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j S matti . Baul Günther, Hamburg 21, Bachſtr. 17
Shrifliciiung Teicephon: Gruppe 5, 52484, Nebenſtelle 5
Dr. Th. Körner, Hamburg 19, Ottersboc>allee 21.
Berlag: Dr. Wilhelm Lühr, Hamburg 23, Eilenau Nr. 114,
“- Fernſprecher: Gruppe 4, Nr. 3564, Rebenſtelle 5.
fi für das geſamte hamburgiſche Schulw
| Die „Hamburgiſche Schuizeitung“ erſcheint jeden Sonnabend
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Beiträge und Zuſchriften ſind an die Schriftleitung, alle
anderen Sendungen, insbeſondere Bücher und Zeitſchriften,
find an den Berlag zu richten.
Kommiſſionär: Paul Eberhardt in Leipzig.
Be ug: Bierteljährlich Mark 2,00 frei ins Haus. Beſtellungen beim Verlag, den Buchhandlungen oder der Poſt. Einzelnummer
20 Pfg. Anzeigen: Petitzeile von 63 mm Breite oder deren Raum 50 Pfg., Reklamezeile von 90 mm Breite in Korpushöhe oder
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Beriftleiter und Verleger ſind zu den Tahnen
gerufen; den Verleger vertritt Lehrer PVP. Roloff,
Hamburg 23, Liczteitr. 30, den Schriftleiter Rektor
A. Struve, Hamburg-Fahlsbüttel, Hummelsbüttler
Laudfiraße 121.
Inhalt. Seite
Unſere Krieger 6 600üuw0ww0w.. 44... 53
Die Ueberſchäzunrg der fremden Sprachen in der Jugend-
erziehung. Von E. Krdö5. .„ .„ .. 533
Aus Hamburg . . 54
Rundſchau. . 6 u 55
Büchermarkt . . . . . . . 29
56
Vereins-AnzeigT 6 vu. 44.
Unjere Krieger!
Zur Raiſer und Reich |arben den Heldentod :
Bruno Korreng, Humboldiſtr. 83, fiel am 25. Fe-
bruar 1915 in Polen.
Adolf Brahl, Unteroffizier d. R., Infanterie-Regiment
. Nr. 152, gefallen am 29. Januar in Polen. Kopf-
ſchuß, ſofort tot laut Mitteilung ſeines Hauptmanns
an die Eltern.
Ulrich Meyer, ſtudierte in Leipzig, früher Lehrer,
Frankenſtraße 43, gefallen am 24. Februar in der
Champagne. UU. M. war Kriegs-Freiwilliger im
Braunſchw. Ref.-Inf.-Reg. 78 und Jnhaber des
Eiſernen Kreuzes.
Berwundet:
Hugo Dietrid, Humboldtſtr. 89, Leutnant d. Reſ.,
Schuß durch die rechte Hand und Streifſchuß am
linken Unterſchenkel.
Adolf Schröder, Kielortallee 18, Schuß ins rechte
Knie. Liegt Lazarett Ilſenburg, Harz, Eiſenbahnheim.
Johannes Ridder, Telemannſtr. 10, Landwehr.-Inf.-
Reg. 76, verwundet in der maſuriſchen Winterſchlacht,
Bruſtſchuß, liegt Oberrealſchule am Kaiſer Friedrichufer.
Das Eiſerne Kreuzerhielt:
A. Bleibaum, Käthnerkamp 6, Vizefeldwebel, 3. Zt.
in Hamburg wegen zerſchoſſenen linken Arms.
„Anmerkung der Scriſtleitung: Siche re Nachrichten
über unſere Krieger ſind ſtets willkommen; die Leſer werden
dringend gebeten, uns ſolche zukommen zu laſſen; für die nächſte
Ausgabe müſſen ſie ſpäteſtens am Mittwoch hier eintreffen.
deren Raum 1 Mk. Bei Wiederholungen Ermäßigung. Beilagen nac<r4 Uebereinfunft.
20.
IERT
März 13915. X
EE SISI nST
Die Veberſchätzung
der fremden Sprachen in der Jugenderziehung.
Bon E. Krös.
Mehr als bei andern großen Bölkern wird in Deutſch-
land die Kenntnis fremder Sprachen geſchäßt. Ja es gibt
ſpracheifrige Deutſche, vie ganz veſonders ſtolz darauf ſind,
daß wir fremde Sprachen jo brav lernen, daß 3. B. die
Engländer garnicht nötig hätten, ſich um Deutſch zu be-
mühen. Der Bildungsſiandpunkät eines Menſchen wird in
Deutſchland nach der Zahl der fremden Sprachen gemeſſen,
die er ſpricht. Ebenſo iſt für eine Schule die Zahl der
an ihr gelehrten fremden Sprachen geradezu der Gradmeiſer
ihres Wertes. Je höher eine Schule ſteht, um ſo mehr
Gewicht legt ſie auf fremde Sprachen. Und wenn man
eine Schule „heben“ will, fügt man eine neue Fremdſprache
Dem Lehrplan ein. Als natheliegendes Beiſpiel haben wir
die hamburgiſche Bolksſchule. An den Knabenſchulen, die
bisher Engliſch unterrichteten, wurde Franzöſiſch als wahl-
freies Fach") eingeführt, und an den Mädchenſchulen, die
ohne fremde Sprache waren, das Engliſche. I< will nicht
etwa die Behörde deswegen tadeln, die von beſter Abſicht geleitet
wurde, und die damit auch den ſcharfen Gegenſaß zwiſchen
höheren und niederen Schulen mildern wollte. Nur muß
ich ſagen, daß ich mir den Ausgleich anders denken könnte.
Man ſollte nicht an den Volksſchulen eine n2ue Fremdſprache
einführen; nein, man ſollte aus den höheren
Schuleneine Fremdſpracheentfernen Da-
mit habe ich den wundeſten Punkt unſeres Schulweſens
berührt: die Ueberſchägung der fremden Sprachen.
Das Lob der fremden Sprachen iſt ſo oft geſungen
worden, Und ihr angeblich hoher Bildungswert ſo oft ge-
prieſen, daß es einmal nottut, die Kehrſeite zu zeigen.
Bekannt ſind all die tauſend Gründe, die man für die
fremden Sprachen anführt; nicht angeführt wird der tauſend-
einte, der gar manchmal ausſchlaggebend iſt: die Eitelkeit.
Hierin leiſten höhere Mädchenſchulen oder, wie ſie ſich
franzöſelnd (fille, Mädchen, Tochter) lieber nennen, Töchter-
ſchulen ganz Erkleckliches ; 3. B. wenn ſie bei Schulfeier-
lichkeiten franzöſiſche und engliſche Gedichte von oft recht
jungen Schülerinnen aufſagen laſſen.
!') Jetzt ſind es 36 Wochenſtunden, früher waren es 32!
Dabei jollte der neue Lehrplan eine Entlaſtung bringen. Wo
iſt der Widerſpruch aus der Lehrerſchaft geblieben ?