Arbeiter- Jugend
93
den Weltraum [4 Punkten Meter
hinein! .- EE Tiefe erreicht.
Die Tiefen. | ..2000wv „A Wollen wir ein
S1e) . - „m zi Gz = re dB T | g itol-
In einem be- « VLN ANT TPP2705 EA IPR ( % modell gerltel
kannten Wihß- Qfu ' EE Sardinien. TEEL Ar.vlane. Wirklichkeit um
.. 2000 rw. +... ;
blatt jah man W00rr 3000. Millionmalver-
unlängſt einen
hübſchen Einfall
bildlich darge- ' um
geſtellt. Um der U-Bootgefahr zu entrinnen, haben die Engländer
ganz einfach ein paar Schleppdampfer vor ihre Inſel gejpannt und
bugſieren ſie ſo in ungefährlichere Gegenden des Weltmeer3!
Ganz ähnlich mag man es ſich auc) meiſtens wirklich. vor-
ſtellen: daß eine Injel im Meer liegt, etwa wie ein feſtgefahrene3
Schiff, eine Fel3platte oder ein Kicſfelſtein im Waſſer. “Da3 ſind
Dinge, über die man ſich ſelten den Kopf zerbricht. Das Waſſer
hat befanntlich keine Balken, e3 iſt obendrein undurchſichtig; wer
mag wiſſen, wie e3 unter der Oberfläche ausſfieht! Da iſi c8 eben
„ef“, baſta! Und doch genügt ein
Querdurcſchnift durc<h das Mitkelländiſche Meer. (Die Höhen und Tiefen ſind in der oberen Darſtellung A doppelt,
in der unteren B zehnfach übertrieben.
fleinert wider-
“aibt, alfo Kilo-
meter in Milki-
„meter verwandelt, jo müſſen wir die Injel 20 Zentinreter - breit
- machen, 100 lang, die Gebirge anderthalb Millimeter hoch, das um-
ſpülende Meer“aber gar nur -- ein Fünftel Millimeter tief! Dies
iſt das ziemlich verblüffende Ergebnis unſerer Prüfung. Um das
Modell auszuführen, könnte man etwa ein zerfetßtes Zeitungsblatt,
das an einigen Stellen ein bißchen verſchrumpelt iſt, auf den Tiſch
legen, nachden: man diejen mit eimem feuchten Scheuerlappen
-- nicht zu ſtark = überfahren hat. Nicht anders ragt, im wahren
Größenverhältnis, die engliſche Injel aus der ſalzigen Flut.
= Aehnlich verhält es ſich übrigens
wenig Ueberlegung, um zu richtigeren
Begriffen zu gelangen und einzuſehen,
daß jene Vorſtellung ganz und gar nicht
der Wirklichkeit entſpricht. Denn jenes
„Schiff“ England wäre, nach der Karte
gemeſſen, von Norden nach Süden eine
Million Meter lang, ſein Bordrand aber
durc<jchnittlich nur einige Moter hoch! .
Selbſt die höchſten Aufbauten, nämlich.
die Webirge, erreichen keine 1400 Meter!
Dem. entſpricht ja auch der Eindruck,
den man von einer Küſte hakt; wenn man
ſich ihr vom Meer her nähert: ſie iſt ein
feiner dunkler Strich, der ſich kaum aus
dem Waſſer hebt,
Aber unter deim Waſſer? Nun, da
liegen die Verhältniſſe ganz ähnlich.
Wir laſſen uns bloß von der. Undurch-
ſichtigkeit des trügeriſchen Elements
täuſchen und bevölkern vermittels unſe-
rer Phantaſie die finſtere, grundloſe
Tiefe mit Drachen nud "Molchen. Zwar
gibt es winzige Inſeln, die nntten aus
dem Ozean ragen wie Maulwurfshaufen
aus einer Regenpfüße, aber wir brau-
<en bloß cinen nüchternen Bli> auf
eine Seefarte zu Werfen, um zu be-
merfen, daß . das bei großen JInjeln
oder gar bei den Feſtländern, die im
ganzen genommen ja auch nichts als
rieſige „Inſeln“ ſind, durchaus nicht zU-
trifft. Auf der Karte ſehen wir nam-
lich die ſogenannten Tiefenlinien einge-
zeichnet, und da wird man ſtaunen, daß
die Nordſee in breitem Gürtel un Eng-
land herum nur eine Tiefe von 20
Metern aufweiſt. Weiter hinaus finden |
wir die Zahlen 30, 60, 80 eingezeichnet, und mitten im der See
wölbt fich der Meere3boden an der ſogenannten Doggerbank wieder
bis auf 20 Weter zur Oberfläche empor. Die „Zweihundertmeter-
linie“ greift in weitem Bogen auch um die Nord- und Dſtküſte
herum: ganz Großbritannien ſamt Irland liegt auf einer unter-
jeeiſ<en Platte, einem Sockel, der al8 Anhängſel zum europäiſchen
Jeſtlandgehört und erſt weit draußen zu Dzcanstiefen von tauſend
und mehr Metern abfällt. . | |
Die engliſche Inſel iſt an ihrer ſchmalſten Stelle noch immer
io viele Kilometer breit, wie die umrandende See an vereinzelten
enen,
-.'
pts
1
KD
5% un
nn]
mit allen, auch den aroßten MeerceZ-
been; ihre Tiefe verſchwindet im Ver-
gleich zu ihrer Flächenausdehnung. Die
vorgetäuſchte „Grundboſigkeit“ rührt
überall nur von der Undurchſichtigkeit
de3 Waſſers her, wobei natürlich die
Gefährlichfeit, Lebensfeimdlichkeit und
- Unzuwverlätſigfeit des „batfenlojen Ele-
ments“ mitſpielt. Daß man bei fkünſt-
lichen Kanälen, wo die Erdarbeiten viel
Geld koſten, nicht tiefer graben wird,
als es für das Durchſchlüpfen der Kähne
dur<aus erforderlich iſt, verſteht ſich
von Jelbſt. - Mancher wird trotz dieſer
Ueberlegung ungläubig itaunen, wenn
er ſieht, wie der Großſc<hiffahrt8wveg
Berlin--Stettin hinter EberSswalde die
Eiſenbahn überbrückt. Wenn man ihn
nicht darauf aufmerkſam machte, würde
er ſchwerlich vermuten, daß hinter dic-
jem unſcheinbaren Brücengeländer, das
ausſieht, wie viele andere, eine Waſſer-
itraße flutet.
„Natürlich erfordern die gigantiſch-
ſten Erzeugniſſe unferer Schiffstechnik
auß dementſprechende Betten; in den
Jlüſſen können ſe ſich überhaupt nicht
bcwegen, und der für Kriegsichtffe be-
rechnete Nord-Oſtſee-Kanal mußte ihret-
Ein moderner Dampfer, in mittlerer Tieſe (70 Meter) der
Nordſee kopfüber verſenkt, würde kurmhoc< hervorragen.
wegen neuerdinas auf neun Meter veor-
tieft werden. Daß für derartige Koloſſe
auc die Küſtengewäſſer wegen ihrer
Untiefen und Sandbänke ichwer zu be-
jahren ſind, fann man! auf - jeder
Spezialkarte beſtätiat ſehen, wo all die
zahlloſen Siqnale, Leuchttürme, Feuer
und Bojen angegeben find, die die jpar-
liche Fahrrinne markieren. Weiter hinaus beſſern. ſich dann die
Verhältniſſe, doch bleibt immerhin die Tatjache erwähnenswert,
daß e8 in der ganzen Nordſce (von einer ſchmalen Rimne bei
Skandinavien abgeſehen) keinen Punkt gibt, wo man einen
modernen Rieſendampfer „kopfüber“ j9 eintauchen könnte, daß er
nicht no< turmho< über den Waſſeripiegel hervorragen würde.
Dem Ozean gegenüber mit ſeinen drei« bis viertauſend
Metern Durchſchnittstiefe verſagen freilih ſolche menſchlichen
Maßſtäbe -- aber ſelbſt wenn wir hiervon abſehen, ivas bedeuten
in Wahrheit die Tiefen des Weltmeer3 im Vergleich zu den KanD-
maſſen? Ein Nichts, möchte man ſagen, wobei freilich nicht an die
ſogenannten „Erdteile“ gedacht iſt, mit denen es die Waſſerwiüſte
jehr wohl aufnehmen kann, ſondern an den ganzen Erdball, von
til „>
. .- Lowiz “ wN -.
Emin Za -= -
TT "Qa Z
va -€
- Falſche Borſfellung.vom Herausxagen einer Inſel '
aa --. . Us. dem Meere, u
SV
Kr
' Richtige PVorſtellun
g vom Berhältnis der Breite zur Höhe: beim ÜUtna, einem
- ...qausgeſpröchenen Kegelberg (3300 Meter), . ---