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feier. In großer Zahl waren-die jungen Proletarier ſeinem Rufe ge-
folgt. Die ſchon länger in unſerer Bewegung ſtehenden jungen Ar-
beiter und Arbeiterinnen unterhielten die Anwoſenden/ durch Muſik-
und Geſangs8vorträge ſowie Rezitationen und Spiele. Ein Jugend-
genoſſe wies im aufmunternden Worten auf die Bedeutung der Arbeiter-
jugendbewegung hin: Eine begeiſterte Stimmung beherrſchte die Ver-
ſammelten, und 42 neue Mitglieder meldeten ſofort ihren Beitritt zu
unſerer Organdſation an. Es iſt beſtimmt gu erwarten, daß unſeve
Bewegung nun auch hier wieder einen ſchnellen Aufſtieg nehmen ird.
Dem. Jugendausſchuß iſt eime Jugendſchußkommiſſion angegliedert wor-
den, die ihre Tätigkeit bereits aufgenommen und es ſic) zur Aufgabe
gemacht hat, den jungen Avbeitern und Avbeiterinnen in jeder Weiſe
zur Seite zu ſtehen. Der junge Arbeiter und die junge Arbeiterin
ſollen im der Jugendorganiſation eine Beſchüßerin finden, die ſie vor
Ausbeutung und jeglicher Mißachtung ihrer Rechte ſchüßt.
Darum, ihr jungen Arbeiter und Arbeiterimnen, hinein in die freie
Jugendorganiſation. * R. N
Jugendfeier in Deſſau. |
Aus Deſſau wird uns geſchrieben: Nach fünf langen Jahren konnte
der Jugendausſchuß in Deſſau endlich wieder eine Jugendfeier ver-
anſtalten. Der Krieg, der ringsum alles in (Scherben geſchlagen hat,
iſt auch an der hieſigen Bewegung nicht ſpurlos vorübergegangen. Nur
eine kleine Schar von Jugendgenoſſen hat ſich auch während des Krieges
behauptet. Um ſo erfreulicher war der Beſuch der Jugendfeier. Welch
eine Menge junger, lebensluſtiger Menſchen tummelten ſich in unſerem
ſchönen, feſtlich geſc<müdten Tivoliſaal! Wie lauſchten ſie alle an-
Dächtig der Muſik, den Rezitationen, und wie begeiſtert wurden unſere
alten ſchönen Volkslieder geſungen, die durch. Lichtbilder illuſtriert
wurden. Auch die Turner und Turnerinnen haben im Programm dur
einige Uebungen mitgewirkt; fte werden als Dank bald zahlreiche neue
Jugendfreunde in ihren Reihen ſchulen können. An den Geſichtern der
Eltern, die gleichfalls in großer Zahl erſchienen waren, konnte man ab-
beſen, wie ſie ſich mit der Jugend freuten und wie ihre Herzen jünger
wurden. =- -
Ueber einhundert Anmeldungen für unſeren Jugendverein konnten
wir an dieſem Abend verzeichnen, =- für den Anfang gewiß ein ſchöner
Erfolg! Nun ift es die Pflicht der Jugendgenoſſen und -genoſſinnen,
dem Vereine immer neue Mitglieder zuzuführen. Am Mittwoch, den
20. April, beginnen unſere Veranſtaltungen mit dem Vortrag des Herrn
Profeſſor Nieß: „Wie wir wandern ſollen“. Wenn ſich jeder bemüht,
. nur einen Schulkameraden oder ſonſtigen Freund mitzubringen, wird
ſich unſere Zahl gleich wieder verdoppelt haben. Alſo, Jugendgenoſſen,
auf, ans Werk, wir haben fünf verlorene Jahre nachzuholen! G.
x
. Zentraliſation, nicht Zerſplitterung,
“da3 muß da3 Motto der zu neuem Leben erwachenden Jugendausſchüſſe
feim. Wie wir in ganz Deutſchland nur mit Anſpannung aller Energie,
alfo durch die Arbeit wieder zu beſſeren Verhältniſſen kommen können, jo
müſſen wir auch in der Jugendbewegung alle vorhandenen Kräfte an
> den richtigen Plaß ſtellen und haushälteriſch mit ihnen umgehen. Die
Vergangenheit hat uns ja zur Genüge gelehrt, daß es ſehr wenig Ge-
noſſen gab, die verſtanden, mit unſerer Jugend umzugehen, mit ihr zu
fühlen «und ihr Vertrauen zu gewinnen. Heute jedoch macht ſich der
Mangel an ſolchen geeigneten erwachſenen Freunden und Führern der
Jugend noch empfindlicher 'bemerkbaxr.
Andererſeits iſt an vielen Orten die erfveuliche Datſache zu ver-
zeichnen, daß ſich jezt Lehrer, alſo Pädagogen von Beruf, im die Reißen
de3 Sozialiämus ſtellen und ihre Mitwirkung anbieten, jo ſogär ſchon
mit gutem Erfolg ſich betätigen. 'Es gilt alſo, die zur Verfügung ſtehen»
den Kräſte planmäßig zu benußen'; vor allem aber den Inſtanzen, die
fich mit der Jugendfrage beſchäftigen, zu ſagen, daß: das Heil mur im
Zuſammenſchluß liegen kann, und daß wir nur kur zentrale Organi-
ſabion auch auf dieſem Göäbiet vorwärt3 kommen. '
Die Arbeiterturnvereine mit ihren Zöglingsabteilungen auf der
einen Seite, die Jugendausſchüſſe auf der anderen, alſo Körperſchaften,
die in der Arbeiterſchaft verankert ſind, Haben ſich beide die Aufgabe
geſeßt, für das Wohl unſerer Jugend zu ſorgen. Die Turner berück-
ſichtigen die körperliche Seite, während wir in unſerem Jugendprogramm
körperliche und geiſtige Beſtrebungen verfolgen. Alſo in einem wich
tigen Punkte ihres Programms ſind beide Bewegungen Konkurrenten,
und darin liegt die Gefahr der Zerſplitberung.
Oft genug iſt e3 ſchon vorgekommen, daß beide Vereinigungen am
ſelben Tage zu Veranſtaltungen der gleichen Art um Beteiligung ge-
worben haben. Die Folge davon war matürlich Mißſtimmung auf der
Seite, wo der geringere Erfolg war. Das gilt vor allem für kleinere
' Orte, für die doch immer dieſelben jugendlichen Teilnehmer in Frage
Fommen. In der Großſtadt liegen die Verhältniſſe weſentlich anders;
da können ſehr wohl zwei Organiſationen nebeneinander beſtehen. Aber .
vielleicht könnte auch dort ein Zuſammenarbeiten die Bewegung noch
beträchtlich ſteigern, ' -
Jedenſalls entſteht, wenn dieſes Zuſammenarbeiten nicht erreicht
wird, ein Kampf, deſſen Ausgang für die geſamte Jugendbewegung
- nicht von Vorteil ſein kann. Auch haben wir für ſolche Experimente
weder Zeit noch Kraft übrig. Wir müſſen poſitive Arbeit leiſten, alle
verfügbaren Energien zu einem Gangen zuſammenſchließen, um die
Jugend vorwärt3 zu bringen. - Sn
Niemand wird beſtreiten, daß die Turmer die berufenſben. Vertreter
-. Her Körperpflege ſind. Aus dieſem Grunde gehören ſie mit Siß und
Stimme in den Jugendausſchuß, um an der Aufſtellung und Au3-
führung des Arbeitsprogramms tatkräftig mitzuwirken. Wird ſo die
Körperpflege durch volkstümliches Turnen und Spielen den Turner
Übertragen, ſo finden die übrigen Ausſchußmitglieder mehr Zeit, ſich
den anderen Aufgaben zu widmen, und dieſe ſind wahrlich micht gering!
. - Wir werden überhaupt in Zukunft unſere Aufgaben in ihrem vollen
Umfang nur bewältigen können, wenn wir den Mitgliedern des .Jugend-
ausſchuſſe8 einzelne Reſſort38 Übertragen, ſo daß möglichſt für jedes
Gebiet Spezialiſten zur Verfügung ſtehen. Raum genug zur Betäti-
gung für alle wird vorhanden ſein. Darum ſollten wir nicht ſtreiten,
wohin die Jugend gehört, ob in den Turnverein oder in iden Jugend»
verein, ſondern wir müſſen uns zuſammenfinden zu gemeinſamer
freudiger Arbeit. Haben wir dieſe Grundlage geſchaffen, ſo iſt uns
ie Jugend und die Zukunft ſicher. Göbeol-Deſſau,
&
Aufbruch.
Endlich iſt das Eis zerſplittert
Und der Winterſchnee zerronnen.
Graue Wochen ſind entgittert
Neuem Licht und neuen Sonnen.
Sturmumwühlte Bäume tragen
Junges Grün auf ſchlanken Zweigen =
Lichtumſpülte Wipfel ragen
Feierlich in blaues Schweigen.
Amſeln prüfen ihre Stimmen,
Dieſes Jubelfeſt zu lohnen,
Märchenhafte Sterne ſchwimmen
Selig über allen Kronen. |
Morgenrot ſpringt wie Gelächter
In das kühle Waldeswehen,
Wo wie nachtverhüllte Wächter |
Schwer und ſchwarz die Tannen ſtehen.
Gräſer, die ſich tanzend wiegen,
Birken, die ſich ſelbſt zerbrechen,
Laſſen ihre Fahnen fliegen,
Hymnen in das: Licht zu ſprechen.
Noc< in: Einſamkeit verſunken
Sind die Quellen auferſtanden,
Die, von Luſt und Träumen trunken,
In die Frühlingswieſen branden.
Schi>ſal, deine Knochenmühle
Kann uns nimmermehr zermalmen!
Aus dem Märzſturm der Gefühle
Laßt den Völkerfrühling pſfalmen.
Auf des Lebens Barrikade
Pflanzt die roten Freiheitszeichen!
Jeder Atemzug iſt Gnade!
Jede Stunde ohnegleichen!
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Max Barthel,
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Artikulieren (lat.), gliedern, deutlich ausſprechen.
Bizarr .(ſpan.), verzerrt, fraßenhaft; ſeltſam, auffallend.
Breccien (ital.), aus ec>igen Stücken eines Geſteins oder Minerals zu»
ſammengekittete Fel3maſſen. |
Demonſtrativ (lat.), eine Kundgebung bezwec>end, herausfordernd.
Deputation (lat.), Abordnung.
Fres8ko (vom ital. kresco = friſch), auf friſchem Kalk gemaltes Bild,
Wandgemälde. „
Impoſant (lat.), Eindruc> machend, bedeutſam, auffallend,
Jnventar (lat., Ton auf der Endſilbe), Beſund, Beſtand.
Kardinalfrage (lat.), Grundfrage, Hauptfrage.
Konform (lat.), übereinſtimmend, “
Kontingentieren (lat.), einen beſtimmten Beitrag (Kontingent) 3. B. an
Truppen feſtſeken, .
Plaſtik (griech, Ton auf der erſten Silbe), Bildhawerkunſt; eime Plaſtik
= ein Werk der B. . .
Präfenzſtärke (lat.), wirklich vorhandene Stärke.
Prätorianer (bat.), Gardetruppen der römiſchen Kaiſer, die häufig auf
eigene Fauſt Politik gegen die rechtmäßige Regierung machten,
Primitiv (lat.), urſprünglich, einfach. | |
Problem (grieh., Ton auf der Endſilbe), wiſſenſchaftliche Aufgabe,
Forſchungsziel. |
Proportion (lat.), Ebenmaß, Gleihmaß.
Relief (franz., ſprich veljeff), aus der Fläche heraustretendes Bildwerk,
Reſſort (franz., ſprich reſiohr, Ton auf der Endſilbe), Fach, Geſchäftskreis
Symbol (griech.), Sinnböld. |
Typus (griech.), Vor- oder Muſterbild; Urbild, iz dem alle weſentlichen
- Merkmale der Abbilder vereinigt ſind. -
Ultramontan (lat., ultra montes = jenſeits der Berge, d. 9. Alpen),
ſtreng katholiſch, päpſtlich geſinnt. ae.
Berantworſlich für die Redattion: Karl Korn, => Verlag: Fr. Ebert (Zentralſtelle für die arbeitende Jugend Deutſchland8), =“ Druc; Vorwärts Buchdruckerei Uu. Verlags:
um Zn anſtalt Paul Singer & Co, Sämtlich in Berlin |