Arbeiter - Jugend
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über den 8Klüften,
ſegelten wir frei-
bej<hwingtüber die
felſige Tiefe hin-
weg in die Höhe.
FUr die Shrc>en
dieſer Gebirg3-
fahrt ſollten wir
jogleich Überreid)
entſ<adigt wer-
den. Mein Führer
wußte, daßjenſeits
der GebirgSskette
in großer Oöhe ein
beſtändiger Wind-
jtrom zu wehen
pflegte. Wie die
Meere ihre ſtändi-
gen Strömungen
beſitzen, der Atlan-
tiſche Dzean den
Golfſtrom, der In-
diſche Dzean den
Aequatorſtrom, die
Südſee die Kap-
Horn - Strömung,
johatauc) dasLuft:
meer feine unver
anderlichen Strö-
mc, die Paſſatwin-
de und den Gegen-
paſſat, dic Mon-
fjume, die großen
aimoſphäriſchen Zyklone und Antizyklone. Und wie die großen Veeerc3-
jtroömungen allerorten kleine Neben- und Gegenſtröme erzeugen,
die Antiäquatorialſtrömce, den Guincaſtrom, den Brafſilſtrom und
die Unzahl der lofalen Küſten- und Inſelſtrömungen, ſo erzeugen
die großen Luftmecrſtrömungen Gegen- und Nebenwinde, die an
beſtimunten Orten immer in gleichen Bahnen dahinziehen. Der
ohn der Alpen, die Bora von Tricſt ſind folc<e Lofalwinde an
ven Küſten der Hochgebirge. Die Kenntnis ſolcher Luftſtraßen,
die meilenweit in rahigen! Windfluß das Qand überſtrömen, ilt
für den Luft] <iffer von aroößtem antereſſe. Er wird nic ver) nchen,
Gegen diefen | Strom zu ſchwimmen, ſondern ihm 0U8Weichen oder
ihn auSnugen. Stundenlang kann man auf einer ſolchen Luſt-
<auſſee in geradem Fluge, ohne einen Hauch, ohne einen Wider-
jtand zu fithlen, dahimſchweben, vom Stronr der Lüfte getragen.
Abb. 3. Die Landſkraße im Lufkreich.
In ſolch eing
Zuftſtraße führte
uns unſer Flug.
Wie dreifac< won-
ncvoll empfandetz
wir nach all der
Aufregungen des
vorangegangenen
fo wechſelreichcit
Wluges die 1mge-
frörte Muhe dieſer
Stromfahrt! Frei
und leicht, als
fet die Urkraft
der Schwerc üÜber-
wunden, als ct
jenes Naturgeſct
nun aufgehoben.
Ichwebt der große
Bogel mit ausge-
breiteten ;ylügeln
dahim und trugt
uns auf einein
Zaubergefic eber
zur Heintat (Ab-=
Bild: ing 3). Ueber
US Das DU
felnde Blau des
mnmels, un Uns
die lautloie Nube
des Raums, 1U1-
tor uns int Aben
glanz das Land:
Wieſen und Wälder, Berge, Seen, Flüſſe umv Städte eilen
dahin, und wenn nicht dort das weiße Wölfen eines Zuges
flatterte, jo mochten wir glauben, ein verzaubertes Märchenreic
liege unter uns, und wir ſchweben auf Wunderflügeln über ihm
bin. YIur der Nhythmus des fnatternden Motors erinnert uns
daran, daß es Wahrheit iſt, was wir erleben, und daß wir Menſche:
ſind von Fleiſ< und Blut, die ſich auf einer Vic Ichine von Bodeit
erhoben. Dreimal jchwerer als vordem faumen wir dahin, au?
Windesflügeln der Heimat entgegen. Da, in der Ferne aus don?
Gold des „ebends tauchen die Rupveln und Türme unſerer Stadt
Wie ein plaſtiſMes Kunjtwerk enkſtehtk.
Von Adolf Bruno.
KY EG ir nehmen an, der Bildhauer habe ſein Werk in Plaſtelin
hy oder in Ton fertig modelliert. Dann iſt zwar die eigentlich
Funſtleriſjche Arbeit bis auf Einzelheiten damit vollendet,
aber der technit "De Herſtellung3prozeß der endgültigen Büſte oder
Ttqur nod) feine3wegs Denn wie wir wiſſen, iſt die Leben3dauer
eine3 Tonmodells, auch wenn e38 ſehr ſorgfältig gepflegt wird, eine
veſchränkte. E3 beginnt nun die Aufgabe, das Werk des Künitlers,
das Modell, in ein dauerhafte8 Material zu überſeßen, in Stein,
Bronze, Holz oder ähnliches. Dabei tritt der Künſtler hinter dem
Handwerker zurück.
Die Regel iſt, daß von dem modellierten Werk eim Gip3-
abguß genommen wird, wie das j<on die alten Aeaypter getan
haben. Da3 Verfahren hat ſich inzwiſchen wohl etwas verfeinert,
blieb aber in ſeinen Grundzügen unverändert. Zunächſt muß
eine Form gemacht werden, die mindeſtens immer aus zwei Teilen
beſteht, bei komplizierteren J Figuren aus8 mehr. Sie entſteht durch
Abgießen von dem Modell, wodurch man ja eine negative Form,
ginen dem Modell genau entſprechenden Hohlkörper erhält. Wenn
man nun in dieſen negativen Abklatſch de8 Modelle8 wieder Gips
eingleßt, bekommt man die genaue poſitive Wiederholung des
Modelles in dem dauerhafteren Material de8 Gipſes.
„Diejes Verfahren, deſſen Beſchreibung ſehr einfach klingt, iſt
bei Figuren mit frei vorſtehenden Armen oder Geräten oft genug
recht ſchwierig. Solche Teile müſſen beſonders abgeformt und
jpäter mit Hilfe von Eitenzapfen in den abgegoſſenen Rumpf ein-
geſeßt werden.
Bekannt iſt, daß man GipSabgüſſe oft auch zu Reproduktion3-
zwecken nicht von einem Modell, das ari in Stein aus8gefiihrt wer-
"einem
einpor! Wie den müden Wandervogel zum Neſt, 19 ir reibt 05 UNS
nun hin zum Haus, zur Stadt, wie der Menich unter Wenſcheit
ZU jen, md uns Überfonmt die atte Jinderfehni uhr Dinab zue
Erde, zur Mutter Erde. Gin> ab!
Shins.)
den Jol, mmmi, ſondern von dem bereit3 in Stein over Bronze
ausgeſührten. Werf. Unſere Veaſeen find, wenn ſie von foitbareit
plaſtiſchen Kunſtwerken an entlegener Stelle einen Begriff gebeit
wollen, wie von den Antifen anderer Länder, auf? dieſe Gipsabaiüfſe
angewieten. Ein wahrer Erfatz find ſie natürlich nicht, beſonders
dann nicht, wenn man ſie in ihrer Gipsfarbe belaſſen hat. Eitr
jolcher gipferner und oft unangenehm verſtaubter Abquß aibt nie
mals den Eindru> des Marmororigimales wieder. Man jolie
allgemein darauf halten, derartige Abgüſſe in einom ähnlichen
Charafter zu tönen, wie ihn die Orianinale haben.
Uebrigens erfordert jeder GipSabauß gewiſie Nacharbeiten:
die N cahte, die ſich auf ihm von der Zufammenſeßung der Form
ber zeigen, und ähnliche Schönheitsfehler müſſen ſorgfältig ent=
fernt werden.
Aber auch die Ueborſekung des Tonmodelle3 in das dauer»
haftere Material de3 Gipſes iſt noch nicht die endgültige Forint
DCS Kunſtwerkes. Jeder Künſtler hat den Chraciz, jein Werk in
edlen Material verwirklicht zu ſehen, woran auch dies Tat-
jache nichts ändert, daß recht virle Werke = und manchmal nicht
die ſc<lechteſten =- über die Exiſtenzform des Gipſes nicht hinaus
gekommen ſind. Da3 hat ſehr oft rein materielle Gründe; ein
cdle3 Material koſiet Geld, und der Gips iſt billig.
Al3 der edelſte Stein für plaſtiſche Werke gilt der Marmor,
und beſonder3 der ſchneeweiße Marmor von Carrara in Italien,
den I<hon Michelangelo benußt hat. Die alten Griechen freilich
hatten Steine zur Verfügung vom Hymetto3 und vom Pentelifon
und von Paro3, die dem carrariſichen mindeſtens ebenbürtig an
Schönheit ſind.
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