und Rotes Kreuz ſind laut Quittungen am 23. Februar 
1915 bei der Deutſchen Bank eingezahlt, und in den hieſigen 
Tageszeitungen ſind die obigen Zahlen veröſſentlicht worden. 
In der Summe für das Rote Kreuz jind 82,-- Mk. enthalten, 
die für den Roten Halbmond beſtimmt ſind. Ein Dankjchreiben 
vom Vorſitzenden des Landesvereins vom Roten Kreuz ſtellt ſeit, 
daß das Geld im Sinne des Gebers verwendet wird. 
7. Märzſammlung: 
Kriegshilfe 22 489,40 Mk. 
Rotes Kreuz. . . 13 454,50 „ 
Beſondere Zwecke . 339,50 
zuſammen 36 263,40 MK. 
Die Quittungsliſte über dieſe Sammlung iſt in Nr. 13 -der 
Päd. Ref. und in Nr. 15 der Hamb. Schulzeitung veröffentlicht 
worden.
	        
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