Arbeiter-Jugend
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CTanden wurde cr
aber völlig zertrüm-
mert. Ulle dice
Tehlſhläge wirkten
lähmend auf die Un-
ternehmungslujſt der
Erfinder; vor allem
wollten auch Die
Kapitaliſten an eine
anſcheinend ſo aus-
fſichtsSlofe Sache fein
Geld wenden. Svo-
lange der Bro-.
fit nict in jichc-
rer Nähe winkt,
halten die Herr-
ſchaften bekanntlicd)
den Daumen feſt
auf den Beutel.
-- In Frrankreid)
war e3 ein reicher
Sport3mann, der Bra-
filianer Santko3-Dumont, der in zäher, unermüdlicher AL-
beit an der Vervollkommnung des Lenkballon3 arbeitete. Alle
möglichen Unfälle erlitt er dabei, blicb aber jtets unverleßt.
Schließlich gelang es ihm, die Brauchbarkeit ſeines Fahrzeuges
durc< einen Flug um den Eiffelturm zu beweiſen und den dafur
aus8geſeßten Preis von 100 000 Frank zu gewinnen. Nun regte
e3 fich in Frankreich unter der Führung der Gebrüder Lebaudy
wieder tüchtig, und bald ſehen wir in raſcher Folge Lentballons
auftauchen, die Bewundern3werte3 leiſten. „La Patrie“ (Vater-
land), „Ville de Pari2“ (Stadt Paris) und wie die Luftichiſfe alle
heißen, zeigten der Welt, daß das
Problem im weſentlichen gelöſt iſt.
Gelöſt wodur<? Ganz einfach durch
die Vervollkommnung des Auto-
mobil3 oder beſſer de3 Benzin-
motor3. Dieſe3 Antriebömittel hatte
fich in kurzer Zeit aus einem er-
bärmlichen, nur in AusSnahmefällen
funktionierenden Apparat in eine
Präziſiondmaſchine von olc<er
Kraft und Leichtigkeit verwandelt,
daß hier der ideale Antrieb für dei.
Lenfballon gegeben war. Wir
können ohne Uebertreibung ſagen.
daß die Giffart, Wölfert uſw. durch-
au38 auf dem richtigen Wege waren;
nur die Unzulänglichfeit ihrer An-
trieböSmaſchinen hinderte fie am Er-
reichen de38 Ziels. Die nimmer-
ruhende Technif und das Bedürfnis
nach einem ſchnellen Verkehr3mittel,
das zum modernen Automobil
führte, ebneten ſo auch dem Lenk-
ballon den Wea. Sehen wir uns
die deutſchen Konſtruktionen etwas näher an. Hier tobte lange
Zeit der ja auß heute noh nicht entſchiedene Streit: ſfarr oder
unſtarr? In der Form ſind ſich beide Syſteme ziemlich gleich,
nur iſt beim ſtarren Syſtem die Hülle über ein Gerippe von Holz
oder Aluminium gezogen, während bei dem anderen die Hülle
dur<4 das Ga3 aufgebläht wird. Beide Formen haben ihre Vor-
und Nachteile. Der hauptſächlichſte Vertreter de3 erſten Syſtems
iſt Zeppelin, der des anderen Parſeval. An dieſen beiden
Typ3 wollen wir uns die Einrichtung der einander gegenüber-
Fehenden Syſteme klarzumachen ſuchen. Der von dem Mayor
Parſeval erbaute Ballon hat eine längliche F9xm mit rundem
Kopf und ſpißem Hinterteil.
Wie aus der Übbildung her-
Giffards lenkbarerxr Ballon von 1852.
Höhenſteuer des „Zeppelin 1“.
Der Balion „vilie de Paris“.
an ftarfen Au2legerarmen befeſtigt. Ueber dem Motor, durc< einen
Riemen angetrieben, ſteht ein Ventilator, der dazu beſtimmt iit, in
zwei Ballonett3, die punktiert gezeichnet ſind, Luft zu blaſen. Diele
Ballonett3 haben einen doppelten Zwe. Eriten3 ſollen Ddieje auf-
getriebenen Luitijäde da8 Gas in der Hülle verdichten und Dieſe
prall halten. Zweiten38 kann die Spitze des Ballons, durch Auk-
blaſen oder Entleeren der Ballonett3, . gehoben oder gejentt und
dadur< das ganze Luftſc<iff höher oder iiefer aejteuer: werden.
Beim Verlaſſen des Erdbodens werden die Ballonett5 gerült,
die Spike wird in die Höße gerichtet und, von den Haltetauen
befreit, ſteigt das Luftſchiff empor. Beim Ytiedergang bringt
man die Spike möglicht ine? und
laßt im Notfalle dur“ ein Ventil
Gas entweichen. = uch die1tes
Syſiem hat alle möglichen 8tindo2r-
Franfheiten durdmmacen muüjen, cbc
03 auf einein teßigen Stand ange-
Fommen iſt. (Es hat aber bewieſen,
daß es Jjehr wohl als brauchbar 'an-
geleßen werden fann, joweit man
bei einem 19 empfindlichen Weobol
von Vollfommenbeoit reden kann.
Werden doc< Geichwindiafeiten von
rund 20 Metern erzielt! Das ergtot
in der Stunde ungefähr 80 Kilc-
meter. Ein weſentlicher Vorteil des
„Barfeval“ iſt noch, daß er leicht
tranSportabel ift. Aus dietem
Grunde hat er fich auch beim Vailitur
jo verhältnigmäßia leicht eingeführt.
Auf ganz anderem Brinzip be-
rubt die Ausführung des: „Ze pP e-
lin“. Hier iſt es ein feites Alu-
niniumgerüſt, auf das die äußere
Hülle gezogen iſt, die aber nicht
qga3dicht iſt, ſondern nur die geſchloſſene Form hergibt. Für den
Auftrieb ſorgen ſiebzehn Einzelballon3, die im Innern des Geritſtes
untergebracht find. Es iſt klar, daß mit der Verbilligung des
Aluminium8 ein ideale3 Material für die Konſtruktion ſolcher
Quftungetüme gegeben war. Haben doch dieſe jogenannien Quſt-
Freuzer Längen von 140 Metern aufzuweiſen, bei einem mittleren
Durc<meſſer von 15 Metern. An einem kielähnlichen Fioſte hängen
zwei Gondeln, die den Maſchinenpark und die ionſtige Einrichtung
tragen. Beide Gondeln find durc< einen Gana miteinander ver-
bunden. Vier Vropeller aeben dem Luftichiff die Kraft. Am
Bug und He> ſind Höhenſteuer in Form von jalonſiehnlichen
Käſten angebracht, während
ſogenannte Stabiliſierungs-
flächen dafür jorgen, daß das
vorgeht, hängt an.Drahtſeilen,
die wieder mit breiten Gurten
an dem Ballonkörper befeſtigt
ſind, die Gondel; eine Plait-
form iſt mit einem Geländer
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Schiff ruhig in der Luft liegt
und nicht hin und her Ic<Owankt.
Ein qaroßes Steuer bewirkt
die Seitenbeweaung. Der Vor-
gang bei der Auffahrt i1t kurz
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verſehen. In dicſer Gondel
48 ---
ſteht der Motor, eine Scech3-
zylindermaic<ine von 180
Pferdekräften. Di Kraft der
Kurbelwelle wird durH Zahn-
räder auf die Propeller über-
tragen. Die Propeller ſind
folgender. Das Schiff wird
au38 der Halie gebracht und
von ungefähr c0 bis 80 Men-
ichen an Tauen gehalten; die
T 926 Parſevaiſchen Luitichif. + | Höhenſteuer werden aufge-
ea a cd richtet. Die Taue, die Die
recht8 und links der Gondel
Spiße halten, werden nachge-