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56. „/ Arbeiter-Iugend- 8
Zügendliche in den Wirtſchaften: mit empfindlichen "Geldſtrafen für“ --jeber die Gegenwart die- Zufuüft nie vergeſien! Was beute er-
die Wirte belegt werde. . I4 - * Pitigen: iſt, fann wergen verloren gehen, wenn. nicht. ſtarke -Macht- es
"Anch die Rauchverbote wareit rechi unwirtſam. Man ſchiäat ſce<hübt. Der Kampf des Arbeiters gegen die fkapitaliſtiſche-LuSbeutung
eG -.
nun für die Friedenszeit ein Werbot des Raitcheus im der
Deffentiichkei ii.
obite Sirafandrohung vor, aber mit der. Beſtimmung, daß „jeder Cr- :
mathſene den Jugendlichen die Zigarette pegnehmen Fann,
36hl der Gutachten warnt überhaupt vor jedem Rauchvervot,
micht „durchzuführen ſei.
Das. „Vo rbot dcs Um hertre ibe
ſtabten als umdurchführvar erwieſen.
verſe viuden. - Dagegen wird ein' Kinoverbot derart vorgeſchlagen,
daß den Jugendlichen mur der Beſuch. von "genehmigten Iugendvor-
itellungen geſtattet ſein ſoll.
Schwierig, aber dringend notwendig bleibe der Kampfgegendirc
Echundliteratur. Mau ſchlägt vor, Schundſchriftenliſten für b2-
ſtimmte Bezirke aufguſtellen uUvd aus allen Volkskreiſen Sachverſtändig:
binzuzuzichen, die auc<4 die Ueberwachtmug des Schundbuchh&ndLls über-
uehmen. Verboten ſcin ſoll nicht. nur das Hauſieren mit ſolchen
Büchorn, ſondern auc ihr Auslegen in Schaufenſtern wad Läden Und
der Berfauf an Jugendlich».
- Tex erſt mit ſo aroßen Crwartungen begrüßte Sparzwang tvird
nun, ebenfalls im Ginklang mit unferer Stellungnahme, mehr und mehr
weii es
7.1
15" Hat fich in den Grof-
übgelehnt. VYlgemeiwer Sparzwang beſteht überhaupt. mur für den
Oberfommandobezirf der Markoinz im Armeeforpsbezirk Kaſſel richtet er
ſich uur gegen verſchvenderiſche- Jugendliche, Die befragten Jugend-
pfieger lehnen den Sparzwang als erzieheriſche Maßnahme für die
Friedensgeit allgemein ab, Ts werden aber Pläne für eine YUS-
Wener- oder Wohnverſicherung begrüßt. ,
Eulbſt ein Blatt wie dor katholiſche „Iungfrauenvereinüugenebt au
geſichts des Verſagens der Zwangs 5maßnahmen ein: |
„Die Jugendpflege ijt um eine CErfahrung reicher. Nicht mit
Zwangsmaßregeln wird etwas erreicht, ſondern nur dadurc), daß bei
„entjehiedenem Vorgehen genen ſte ädliche Cinflüſſe von außen an Dir
guten Ynlaaun der Jugend ielbit angel püpft wird und dieſe, auc) der
Drang nach Freiheit und Seibſtändigteit, durch weiſe Führung und
Crziehung zaurbeit als emporführende Kräfte mitbar gemacht werden.
Das ſind Erfahrungsſäte, die ſich die JIugendergieber m allen Lagern
VYübtſcynur nehmen fünnel,
Zur wirtschaftlichen Lage
Anushalten und durchhalten!
Die UVrbeitermaſſen eimer großen ebemiſehen Faorik geben. bette
irober geſtimmt nach Hauſe als jonſt, Rao manchen Budenbeſpreehumgett
und Geierkſchaftsverſamminngen, uach Eingaben am das
und nocy Beſprechungen mit der Werßeitung iſt endlich e[ine Lohi-
erböbung bewilligt, eine Verfürzung der Schicbten zuacſtanoen worden.
vu die jugendlichen Arbeiter uind Arbeiterinnen verdienen jeht eine
Mark den Tag mehr. Die Teneruna wird zwar auch den böheren Lobi
ZU
freſſen, aber wie wäre es erſt, wenn es bei doin. alten Loon: gos
blieben ware" |
Die Verbeſſerung iſt ein Sieg der Geiverkſchaft. ur weil. die
große Mehrheit dex Arveiterſchaft ſich dem Verband angeſchloſſen, ſich
„organiſiert“ bat, weil ſie einig zuſammenſteht und erfahrene Geiverk-
ichafter die Sacye der Arbeiter führen, bak die Werkleitung nachgegeben.
Crfämpft war der Fortſchritt, wie beinaßſt alles, was die Arbeiter-
JR in ihrem jahrzehntelammacn Aufftieg erreicht hat.
Die zwei Tugendtgenoſſen und jungen Gewerkſchaftsfollegen, die
dort in einem Scvarm jünger Arbeiter heimivarts eilen, denfeon au
die Grundlage des Crfolgs. Sie ſprechen darüber
den Meihen der alten Gewerkſchafter mitgearbeitet, mitgerungen, mit=
geſiegt zu haben. In dem Kreis ihrer Gefährten hört man von alledem
nichts. Die freuen ſich uur der Lohnerhöhung und berechnen, was man
ſich dafür leiſten fönne. Wie lange oder wie füurxz wird es datternt, 1U1d
tſch [ bis Not und
Denken zwingen.
allen nowerktſchaftlichen Erfolgen? YYllo
nebmen ſie gern an, aber nur eine Winderheit hält der Geiverfiehaft
die Treue, arbeitel zu uecuen Grfolgen vor. Bei dex nächſten Lohn-
bewegung müſſen die Fahnenflüchtigen von neuem geſammelt werden,
und viel Zeit und Mraft neht verloren,
Denfen wir daran und prägen wir es den andern ein: jede Lohn
erböhnng, jede Verfürzung der Arboitszeit bringt uns mr einen Teil
des zu Erreichenden, Höherer Vnteil am BetriebSgewinn, fürzere Ar
wißitände ſie wieder zum
Div -alte Erfahrung bei
veitögelt, mehr Stunden für Eryolung und Fortbildung bleibt das ae,
vorffehaftliche Streben, Keinen Tag raſtet das Unternehmertum. Cs
väuft Kapital auf, ſtärkt ſeine Organiſationen, um ſich gegen. die
Arbeiterklaſſe widerſtandsfähig zu machen. Wie furzſichtig umd flein-
geiſtig muß) folchem Werksbeſiber ein Arbeitex vorkommen, der ſich vei
„ein paar Mark Lohnerhöhung ſchon am Ziel ſemer Wünſche glaubt!
Die Mebhr-
Cs wird alſo im Friedew wohl .
Kriegt
aind Freuen ſich, iu
'die neuen Wotwendigtfeiten in bezug auf die
währt ſo lange er lebt, und der Arbeiter wnß daber immer binter den
Tejten Wällen feiner - Organiſationen bleiben. Somit tann ihn Jeden
Tag die: Uebermacht niederſchlagen.
"Das muß die Jiigend beſſer begreifen als
Linſengericht
Um ein
nicht feil
Verband,
die Wil
vie vilien,
darf ihr das hohe Streben der Arveiterklaſſe
ſein. Erſt in der jahre- und jahrzehntelangen Treue zum
zur Organiſation, ſc<nten fich die Männer „und Frauen,
brauchen. *..
2
Die Wewertichaften und die Jugend.
Der Gewwmmunag der Iungend zwidinen neuerdings die <xiſtlichen Ve-
werkſchaften bejondere Aufmerkſamkeit. Zweifellos, mit Mecht: denn: der
jugendliche Arbeiter ſpielt hente im Wirtſchaftsleven cine ganz andere
Rolle als vor dem Krieg. Nicht nur iſt Die Zahl der jugendlichen Arbeiter
und Arbeitermnen gewaltig owivachſen; ſie ſind auch in überaus zabl-
reichen Fällen an die Stelle des erwachſenen Arbeiters im Betrieb
getreten, Jhxre Wichtigfeit für den Produktionsprozeß, für den Unter-
nehmer und damit aich für die Gowoerkſchaften hat ſich ganz bedeiticnd
erhöht.
So befaßte ſich kürzlich ein Heft der „Deutſchen Arbeit", der
Monatsſchrift für die Beſtrebungen der <riftlichenationalen Vrbeiter-
TIchaft, ausſchlicklich mit der Frage der Gewimpmnung der Jugendlichen
füx die <riſtlichm Gewerkſchaften. In verſchiedenen Artikeln wird dieſes
Thema behandeli. insbeiwüdere anch einem engeren Zuſammenarbeiien
ber <rijtlichen Jugend ndorganiſationen mit dei briſtlichen Gewverf:
ſcbaftein das Wort geredet. Imu diefen Artikeln. finder ſich: vieles,
was auß für die freien Gewerkſchafter Jebr beoachtenöwert rr
ſcheint, So ſchreibt zum Beiſpiel vohann Schwerdfeger unter der Ueber
ſchrift „Zum Stand der. Tugendfrage" - daß die Jugendfrage größtenteils
Arbeiterjugendfrage werde, Die dugendfrage ſei für T die Gewerkſchaften
nicht allein Nachwuchsfrage. Vielmehr ſei der iugendliche Arbeiter voi!
arößter ' Wichtigkeit für die Ginleitung und den ArtSsqauna vont Lohin-
bewegungen Uv. infolge ihrer bedeintſamen voſſswirtich aftlichett
Stellung könne die Jugend nicht länger Objekt zur Löſung dor Jugend
frage jein; ſie werde vielmehr in Zufünft ganz andere Anſprüche ans
Leben ſtellen als früher. Die <riftliche "nn Gewerkſchaften müßten daher
dltgend erfennen,
Dies ailt in aleicher Weiſs*auch für die freit Geowerfſcharnten.
vinch fie haben allen Anlaß, ſich über die Wichtigkeit dieſer Fraac flar
zU werden und dex Gyvinmuna der Jugend die aroßte Wuſymerfifſamiei,
zu febenfen,
„28 Ei SE Gs
SNES S6
Archiv (vom griech, archeion = Ratbants, Urküun denfammlin a; Crit
Aufbewahrung von Urfinden.
Divbzeſe (vom griech, dioikestiz Z= Verwa
bezirf, ainhenſprengel.
Eminent (lat.), hervorragend.
Exerzitien (lat,, WMehrzabl), Urcbungeit,
Fixieren (lat.', feitmiarhon, fojthaiten,
Formulieren (lat.), Form geben, geſtalten.
Intim (Ton auf der Endſilbe; vom lat. mimus = der
lich, eigenſt, geheim.
Materiell (lat.), ), körperlich, gegenſtändlich.
Statut (lat., Ton auf der Cndſilbe!, Saßumg,
Symboliſieren (griech), ſinnbildlich darſtellen.
Theorie (dreiſilbig, Ton auf der Cndſilve, vom griech).
„Fcßanung,, zuſammenfaſſende wiſſenſchaftliche Lehro,
tatſachen orflärt werden,
(tünna:, tixeblicher Vormaltüttpas
INNE, Witel-
WIheorta = WMit-
durch) die Ginzrpl-
Nq, wißt Ibr, wer eine * Amung vavon "hats jvie
dem Kopf
P, Fo Lygau, |
„zeitung zuſtande Fommt, ſchlägt die Hande Über
=
3aUſänmme il
über Euere „Beſtellung“. Alſo Jhr ſchreibt, daß Ibr „mehrere Ka-
nieraden" ſeid“ und einen Verein gegründet habt, und. Ihr Fragt min,
ob Euch die „Firma Karl Korn“ nicht alle acht oder vierzehn Tage cin
Jugendblatt drucken 1m liefern könne, das den ſchönen Titel Führer foll
„Jugendvund -Amocigia (foll ivohl beißen amicitia Freundſchaft.
Und der P, F., der unterſchreibt, nennt fiel großartig „IFUgendvorſteher“
-- Dip „Arbeiter-Jugend“ muß entſchieden nächſtens mal einen Auffas
bringen: „Wie entſteht eine Zeitung?“ Dann werdet Ihr ſehen, wie
unausführbar Euer „jellicher Wunſch“ ift. Heute nur ſoviel, daß vin
jolchtes Blatt, umd ſei es noch fo klein und nur für ſechs Mann gedruckt,
verſchiedene tauſend Mark im Jahr koſtet. Wenn „IZbr alis nicht zu Jonen
jugendlichen Wunitionsarbeitern gehört, die nach den Berichten der
Spießerblättex die befannten märchenhaften ! Löhne verdienen, jo ut Ihr
aut dazan, Euch eititweilen noch mit der „ Arbeiter-Fugend“ zu begnügen.
Und was Euren Berein mit dem verdrebten lateiniſchen Vamen "anlangt,
ſy iretet nur ſchleunigſt „alle Mann hoch“ in die Lugauer Arbeiterjugend
ein! Dort wird gewiß auch geſpielt, aber Doffent lich nicht Vereins-
meiere!, Weit l ochnehtung;: Svollen! Fugendgruß! Die Firma Marl Korn.
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Keraniwortlich für die Rodattion: Harl Kort. --
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anſtalt Paul Singer & Cy,
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Doutſchlands 3). -- „Druck: Vorwärts Buchdruckerei Wu Veriags
Sunmtlich in Berlin.