Full text: Arbeiter-Jugend - 6.1914 (6)

 
Arbeiter-ZJugend 277 
 
 
jein in die Höhe 
itrudclt, fließt oben 
21iS dem falten Ne- 
vc derWolke die ab- 
aekühlte Luft nad) 
allen Seiten ab- 
wärts und zwiſchen 
den Wolken hinab 
in die Tiefe, um an 
Doden die aufge- 
üegene warmevuſt 
zu erſetzen. ES ent= 7 
icht io das unſicht- 
Hare Spiel eines 
Zuf Opringbrun 
Sens uit in Der 
itte auffteigen- 
- an der Seite 
bfalſenden Strö- 
oa, während auf 
LY Sp iße der J yon 
ane eine Daufen- 
volfe ruht (Abb. 
DUrd) diefen 
Grofen SWechicl 
von auftteigenden 
und abtjteigenden 
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Dieſes ſelige Da- 
hinf c<hweben ver- 
danften wir einer 
„Fnverjion“, einer 
Umfehrung der ge- 
wöhnlichen Luft- 
verhältnijjfe, bei 
denen es am Bo- 
den wärmer ijt als 
in der Höhe. Hier 
fing die Wolfen- 
dee alle Sonnen- 
wärme au?, 10 daß 
die Luft über ihr 
itarf erwärmt war 
und als ein war- 
mes Lufieiland 
über den fälteren 
ichartigen Schichten 
 
ihwebte. Solche 
Zuverſionen 
7 'd) wimmen als 
70 'tbegrenzte Luft- 
inſeln in der UAt- 
moſphäre) wie große 
mitwarmer Luficr- 
alte Seifenblaſen 
 
 
Strömen find Be- NRbb. 3. Das Lo in der Luft. x wie die Feit- 
zirfe mit Haufen- agen auf wer 
volfen ebenio gefährlich wie gefürchtet. Beim Unterfrenzen von Suppe. Sie find die Wonne aller Luftfahrer. Cin Ballon fannin einer 
Inufenwolfen fann der eine Flügel de3 ara 48 int Schatten Jnvernon ſüundenlang Sabin Weben, ohne ein Zandforn Badott 
>02 Wolle von auffteigenden, der andere Flügel im Sonnenlicht auswerfen zu müſſen. Der Flieger, der fich dur? eigene Lar 
“on abſteigenden CEtrom erfaßt werden, jo daß der Appart bewegt, genießt dieſes Vorganügen nicht 19 lange. Tas erfuhren 
nerabezu mmgeriſſen wird. Wie der Schiffer die Klippon im wir alsbald. In allzu große Sicherheit gewiegt, gerieten wir, ohne 
Meere meidet, fo mmftenert der Flieger die loond-ſchönen, aber es zu meorfen, über eine Freierunde Lide in der Wolfendeo. 
arenenfalichen Haufenwolfon des Luftimeers mit ihren gefährlichen Plötzlich ſahen wir Land unter uns. Hier fehite naturlich die er 
Svonnenböen. wärmte auftreibende Luft, denn die Sonnenwärme patficrie dir) 
Um der Gefahr zu entrinnen, erheben wir uns bor die dieſe Liicke die Wolfenichicht. Ic, dure den Anmtieg der warmen 
Wolfen. Unſere Vorſicht ſollte doppelt belohnt werden. Cin Strönie an den Wolfenrändern rings um dio Lilo war die Luft 
aberwältigend ſchöner Anblick bot ſich uns dar. In taniend hier ſ9 verdünnt, daß ſie den Apparat nicht zu wagen Dermo: 
a0mmen woaliten die Wolfen in den Liften. Wie ein ünferloſor der Acroplan, der mit loier Stonerung davmimnfloo, fic! Durm Diet 
<acan breitete fich die unendliche Weite vor uns aus: über 1n8 Wolfenlliicke hinas wie ein Schittichublänfer durch ein Lom in 
die grundlos blane Tiefe des Univerſums, unter/uns der Weilen«- dor Cisdecke. Gin Loch in der Luft! (Abb. 5). Tas war 
Qunn des Netherneers und in der Tiefe Zwilt den dem Shanm ein Ruck! Wir fliegen von umfereni Siß empor, daß wir veitiade 
der Welten wie der Grund dieſer blauen See das Land zu unferen aus dem Apparat herausfmrzen. und jenes 18hmende Gohl, vas 
Züßen. Cine unbeſchreibliche Empfindung von Höhenglü> und uns bei 'Onellem Gar “ublabſtieg dunr<QWwebr, TOnirt uns den 
Zonnentieg be Jeligte 118. Kein 5 Hauch reate fich in den Lüften, Leib zuſammen: der Atom ſieht uns wu wir falſeon! Krampf 
“ein irdiſcher Laut fh<allte an das Ohr. Wie auf einer Batt der» haft umflammern. fere Hände den Sitrand, damit der Korper 
varfe 'chwebten. wir dahin über der Giſcht des Wolfenmeer2. nicht emporfliegt, = wir wirzen! Aus rtamend Meier Höhe! Uns 
Zmmer dichter drängte jich der Nebelſchaum zuammen, bis wir wird 7 GWarz vor Angen. Btie in einein völienfahrfuubl geht es 
über einer lädenlojen 2 Decke ſegelten, die die Erde unſeren Blicken in die Tiefe. Allmählich aber weben Bums warme Strome vom 
entzog. Nichts Irdiſches Über, nichts Irdiſches unter 1118. “3 Boden entgegen und hemmen unfern Fall. Der Apparat beginnt 
var, als jchwebten wir in einem „ſchönen ſtillen Traum“ Jewicht- Zu froeifen, und der fräftigen Steuerung gelingt 28, Uns (UZ 
795 durch den unendlichen Weltenrann. dieſcm Loch in der Luft zu reihen und 31 torten 
Schinß folgt.) 
» bd *» 
Wie ein plaſktiſc<es Kunſtwerk entſtehi. 
Ron Ado?f Britn92. 
IT. 
n einem früheren Artikel (Nr. 9) hatten wix uns darüber findung und an der Geſtaltung foinies Gedanfens2. Dieſes Ziel 
unterrichtet, welche3 die Cigenſ<aften eines pla] ichen Kunſt 
werkes find, und wie es ſich von vinem Bilde, von der Arbei 
des Malers, unterſcheidet. Die3mal wollen wir unterjüuchen, an 
velchom Wege, mit welchen Hilfsmittoln und dur< welche Tech 
mifen das plajtijiche Kunjtwork entſteht. 
Wir wiſſen bereits, daß dor houtige Bildhauer nur noch aus- 
nahmsweiſe die endgültige Figur aus Stein, Holz oder Clfenvei 1 
zelbit usführt, daß cr vielmehr jich faſt regelmäßig damit begnügt, 
7 Jerxingerer Größe 11nd ip einem weichen Material das Modell 
borzuſfellen, nach welchen daa gel 1816 Handwerker die endgültig e 
FiQqUr mit Hilfe meGaniſcher Infirmnente ausführen. 
plajtilhe aftler "tb alfo hen ee weniger ein Bildhauerals om 
p317s bella Den eben angedeuteten Prozeß wollen wir mum näher 
betrachten 
Der Sinn der Arbeitsteilung zwiſchen Künſtler und Hand- 
werfer bei Herſtellung einer plaſtiſchen Figur iſt doch der, daß dem 
Gün jiler die Ichwerc, zeitraubende und langſame Bearbeitung des 
Steine 3 abgenommen werden ſoll, damit er mit um 1o friſcherer 
Luft am eigentlich Klünſtleriſchen arbeiten fann: an der Ex=- 
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Der 
Fann aber nur erreicht werden, wenn man fiat des widerpenſtigen 
Stinnes dem Künſtler ein weicges und "c<hnel naßgebeindes Ma- 
terial qibt, in den er nun jeine Sor nndeen ausdrücden und Tei 
Balten kann, ohne dur die Sprödigkeit des Materials zuu lang- 
jamſten S Iritteimpso geziwuingen zu feil. Dieſes weiche und nach- 
gievbige M: aterial iſt die Tonerde, das WModellierwaDs oder das 
Plaſtelin. Der Vorzug L9rer Weichheit dringt den weiteren Vor- 
zug mit | ich, daß zu 1hrer Bearbei tung die Kraft der menſchliche: 
Finger ausreicht. CE3 ſchieben ſich alfs nicht zwiſ&en Material und 
Kinitlorhand 'tgendwelche Iufſtrumente, wudern die Hand vor- 
Mag direft das Material zu beaimflunen, und weil je oalbſtver täandlich 
d1e Hand von allen Worfzeungen das feinſte, präziſt cejie and lobon= 
digſte iſt, lieat darm eine Gewähr für den denfbar treueſten Aus 
drucl des fünjitleriſchen Willens in der Modelliermaſſe. Nur in 
Ansnoahmefällen benußt der modellierende Künſtler auc einige 
inſtrumentale Hilfsmittel in Form der Modellierhölzer und der 
Modellierſchlingen. Die Modellierhölzer, lache, mehr oder minder 
ipiße Brett<en, dienen zur Unter itüßung der RAE dort, wo be= 
1onders ſcharfe oder grobe Arbeit nstig 11i. ce Modelierichlingen 
 

	        
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