Arbeiter-JIugend
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alle3 über fi? ergehen laſſen, bis dann ſ<ließlich auch bei diejen
Aermijten der Armen der Haß zum Ueberlaufen voll war IND fie
fich in offener Empörung gegen ihre Ausbeuter richteten. In den
ichlefiſchen Weberdörfern Langenbielau und Reterswaldau brachen
DIE mrößten DIEJer Dungerauft tunve aus, die fich namentlich gegen
den reichen Zabrifänten Zwanziger richteten, der die AusSbeiuung
am ſhamlojeſten betrieben hatte. Aber das verzweifelte Unicr-
nehmen gereichte den Beteiligten mir zum Verderben: mit Pulvex
und Blei find ſie zur Rube gebracht worden. WMancher von denen,
die damals wegen ihrer Beteiligung an diejen Auf] itänden in die
- Strafaniſtalten geſchi>t wurden, hatte es dort beſſer als 1c vorher
in der Freiheit. Sie konnten ſich jekt wenigſtens einmal jatteſſjen.
Da3 iſt in ganz gedrängter Form die Entwickelung ves
Kapitalismus3, wie ſie ſich früher oder ſpäter faſt überall vollzogen
hat. Yeue wirtf 'Gaftliche Verhältniſſe jind an die Stelle der alten
engen früherer Seit geireten. S9 iſt eine ganz neue wirtſchaftliche
Welt entſtanden, die die Beziehungen der Wenichen „einander
ganz anders geſtaltete, die vor allem die Gigentumsverhältniſ jie
umgeſtaltete, die dem Kleinen nahm, was er hatte, und es dem
Großen zu dem, was er beſaß, gab. Auf der einen Seite ſteht
heute die verhältnismäßig kleine Schar der Beſißenden, denen
DIC „Produktions5mittel, Grund und Boden, Gruben und Berg-
werke, Rohſtoffe, Werkzeuge, Maſchinen, Verkehrmittel ujw. ge
hören, und auf der anderen Seite das millionenkopfige Heer aller
derar, Die nIcht3 haben als ihre Arbeit3kraft, die jie verkaufen
müſſen, um nur ihr Daſein friſten zu können. Und die Inter-
eiſen dieter großen Maſſen jind naturgemäß ganz andere al3 die
der Tleinen Schicht, in deren Fron ſie ſtehen. Wie ſie dieſe JInter-
eſjen zur Geltung Dr vringen und. vertreten, werde ich 1päter jhildern.
Nur das ſei zum Schluß noch der Vollſiändigkeit wogen erwähnt,
Daß die Bier geſchilderte Entwickelung noch nicgt zum Abichluß ac-
Fommen iſt, daß auch noc<h Heute die Vernichtung der leinen ſelb-
ſtändigen Exiſtenzen dur< die weitere techniiche Entwickelung vor
iich geht. Das können wir gerade jezt mit unjeren Augen ſehen,
iwie es ſich in greifßarſter Weite vollzieht.
Seit anderthalb Jahrhunderten iſt die Stickreiinduſtrie im
Dfiſchen Vogtland heimiſch. Urſprünglich al3 Nebonbetrieb von
en Jrauen und Mädchen der Bevölkerung ausgeübt, iſt ſie ſeit
aut 50 Jahren zum Hauptgewerbe der Wanner » eworden. Auch
iaher ſchon hat die Technik in dieſer Induſtrie revolitionicrend
gewirkt. Die durch elementare Kraft vewegte Stickereimaſchine
vat faſt alls Handarbeit verdrängt. Aber jede dieſer „Maſchinen
Hedurfte noc< zur Bedienung des ſogenannten Stiers, der mittel3
Sebel den zu ſtidenden Stoff nac<h einem ilm vorliegenden
Muſter zu bewegen batte, und außerdem zumeiſt noch zweier
weiteren Hilfskräfte. Von der Geſchilichkeit des Stickers hing
die Güte der Arbeit ab. Troßdem e3 ſi< in der Stickerei um
MNaſchinenarbeit handelt, herrſchte bislang do< nicht der Fabrif-
batrieb, ſondern die Hausinduſtrie. Der Stier iſt zumeiſt ſelbſt
Tigentümer feiner Maſchine, deren Anſchaffung man durch
günſtige Abzahlungsbedingungen der die Maſc<inen herſtellenden
Fabriken erleichtert. Der Sticker erhielt vom Verleger, der den
faufmanniichen Vertrieb "der Stickereien beſorgte, den Nohſtof?
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und da3 Weuſter geliefert. Der Arberitö3ver! dient des Sticker35 war
der größte Teil der Produftionskoſten. Die Arbeitstraft de3
Sticker3 zu ſparen, war de8halb da8 Hauptſtreben der Techmik.
Und heute ilt e3 nun gelungen, Stickereiautomaten herzujtellen,
die dieſes Ziel verwirklichen. Die Vogtländiſche Maſchinenfabrik,
der dieſes Wunder ver Technik gelang, macht glänzende Gewinne,
DIe zirka 6000 Bethiger der alten Stidereimalchinen aber fämpfen
jeßt den zerreibenden Kampf gegen den Automaten. BWorerft
noh langfam, aber unaufbaltjam und mit der Zeit immer raicor
verſchiebt ſich die Grundlage ihrer Exiſtenz, bis ihre bisberige
Selbſtändigkeit auc<h für ſie gewe]1en jein wird. |
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eoß den 1m Helden in deiner Bruſt nicht ſterben.
„Laß den Helden in deiner Seele nicht fierben!“
Welkit du hin, wie die Blume, der Baum, im Herbſt, --
höre nimmer doch auf, um den Kranz zu werben!
Alle andern Kränze bleiben zurücde,
[Ywinden hin, wie die Glieder, die fie bededen.
Dieſer bleibt dir allein auf der großen BrüFfe =--
hält dir droben die Geiſter jtirn noh umidlofjen;
und dereinſt, wenn du wieder hinabgeſtiegen,
wirſt du gehn, wie von heiligem Schein umilsojjen
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Chritiian Worzenſtern.
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Das Loch in der Luft.
Von Friß Kahn.
er Motor.
[ jiber ven
arr Fliegen!
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OC in Oie
1 PPL == PPP = rer = Fnatiernd und raiter
y R „Lo3!“ Wankend und ſchwankend rolli di
GE Boden. Ein Nucl =- der Reroplan erhebt 1;
Noch einmal zittern die Flügel des großen Bog
jich zum Zluge. Tann Ichwebr er frei und [ei
Lüfte. Wir fliegen! In weiten Bögen umtrein rx den Plat,
mit jeder Runde höher ſteigend. Menich en, Sä nier, JFElDor
ichrumpfen „zuſammen. Stüc für Stück fällt die Erdenſhwore
von uns ab. Deven nich“ die Sczvalben unter uns zurüs“
Fliegen dort nicht S iörc<e in der Tiefe? Wolfen nahen. Wi
vergeſſen, daß wir Menſchen waren, die ant. Boden frohen. Nas
fühlen uns als Weſen einer neuen Zeit. Wir fliegen!
Die Nacht, die diejen wunderſchönen Tag geboren, war klar
und falt. Jeßt Übergießt die Sonne mit ihren <k trahlen DiL
fröſtelnde Erde. In vollen Zügen ſchlürft das Land den goldeneir
Morgentrunk des Lichtes. Höher, höher empor:
Aber je weiter wir ſteigen, um jo kalter wird die Luft. Div
Sonnenſtrahlen pajſteren die Atmoſphäre, ohne fie ſonderlich zt
erwärmen. GErfi der Boden fangt die Strahlen auf, wird wariti
und erwärmt öie Quft, die über
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ihm rubt, wie die heiße Lfen-
Sn ven Majchinenhallen findet man alle Arten von Buchdruc-
maſchinen in Tätigkeit. Der Beſchauer ſteht ſtaunenden Auges vor der
mederniten Rotationzmaſchine, die 96 Seiten ciner Zeitung in einen
Arbeit8gang bedruckt, und er denkt lächelnd zurü> an Gutenberg3
hölzerne Sandpreſic. :
In der Papiererzeugung ſicht man = räumlich kaum, einige Meter
voneinander entfernt -- die alte Papiermühle, in der das Papier nod)
mit der Hand geſchöpft wurde, und die moderne, über 100 Meter lange
Rapicrmajchine.
In der ſehr lehrreichen Gruppe „SHule und Kind“ werden neben
vielem anderen Stoff auch jtatiſtiſche Nachweiſe dargeboten, die da3
Deutſche? Schulweſen betreffen. Eine dieſer Aufſtellungen ; 2e1gt, daß das
Icuticc Volt jährlich für feine Schulen 877 Millionen Mark, für jent
Hecr 1277 Püllionen Mark und für Alkohol 3565 „Millionen Mark aus-
gibt. Die Ausbildung cines Volksſchülers koſtet der Geſamtheit t 520 MZ.,
Die eines böberen Shbülers 2852 Dif. Lehrreiche Zahlen! Die Gruppe
„ZBubgewerblicher Fachunterricht“ 23CUgt von ver immerhin bedeutenden
Höbe des Fachſ<ulweſens in Deutſchland.
Der Abteilung „Der Student“ jollen noch einige Worte gewidmet
jein. Schon durc< die Wiedergabe eines -- wie ich gern zugeben will --
kunſftleriſch ſicherlich einwandfreien Kneiphofes wird ver Geiſt gekfenn-
zeichnet, der heute leider noch die breiten Maſſen der Studentenſchaft
beherrſc<t: dex Geijt des Alkohol8 und damit Hand in Hand die Schlag-
oder Rauffitlen (man entſchuldige: ich Tprecde ja von akademiſchen
Dingen und ſoll mich daher auch akademiſch ausdrüden; alſo die Sat?3=
fattion3fähigkeit). Aber auch innen iſt, ſoweit die 'S Studenten die AUZ=
jtellung Tclbit Hergel tellt Haben, nicht viel andorces zu eben DL
kram und derlei Zeug. Hiſioriſch fommt die St aebentenſeaft Leier
weg. Beſonders aus vem vahre 2838, al8 noch ein idealex „Seg DUL
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weis für Das heldenbafte JreißeitSringe 1 der damaligen - Studen 70€?
ihaft. „O alte Burſchenberrlichfoit, wohin Liſt du eniſichwunden!
Doch muß geſagt werden, daß ſchwache Anſäße zu nüßlicer Arbeit aus
in dieſen Kroiſen vor handen find. Nur müſſen ſie ſid rorläufig mit
beſcheidenen Winkeln begnügen. .
mit Der H9h2 D
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Die Siaat3pavillons machon 's dex Inmirie in Don eint
zelnen Staaten befannt. Oeſterreich: iſt meiner Anſieht nach jebr gut
vertreten, beſonders durch die ſachliche BbildungsSichule der W? ZCHCL
Buchdrucker.
Erwähnt ſei noch, daß in der Halle
ganz unjheimnbare Grippe zu finden 1) it, aus nn
die Gruppo „Wirtſchaftliche2, Sozialcs". Dieſe uneben;
führen für den, der ſie zu deuten verſteht, eine gowal
reden von fraurigen Dingen: von Unfällen, vorn Krankheit Gn, vom T92,
von Arbeitsloſigkeit, von Unterſtübung. Und doch ſtimmten ſie mich nicbt
iraurig; im Gegenteil: ich las dieic Zahlen mit jiegeszuverſfibilichent
Blik, ja mit Kampfe8smut. Denn ſie haben mir gezeigt, wie die
wachſende Macht DEr Arbeiterorganijationen all dieſe traurigen Cr»
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Theinungen immer mehr beſchräntft und wie ſie e3 den Arbeitern immer
mehr ermöglicht, Anteil zu nehmen an den Exrrungenſc<aften unjerer
Kultur.
Karl Heinz.
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