für den akademisch gebildeten Lehrersfand.
Erscheinf am 1. und 16. jeden Monats.
Bezug des Blattes direkt oder durch die Post | Für die Schriftleitung verantwortlich
(Postzeitungsliste No. 4039) zum Preise von M. 3 viertel- Prof. Dr. A, KannengiessSer, Gelsenkirchen.
jährlich. -- Anzeigen 20 Pf. die 3gespaltene Petitzeile, -- Verlag:
Druck: M. Schaft, Schalke, : E, Kannengiesser, Schalke,
Nr. 15. Schalke, den 1. August 1901. 3. Jahrg.
Inhalt.
18. Westfälischer Philologentag, vom Ol. Dr. Schoppe. -- Versammlung des rheinischen Prov.-Vereins, vom
Herausg. -- Die neue Denkschrift, vom Herausg. -- Abiturientenstatistik, vom Herausg. -- Ein Beitrag zur
Impffrage, vom OL K. Schmidt. - Vom Impfen. -- Der Mangel i. J. 1900/1, vom Herausg. -- Zur Gründung
einer Hilfskasse. -- Zur Hattpflicht der Lehrer. -- Entgegnung, -- Mitteilungen und Nachrichten. -- InSgerate,
18. Westfälischer Philologentag. ministers nicht erreicht worden, aber es mügse
Die 18. Jahresversammlung des westfälischen | die Einigkeit der Oberlehrer in dieser Frage
Philologenvereins, welche am 7. Juli zu Witten und die Einmütigkeit, mit der die Redner des
tagte, war 80 zahlreich besucht wie keine ihrer Abgeordnetenhauses--- den Abgeordneten Schmitz
Vorgängerinnen. Schon am Vorabende war allein ausgenommen -- diesgen Standpunkt ver-
eine stattlicubo Anzahl von Kollegen zu gemüt- | treten hätten, festgestellt werden. Den Abge-
lichem Zugammengein im Hotel Dünnebacke | ordneten Goebel, Dietrich, Irmer u. s. w. ge-
eingetroffen, denen zur eigentlichen Hauptyver- bühre .der Dank unseres Standes, und es gei
Sammlung weitere Scharen folgten, 8odass bald | nir zu bedauern, dass manche auffällige Irr-
die Zahl 200 erreicht und noch um einige | tümer, die in don Debatten behauptet wären,
Dekaden überschritten wurde. Die Vachsitzungen nicht gofort von Abgeord neten unseres Standes
im Realgymnasium nahmen die einen .in An- berichtigt worden gelen, -- Indem der Vorgitzende
Spruch, während andere dem märkischen Museum | dann zur Thätigkeit des Vorstapdes im Vereins-
einen Besuch abstatteten oder gich von den An- | Jahre überging, erläuterte er zunächst einige
Strengungen der Reiss beim solennen Früh- | Punkte des den Mitgliedern zugesandten Pro-
Schoppen erbolten. tokolls der 21. Delegiertenkonferenz. Begonders
Um 11!/2 Uhr eröffnete der Vereinsvor- | Wurde betont, dass wir in Westfalen im Interesse
Sitzende Direktor Dr. Darpe-Coesfeld die Haupt- | der Erziehung und des Unterrichts selbat, der
vergammlung, indem er nach Begrüssung der | besszer yon in Mundart und Ueberlieferungen,
Versammlung durch den Direktor Dr. Maithes- | Anschauungen und Bitten mit den Bchülern
Witten zunächst zu ausführlicher Erstattung | eng verwachgenen Lehrern der eigenen Provinz
des Jahresberichts das Wort nahm. Der Verein | erteilt werde, keine über den ganzen Staat Sich
zählt nach geinen Ausführungen 591 Mitglieder ; erstreckende Dienstalters-Gemeinschaft wünsgchen
nur vereinzelte Kollogen steben demselben fern. | und die in diesem Sinne durchgeführte Aende-
Das Andenken der recht zahlreichen Verstor- | rung des Kunze-Kalenders als einen Mangel
benen dieges Jahres bittet der Redner durch | desSelben bezeichnen müssen. Veber die 22.
Erheben von den Sitzen zu ehren. Dann zu | Delegiertenkonfereuz in Berlin stattet dann
Seiner Hauptaufgabe übergehend, hebt er kurz Prof. VPromme-Soest eingehenden Bericht ab.
die Berufung der Junikontferenz hervor, ſerner Darauf erläutert Prof. Kannengiesger die Er-
die Begeitigung der Abschluss-Prüfung, die An- | gebnisse der neuesten amtlichen Denkschriift
erkennung der Gleichwertigkeit der 3 Schul- | über die Alters- und Sterblichkeits-Verhältnisso
gattungen und einige andere Errungenschaften, | der Direktoren und Oberlehrer. Er erkennt
die als erfreuliche Fortschritte zu bezeichnen | die Umsicht und Sorgfalt an, mit der die Auf-
geien. Zur Enttäuschung unseres Standes Sei gabe behandelt gei, verzeichnet die erfreuliche
dagegen die Gleichstellung mit den Richtern, Hoffnung auf recht langes Leben, die die Schrift
für die Sich ja die Schulkonferenz einstimmig | uns eröffne, indem zie das durchschnittliche
erklärt habe, leider infolge andauernden Wider- | Lebengalter auf 66 J., die durchschnittl. Pen-
Standes des inzwischen abgetretenen Finanz- | Stonszeit auf 10 J. berechnet habe, hebt hervor,
825, -