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144 Arbeiter-Jugend
der - Bauer von - feiner ſchlechten“ Bu ZG abgeben“ konnte er Fomnten. € <9ſpür- foß: Dich näht; ftören, erzähle 1 nur „weiter: . Es
Ta war es lohnender, Das Land: des Bauern, = wei nigſtens: führ. 1c<:-dann fort:
zum größten Teil, - einzuziehen und dieſem- die biSherigen- BVer-
pilichtungen zu erlaft ei. Von dem Stüd<hen. Grund, das dem
Bauern blieb, fonnte er ja doch nicht leben, und 19 war er ge-
zwungen, beim Gutsherrn um billigjten- Lohn zu arbeiten, und
dieſ er hatte dabei -noc<h den Vorteil, daß er: im Winter. nicht alle
Ar heitskräfte verpflegen mußte, die er im Sommer branchte. So
fam es zur „Baucrnbefreiung“. |
„Aba,“ unterbrach mich hier W Wilhelm,“ „jeßt verſtehe ich, wic19
CS zur zwangswel jen „Befreiung“ der Eltern meines Großvaters
fam. Da iſt e8 begreiflich, daß ich die Bauern ſträubten, jo gut
- „Ob'nun aber die Sache fo wie in England vor: „fich ging, 1vo
Ae>er in Schaftriften verwandelt wurden, oder ſo wie in Preußen,
wo der unergiebige bäuerliche Landbau durch die viel- lohnendere
qutsherrliche Betriebsweije verdrängt wurde, da3 * eine - blich
- inmer, daß dem Bauern jein Land abhanden fam; „daß er befreit
wurde nicht nur von feiner Knechtſchaft, jondern zugleich auch von
feinen Beſik. Aus . dem . leibeigenen Bauer - wurde. der“ freie
Krolot arier. Der. ſchaute ſich. nun natürlich um, wie. und. wo er
jene Arbeitsfraft am [ohnendſten verwerten könnte, er war das
vichtige. Ausventung3obiett für das Kapital. en
a. n o.
e2 an
"Ww
>= Die Marſ eillaiſe. &. =59
Auf, auf, mein Volk! den Weg dir bahne!
Der Freiheit Morgenröte naht!
Zum letzten Kampfe ihre Fahne
Die Tyrannei entfaltet hat.
Hört ihr im Feld die wilden Horden,
Die brudermörderiſch dort ſchrein?
Wie Wölfe brechen ſie herein,
Llm eure Söhne euch zu morden!
Nehmt Waffen! Mann für Bann!
Borwärts ind drauf und drait!
Vorwärts! Vorwärts
TDyrannenbliut, das not die Felder gut!
Läng?
Was wollen jene feilen Horden? .
Verſch: wor'ner Fürſten Hochverrat!
Für wen ſind fie geſchmiedet worden,
Die Ketten, die ihr Henker hat? .
Mein Volk, für dich! o welche Schande!
Auflodere in heller Glut!
Sie haben noch den frevlen Mut,
Zu bieten dir die Sktlavenbande!
280's
Schlagt nieder, was
Doch die Berräte
Wie's
- Denn Tiger ſind"
Des
Was | ſollten wirklich fremde Schergen.
In unſrer Heimat Herren ſein?
Die Marſeillaiſe und ihr Dichter. -
(Zu Rouget dec Qi3les8 150. Geburtstag.)
AIRE emm man die wichtigſten Perſönlichkeiten der
f 9 franzöſiſchen Revolution nennt, dann darf auch ihr Sänger
micht vergeſſen werden, der Dichter und Komponiſt des
revolutionären Kampfliedes3, der Marſeillaiſe. *)
hauptet werden, daß faum eim Redner. kaum ein Shhriftſieller,
Faum ein Feldherr der Revolution mehr für ihren Erfolg getan
der vor nunmehr hundertfünfzig
haben, al8 der Freiheit3fänger,
Jahren da38 Licht der Welt erblickte. .
Am 10. Mai 1760 wurde Claude Joſeph Jiouget de
einer kleinen Stadt im Jura als Sohn eines Advokaten geboren.
Er lernte ausgezeichnet und ließ von
Begabung für Poeſie und Muſif merken.
daß er die militäriſche Laufbahn einſchlug.
er Leutnant, und. zwar JIngenieuroffizicr
1789 zum Hauptmann.
nicht feindlid) gegenüber,
auch
Las hind erte aber nicht,
Im Jahre 1784 wurde
wie ſoviele andere s*
nächſt im Gefolge der fremden Heere gegen ihr Vaterland zu
Jelde zu ziehen, auch da blieb Rouget de Lisle auf ſeinem Poſten,
bereit, zur Verteidigung des revolutionären Frankreich. mitzu-
denn er
wirken. Er ſtand 'auf einem vorgeſc<hobenen Poſten;
lag damals ZU Straßburg im Elſaß in Garniſon.
oy. ſprich Marſähjähſ",
gänzen: Hymne). Marfeillaiſe heißt alſo: Hymne (feierlicher Gefang)"
von Marſeille (der bekannten ſüdfranzöſiſchen Hafenſtadt) .
**) ſprich Clohd Ruſcheh (mit gang weichem „ſ<“) ds (5 kurz) Liehl.
Im Apr iv
großen.
darf be-
Ki8le**) in
Jugend auf beträchtliche
und avancierte bis
Der auSbrechenden Revolution ſtand er.
Offiziere; . ſondern
in den Zeiten, wo große Mengen von adligen Militärs
fahnenflüchtig wurden, um ſich den nac< Deutſchland geflüchteten
Anhängern des Alten, den Emigranten anzuſchlicßen und dem=.
wörtlich überſekt: Die Maxſeilliſche (zu er:
Ein T Troß von feil erfauften Zwergen
Sollt' ſiegen über unſ're Reihn!
O Gott! von eklen Sklavenhänden
55 zwungen ſein ins alte Joch!
ov ſollte unſre Zukunft doch
Gin Spielball der Deſpoten enden?!
Tyrannen, zittert; und ihr Schlechten,
Die ihr der Äbſchaum aller ſeid!
Das Maß it voll; auf, laßt uns rechten,
t euer Tun um Rache ſchreit.
Der Hc aß treibt jeden an
Ob mancctyer auch zuſammenbricht --
Es fehlt uns drum an Kämpfern nicht,
Freiheit gilt und Recht und Ehre!
Doch bleibet edel ſelbſt im Streite, =
zur Wehr"
Doch Großmut gegen die euch leite,
Die willenlos ſind aufgeheßt.
r, = laßt ſie heißen,
immer. ſei, =- Tod ſei ihr Loos!
Ss, die mitleidlos
Vaterlandes Herz
1792 b rach
Eindrue damit machte.
O Liebe, du, zum -Vaterlande,
Du ſtähle unſer Rächerſchwert!
Du, Freiheit, ſegne unſre Lande,
Kämpf" mit mit uns für deinen Herd!
Laß in dem Rauſchen unſrer Fahnen,
Die ſieggeſchwellt im Sturme wehn,
Der Feinde Todesblick nor ſehn
Dein Bolk auf deines Ruhmes Bahnen!
(Jugendfirophe.)
Wir wollen nie die Bahn verlaſſen,
Wann unſre Väter nicht mehr ſind;
Wie ſie, im Lieben und im Haſſen,
- So tugendreich und groß geſinnk.
Was gilt uns Leben; was uns Sterben:
Zu rächen ſie in Schmach und Not,
Und ihnen treu ſein bis zum Tod -- .
Das fei der Ruhm, um den wir werben!
Tehmt Waffen! Mann für Mann!
Vorwärts! und drauf und dran!
Vorwärts! Vorwärts!
Tyrannenblut, das düngt die Felder gut!
Lleberſe3t von W.
zur Wehre,
jich felt, =
zerreißen! Spindler.
ar au 830
EKU Ly 22
| brach der Krieg mit Ocſtorreich und Preußen aus, der dar-
uber entſcheiden Jollte, ob <ranfreid wieder unter. das Jod). der
unkfer und Pfaffen geraten oder auf der von. der. Revolutio
geſchaffenen Grundlage ſich weiter entwiceln ſolle. . In ganz
Franfrei< rief die Nachriht vom KriegSsausbruch - Nieberhaft
Erregung hervor, nicht zum wenigſten in Straßburg, das ſo nab
der Grenze lag, und in der Bruſt eincs revolutionsfreundlichen 11,
jungen Offiziers wie Nduget de Lisle.
- Am Abend des 24. April 1792 nahm er an einer. ge] jelligen
Zuſammenkunft im Hauje des Straßburger Bürgermeiſters
Dietrich teil, mit dem er befreundet war. Das Geſpräch drehte
nich natürlich in erſter Linic um den Krieg, und es, wurde der
Gedanke taut, daß es wunjc<hen8wert ſei, wenn die herr] ſchende
Beoniſterung der Jation dichteriſchen Ausdruck fände. . Die -A1-
regung fiel bei deim poetiſchen jungen Offizier auf. fruchtbaren
Boden. Aus der Ge) ellſchaft nach Hauſe zurüFgekehrt, ging er
al8bald 'daran, die in ihm gärenden, nac< Ausdruc ringende!
Empfindungen in Verſen und Tönen. zu verkörpern... .So“kam
im Laufe der Nacht der Text und die Melodie der Marſeillaifc
züſtande oder, wie Rouget de LiSle ſein unſterbliches . Werk ur-
ſprünglich betitelte, des Geſangs der Nheinarmee. Am Morgen
eilte er damit zu Dietri< hin. Eine Verwandte des Bürger-
meiſters, Fräulein v. Dietrich, ſpielte die Melodie zuerſt aum
em Piano und begleitete, nachdem die Geſelſ<haft vom Abend
vorher raſch wieder zuſammengebracht worden war, Rouget de
Qi3le, der ſein Lied: vortrug und auf die Zuhörer gewaltigen
So. wirkte e3 auch auf einen. größeren
Kreis, als demnächſt eine Muſikkapelle es beim Durchmarſc< von
| Truppen in Straßburg, ſpielte, und als ein. paar hundert FL
willige das “Lied im Chor ſangen.
Nach Paris gelangte Rouget3 Werk nicht unmittelbar von
Straßburg, ſondern auf einem Umweg. Da8 neue Lied wurde?