Saul Günther, Hamburg 21, Bachſtr. 17
r. Th. Körner, Hamburg 19,
Otter8be>allec 21.
Dr. Wilhelm Lühr, Hamburg 23, Eilenau Nr. 114,
Zernifpreccer: Gruvpe 4, Nr. 3964, Nebenſtelle 5.
Shrifileiiung :
Verlag:
Bezug: BViertelijährlich Mark 2
,00 frei ins Daus.
20 Pfg.
deren Raum 1 Mf.
23. 2 Zahrgang.
Inhalt. Seite
Unſere Krieger
Krieg und Schule. Von Rektor Winckler, Fuhlsbütteler-
damm 115 2919
Aus Hamburg 221
Rundſchau . . . . 221
Bereins-Anzeigr . . . . . =. - 221
Unfere Krieger!
Eir Kaiſer unt Reich Farben den ZDJeldentod:
Hans Kanne, Realſchule von Dr. Bieber, Kriegsfrei-
williger, Leutnant der Reſerve im Reſ.-Inf.-Regt. 5
fiel am 7. November, Kopfſchuß.
Erich Kühl c> e, Moorwärder, Leutnant und Kompagnie-
führer, geſtorben am 8. November.
Berwundet:
Wilhelm Umlandt, Bachſtraße 44,
wundet, Lazarett in Breslau.
Das Eiſerne Kreuz erhielten:
Wilhelm Umlandt, Bachſtraße 44 (ſ. o.).
Friedrich Grimmelshäuſer, Käthnerkamp 8,
Vizefeldwebel der Reſerve.
Karl Schmidt, Oberlehrer an der Kloſterſchule, Kriegs-
freiwilliger, Vizewachtmeiſter im Feldartillerie-Regt. 66.
Karl Hering, Oſterſtraße 68, Gefreiter im Reſerve-
Infanterie-Regiment 64.
Düngemann, Oberlehrer an der Kloſterſchule, Leutnant
der Reſerve.
Dr. Schmidt,
wachtmeiſter.
H einrich Haar, Kantſtraße 6, Offizierſtellvertreter, be-
findet ſich in franzöſiſcher Gefangenſchaft im Lazarett
in Montauban an der Garonne; H. H. iſt leicht
verwundet.
Auguſt Möller, Norderſtraße 163, iſt an Rheuma-
tismus erkrankt und liegt im Lazarett in Köln a. Rh.
Krieg und Schule.
Perſönliche Erfahrungen.
Von Rektor Winccler-Fuhlsbüttlerdamm 115.
2. Die Oſtern 1916 Shulentlaſſenen.
Darüber gibt es ja garnicht zweierlei Auffaſſung, daß
es eine Unſerer wichtigſten Tätigkeiten iſt, an den zu
jcO<wer ver-
Oberlehrer an der Kloſterſchule BVize-
Beſtellungen beim Verlag, den Buchhandlungen oder der Poſt.
Anzeigen: Petitzeile von 63 mm Breite oder deren Raum 50 Pfg., Rekiamezeile von
Bei Wiederholungen Ermäßigung.
Sonnabend, ! den TT. - Yovember 1915.
| Die „Hamburgiſche Schulzeitung“ erſcheint jeden Sonnabend
Beiträge und Zuſchriften find an die Schriftleitung, alle
; anderen Sendungen, inSbefondere Bücher und Zeitſchriften,
ſind an den Verlag zu richten.
Kommiſſionär: Paul Eberhardt in Leipzig.
Sinzeſlnummer
99 mm Breite in Korpu8höhe oder
Beilagen nach Uebereintunft.
nächſten Oſtern Schulentlaſſenen eine verſtändige Beruſs-
berufsberatung auszuüben. Und es iſt ja ebenfalls unbe-
ſtreitvar, „aß wir ſelbſt um ſo mehr Luſt und Neigung zu
dieſer Tätigheit haben und von Eltern und Schülern um
jo etärker zu khr herangezogen werden, je mehr wir für
die häuslichen, gewerblichen und familiären Angelegen=
heiten unſerer Schulkinder jederzeit rege Teilnahme gezeigt
haben und ſo mit den ganzen Verhältniſſen der Ange-
hörigen unſerer Schulgemeinde vertraut geworden ſind.
IH brauche auch nicht lange auseinanderzuſegzen, daß dem
Lehrer unbedingt ein entſcheidender Einfluß bei der Be=-
rufsberatung der heranwachſenden Jugend gebührt. Acht
Jahre lang, Zeiten der wichtigſten Entwicklung, ſind ihm
die Schüler anvertraut geweſen, und er hat in dieſer Zeit-
ſpanne durch ſeine beobachtende, prüfende, leitende, er-
ziehende, grundlegende Arbeit ſie zu hoffentlich immer ver-
ſiändigen, auf alle Fälle aber ſ<on ziemlich icharf ausge-
prägten Menſc<en bilden helfen. Somit iſt es ſelbitver-
ſtändlich, daß er im letzten Schuljahre in beſonderer Weiſe
der Vertrauensmann für Eltern und Kinder wird, deſſen
Rat gern erbeten wird, deſſen Borſchläge ſehr ſtark be-
achtet, deſſen Bedenken peinlich gewogen werden. Wenn
ich nach den Erfahrungen ſchließe, die ich an der von mir
geleiteten Schule Fuhlsbüttlerdamm 115 gemacht habe, ſo
geſchieht wohl kaum eine Berufswahl ohne uns und unſer
Ia. =
Während des Weltkrieges ſtehen nun gleich vielen
anderen Sachen auch die Dinge auf dem Kopfe, die ſich auf
die ordnungsmäßige Unterbringung unſerer Schulentlaſſenen
in Lehr- und Arbeitsſtellen, alſo im bürgerlichen Leben,
beziehen. Denn einmal fehlen in vielen Familien
die Bäter. Sie hatten in Friedenszeiten im allgemeinen
die Erledigung der „äußeren“ Angelegenheiten der Familien,
und ſo war es denn auch weſentli ihre Aufgabe, für
das heranwachſende Kind die Lehrſtelle zu ſuchen und zu
ſichern. Nun ſie im Felde ſtehen, fällt der Mutter zu ſo-
vielen andern Laſten auch noc<h dieſe Aufgabe zu. Kein Wunder
aljo, wenn heute noch viel mehr als ſonſt beim Lehrer um
Rat und Tat bei der Unterbringung der Konfirmanden
angeklopft wird. Natürlich iſt die Verantwortung dadurch
für uns noch eine größere geworden.
. Bum andern ſteht unſer ganzes wirtſchaftliches Leben
im Zeichen des Krieges. Und dafehltes zunächſt
an Lehrherren. Im Kriegsanfang zog die Linie ins
Feld, dazu Reſerviſten und die Landwehr erſten Aufgebots,
im ganzen alſo jüngere Leute. Jeßt iſt alles eingezogen,