Höhen und Tiefen auf der Erdoberfläche.
durchſchnittliche Zughöhe etwa zweit Kilometer beträgt.
verlieren ſich höher hinauf, und ſelbſt die höchſtliegenden, die feder-
artigen Cirrus, erreichen bloß das Zehnfache dieſes Betrages -- an
unſerer Modellerde zwei Zentimeter!
Gleichzeitig ſind mit dieſer Ueberlegung die anderen Vor-
ſtellungen berichtigt, von denen wir ausgingen.
uf die Frage: Konnte man nicht im
oder Mars fahren? empfängt man ſelbſt von unterrichteten
Leuten meiſt nur ausweichende Antworten.
große Entfernung, Benzinmangel und ſo weiter zu bedenken, aber
gerade hiermit beweiſen ſie, daß ſie ſich von den wirklichen Ver-
hältniſſen nur ganz unbeſtimmte und falſche Vorſtellungen machen.
Gelegentlich ſieht man auf Plakaten
den Erball. abgebildet, inmitten wulſti-
ger Wolkenmaſſen ſchwobend. Als fünjt-
leriſcher Einfall wirkt das recht hübid)
-- nichts jedoch entſpricht weniger den
Tatſachen! Bei ein biß<hcn Ueberlegung
Wird jeder ſich ſchon jagen, daß es der-
naßen rieſige Wolkenungetüme fannm
geben dürfte, die mit einem. Mal die
halbe oder die ganze Erde umſpannen,
Wolkenbänke, die ein Gebiet wie Deutich-
land auf einen Schlag mit Regenwetter
überziehen, gehören zu den Selten-
heiten; das Deutſche Reich aber bede>kt -
nicht mehr al3 den -- taufendſten Teil
der Erdoberfläche! Die zerfeßzten Hait-
fenwolken, wie ſie Gewitter gewöhnlich
begleiten, ſind örtlich viel begrenzter, 9ft
ziehen ſie nur einen ſ<malen „Strich“
vei ihrem Flug über die Landſchaft.
Und wie verhält eZ ſich mit ihrem Ab-
ſtand vom Erdboden? Der größeren An-
j<aulichkeit wegen wollen wir uns den
Erdball - im Modell nachgebildet denken,
gerade eine Millionnial verkleinert. Dann
werden Kilometer zu Millimetern, und wir
. haben vor uns einen faſt dreizehn Meter
dien „Globus“, aljo ein noch immer recht
ſtattliche3 Gebilde, jo di>, wie ein drei-
ſtökige3s Haus hoh iſt. Die höchſten Berge
mit ihren knapp neun Kilometern wären
auf dieſer Kugel =- neun Millimeter hoch,
nicht ganz ein Zentimeter! Und nicht ein»
mal Hervorragende „Warzen“ wären es,
jondern unmerkliH in die Umgebung über-
gehende Wülſte, denn wie wir uns auf
jeder Landkarte überzeugen können, iſt die
Breite ſämtlicher Gebirg8maſſive unver-
hältniSmäßig viel größer, als ihre höchſten
Gipfel hoh ſind. Der Alpengürtel erreicht
im Montblanc faſt fünf Kilometer, iſt an
derjelben Stelle aber Jundertundfünzig
breit! Selbſt für jolde alleinſtehende
Zegelberge wie den Aetna gilt das; eine
Querſchnittfigur macht es jofort klar: auf:
unſerem Riefenglobus wäre er mir für das
dicht dabei befindliche Auge und für die
taſtende Hand wahrnehmbar.
Die üblichen Reliefdarſtellungen dir
fen uns hieran nicht irre machen, denn da
find die Höhen, um ſie deutlicher zu mar-
fieren, zehn- oder gar hundertmal üÜber-
trieben aufgetragen. Bei wahrheitsge-
trerem Maßſtab müßten auch die mächtig-
ſten irdiſchen Erhebungen in Aſien und
Amerifa aus einiger Entfernung ver-
ihwinden: die Erde erſcheint als völlig
rundpolierte Kugel, deren Fläche ſich hier
und da wie eine vertro>nete Lackſchicht ein
wenig verzogen und verierumpelt hat,
und auif der mehr oder minder ver-
waſchene Flecken die Meere, Gebirge und
größeren Wolkenzügen bezeichnen. Nun
iſt es aber nicht ſchwer, auch über die
Hö he der lekteren ſich ein richtiges Urteil
zu bilden. Jedem Bergſteiger iſt bekannt,
daß er nicht bis auf den Gipfel des Mont?
. blanc oder des Gaurjankfar zu klimmen
- braucht, um in die Wolkenregionen zu ge- -.
langen. Erlebt man e8 doch im mittel-
deutſchen Hügelland gelegentlich, daß man
die nächſte Kirc<turmſpitze in Nebelwolken
verſchwinden ſieht. So niedrig alfo können
Wolken ſich herablaſſen! In der
Tat be- -
„lehren uns die Meteorologen, daß ihre“
Luftſchiff: zum Mond
Sie geben die
- Arbeiter-Zugend
Falſche Vorſtellung von Wolken und Erde.
25 Regiote. * Ballon.
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- Berſchiedene Höhenflufen,
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Der Bergſteiger
weiß, daß in Hohe von viertaujend
Metern die Luft ſchon merklich dünner
wird, es beginnen Atembeſchwerden. Da
nun die Dichte der Luft, ihrer elaſtiſchen
Natur entſprechend, nach oben raſch ab-
nehmen muß, jo fann man ſich ſelbſt
ſagen, daß es in zehn Kilometer Höhe
kaum noch auszuhalten jein Wird,
Ballonfahrer beſtätigen das denn auc.
Die höchſte Fahrt im Freiballon, unter
Mitnahme von Sauerſtoffapparaten,
führte in zehn Kilometer Höhe. Un-
bemannte Ballons, die man, mit aller-
hand felbitreqiſtrierenden Fnſtrumenten
verjehen, zur Erforſchung der höheren
Luftſchichten aufſteigen ließ, erreichten
zwanzig, einer wohl jogar jechsSund-
zwanzig Kilometer. Viel höher hinauf
wird man vorläufig überhaupt nicht ge-
langen, deni auch die Luftballons und
Luftſchiffe bedürfen zum Steigen. eben --
der Luft, Was ſie emporhebt, ihr Auftrieb,
iſt ja gerade der Gewichtz3unterſchied
zwiſchen ihrer Füllung und der von ihnen
verdrängten Luft, In jenen hohen Lagen
aber iſt die Luft ſchon dermaßen verdünnt,
daß ſie dünner wird als das leichteſte Gas,
da3 wir für die Fiillung zur Verfügung
baben, nämlich als der Waſſerſtoff;
bleibt alfo keine Steigkraft übrig. Dis
man auch mit Flugmaſchinen nicht höher
wird kommen können -- bis jetzt bleibt
deren Höchſtleiſtung weit unter der der
Ballons -- liegt auf der Hand, denn Aero-
plane ſind Drachen, die von ihrem Pro-
peller, itatt von der Schnur eines haltenden
Knaben vorwärt3geriſſen werden. Die
Drachenfläche gleitet bloß deswegen jchräg
aufwärts, woil ſie an der Luft einen Wider-
itand findet; wo dieſer gänzlich fehlt, kanin
ſie fich nicht: halten. Ein Silfsmittel wäre,
die Motorgeſchwindiakeit unverhältn13-
mäßig zu ſteigern, un! dur raſendes Vor-
wärtsſtürmen den mangelnden Luftwider-
ſtand zu erhöhen, aber dieſes Mittel ſcheitert
einſtweilen an den Grenzen der Technik,
Uebrigens kreiſt der „mächtigſte Vogel, der
Kondor, nicht höher als ien Kilometer,
teils weil ihm zum Zlügel Ichlagen, teils
weil ihm zum Atmen die Luft ausgeht.
Wa3 wollen aber die paar Kilometer,
von denen biSher die Rede war, beſagen
im Vergleich zu den beinahe dreizehn-
tauſend der Die des Erdballs! Werfen
wir noch einen Blik auf unſer 1 Modell, dieſe
dreizehn Meter die Kugel, "darauf die
gewaltigſten Gebirge nur als ſ<wache Un-
ebenheiten fenntlich ſind, vom Weltumter
an den tiefſten Stellen knapp zentimeter-
ſtark beneßt: die Lufthülle wäre nicht viel
ſtärker! Nehmen wir ſie ſogar 100 Kilo-
meter hoh, wobei die Verdünnung einem
Grad erreicht, wie wir ihn im Laborato=
„rium nur mit den wirkſamijten Quedſilber-
"Tuftpumpen
erreichen -- es wären ant
Modell zehn. Zentimeter! Daß wir alfo
nicht mit. Silfe eines Flugapparats einen
- Nachbarplaneten erreichen können, bedarf
- - da keiner weiteren Erläuterung. Vergegen-
“wärtigen wir.uns bloß,. daß es bis zu dem
. 4ins nächſten Weltkörper, demn: Mond, noch
über ſechzig -Erdradien - wären, am. M odell
- "vierhundert Meter,
menſc<lichen Anſtrengungen: aber -erſtreden“
Unjere weittragendſten
fich = -- Fnapp zwei Zentimeter hod) in den
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