ihre feſte Einprägung in da38 Gedächtnis in der Unterſekunda
für die ſpätere genauere Behandlung in den oberen Klaſſen“.
Aufſätze zur Schulreform.
Weder Griechiſch no< Engliſ<, ſondern Deutſ<<h!
(Rhein.-Weſtf. Ztg. 21. Juni.)
Die Reform der Gymnaſien.
3tg. 21. Juni.)
Schulweſens. (Halleſche
(Neue Hamburger
Die Reformen des höheren
Ztg. 22. Juni.)
Zur Frage der Gymnaſialreform.
Anzeiger 23. Juni.)
Der Untergang des deutſchen Symnaſiums.
(Köln. Volk3ztg. 24. Juni.)
Schulfragen. (Hamburger Nachrichten 25. Juni.)
Zur Umgeſtaltung de3 höheren Schulweſens.
(Köln. Volk3ztg. 25. Juni.)
Das3 Experimentieren im höheren Schulweſen.
(Leipziger Neueſte Nachrichten 23. Juni.)
(Freiberger
Vom „engliſchen Gymnaſium" und vom Kaiſer |
(Deutſ<e Nachrichten 25. Juni.)
Eine neue Schulreform. (Köln. Ztg. 23. Juni.)
B. Dernburg, Über höhere Schulen. Ein päda-
gogiſches Glauben3bekenntnis8. (Voſſiſche Ztg. 25. Juni.)
Schonzeit für unſere Gymnaſien. (Königs8berger
Allgem. Ztg. 28. Juni.)
Die Schulfrage.
Prof. Dr. Budde,
im Lichte neueſter Forſ<hung.
(Tägl. Rundſchau 28. Juni.)
Das humaniſtiſHhe Gymnaſium
(Nat.-Ztg. 30. Juni.)
Vereine.
37. Hauptverſammlung des Schleſiſchen Philologenvereins
zu Kattowitz.
Unter ſehr zahlreicher Beteiligung hielt am Mittwoch der
Schleſiſche Philologenverein in der prächtigen Aula des Kgl.
Gymnaſiums zu Kattowiß ſeine 37. Hauptverſammlung ab. JIhr
gingen zwei Fachſigungen unmittelbar voraus.
In dem Zeichenfaale der Anſtalt ſprach Prof. Dr. Knötel-
Katitowiß über das Thema „Kunſt in der Schule“. Er hob
hervor, daß darunter zwar zunächſt die bildende Kunſt zu ver-
ſtehen ſei, doch könnten und müßten auch Muſik und Vortragskunſt
an den höheren Schulen mehr gepflegt werden; erſtere 3. B.
durc<h die erklärenden Hinweiſe muſikverſkändiger Lehrer auf etwa
am Orte ſtattſindende muſikaliſche Aufführungen und Konzerte,
leztexre durc< bejondere, in gewiſſen Zwiſchenräumen in dem
Prüfungsſaale abzuhaltende Vortragsſtunden. Dann wandte ſich
der Redner der bildenden Kunſt in dex Schule zu, für die in
den Schülern das Verſtändnis zu weden ſei, nicht im Anſchluß
an den ſc<on ſtark belaſteten Geſchicht3unterricht oder beſondere
Kunſtgeſchichtsſtunden; ſondern die Schüler müßten zum Betrachten
und Würdigen von Kunſtwerken erzogen werden. Dies geſchehe
am beſten durch die Erklärung von Nachbildungen einzelner
hervorragender Kunſtſchöpfungen, beſonder3 aber durch das Auf-
hängen wirklich guter, inhaltlich möglichſt verſchiedener Bilder
an den Wänden der Schulzimmer und Korridore. Schwieriger
geſtalteten ſich dieſe Belehrungen in kleinen Orten ohne öffentliche
Sammlungen bei plaſtiſ<en Kunſtwerken, weil ſie im Bilde
nicht zur vollen Wirkung kommen. Auch die Architektur ſei für
die Schule in Betracht zu ziehen. Hier genügten nicht Bilder,
da ſie dom; Raumkunſt ſei.. Ebenſowenig ein Bekanntmachen
mit den ſogenannten Stilarten, ſondern das ſtilbildende Prinzip
des Raumes müſſe in den Vordergrund geſtellt werden.- Durch
die Beſichtigung von Kirchen, Rathäuſern. uſw. ſei dies auch in
kleineren Orten. wohl möglich. Alles bisSher Geſagte beziehe
ſich auf eine geſonderte Betrachtung. Doch ſei nicht die Erfaſſung
eine3 Einzelkunſtwerke3 das Erſtreben3werte, ſondern die Geſamtheit
der Kunſtwerke in einem Großen und Ganzen. E3 ſei alſo
den Schülern vornehmli< die Einheit in der Kunſt klar zu
machen, die nicht mit der ſogenannten Stileinheit zu identifizieren
ſei, wie Redner dies an verſchiedenen Beiſpielen nachweiſt.
Denn über dem Stil ſtehe die große Kunſteinheit, ſo daß der
ſchaffende Künſtler auch mit dem Kunſtwerk der Vergangenheit
ſchalten und walten könne. Freilich ſei die Kunſt nicht über
alles oder gar höher als Religion und Vaterland zu ſeßen.
Aber denno< ſollten wir unſere Schüler zu einer Kunſt-
betrac<tung und -würdigung erziehen, die ihnen im ſpäteren
Leben Freude und Genuß bereitet.
Dem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrage wohnten
auch Oberregierungsrat Dr. Schauenburg, der Direktor des Kgl.
Provinzialſhulkolleziums zu Bre8lau, und die Provinzialſchulräte
Klau und Prohaſel bei, die ſämtlich auch an der Tagung als
Bertreter der Staat3behörde teilnahmen. |
Zu derſelben Zeit fand die Hauptverſammlung des Verbandes
von Philologen an öffentlichen höheren Mädchenſchulen Schleſiens
im Lehrerzimmer der Anſtalt ſtatt. In ihr gab beſonder3 die
weibliche Leitung höherer Mädchenſchulen zu einer längeren
Beſprechung Anlaß. Man gab dem Wunſche Ausdru>, daß die
Erklärung der Regierungs8kommiſſare des Abgeordnetenhauſes,
„e8 ſei nicht tunlich, Lehrer gegen ihren Willen einer weiblichen
Leitung zu unterſtellen“, durc< eine Miniſterialverfügung feſtgelegt
werde, Nach Erledigung verſchiedener interner Vereinsfragen
wurde der bisSherige Vorſtand mit OL. Donath aus Kattowiß
als Vorſizendem, OL. Berg aus Königshütte als Schriftführer
und OL. Dr. Fo>-Liegnit als Kaſſenwart wiedergewählt.
Um 10?/, Uhr wurde fodann die allgemeine Verſammlung
eröffnet. Dex Direktor des Kgl. Gymnaſiums zu Kattowitz, Prof.
Dr. Hoffmann, begrüßte als Hausherr die Erſchienenen, der
Vorſizende des Vereins, Geh. Regierungsrat Gymnaſialdirektor
Laudien aus Breslau, die Ehrengäſte, nämlich die Wertreter
de3 Provinzialſchulfollegiums und den erſten Bürgermeiſter
Pohlmann aus Kattowiß. In ſeiner Exwiderung ſprach Obex-
regierung3xat Dr. Schauenburg zugleich das Bedauern des
Oberpräſidenten, an der Teilnahme verhindert zu ſein, aus.
Erſter Bürgermeiſter Pohlmann entgegnete mit freundlichen Be-
grüßungsworten. Dann folgte der ausführliche Bericht des
Vorſizenden, der ſich über den engeren Bezirk der Wereins-
angelegenheiten hinaus zu einer Schilderung der gegenwärtigen
Lage der höheren Schulen und de38 höheren Lehrerſtandes ze-
ſtaltete und auch das Intereſſe weiterer, nicht bloß philologiſcher
Kreiſe, zu erregen geeignet iſt.
Nach dem großen Erfolge, den die Oberlehrer in der Haupt-
ſache erreicht hätten, nähme deren Intereſſe, der von Pädagogen
wie Paulſen, Münch und Matthias gegebenen Lojung gemäß,
die wiſſenſchaftliche Fortbildung und innere Hebung ihres Standes
überwiegend in Anſpruch. Desualb ſei e3 ein ſc<hmerzliches Ge-
ſchi>, bei einem ſolchen Wendepunkte ihrer Beſtrebungen Männer
zu verlieren, zu denen ſie als Vorbilder und Zierden ihres Be-
rufe8 aufgebli>t hätten. Im vorigen Jahre ſei der Neſtor der
- preußiſchen Pädagogen, der als Schulmann und Gelehrter gleich
hervorragende Oskar Jäger, geſtorben. Aus ſeinem Amte ſchied
der Geheime Oberregierung8rat Dr. Matthias, dem bewundern3-
werte Vielſeitigkeit und anregende Tätigkeit für immer einen
hervorragenden Platz in der Geſchichte des höheren Schulweſens
ſicherten. E38 ſei der Geheime Regiexungsrat Dr. Nieberding
in den Ruheſtand getreten, dex dieſen Beratungen ſtet3 ein
warmes Intereſſe entgegengebracht habe. Endlich ſei am 4. Mai
v. J. da3 Ehrenmitglied Dr. Franz Meffert, dex frühere Direktor
des Zwinger-Realgymnaſiums zu Breslau, der viele Jahre und
in. ſc<werer Zeit der Vorſizende des Vereins geweſen ſei, ge-
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