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.. Aus Lüdenſ<eid wird. uns geſ<hrieben:: Die zweite Kreis-
'zuſammenkunft. der Arbeiterjugend von Jſerlohn, Rahmede, Altena und
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- Küdenſcheid in Mühlenrahmede nähm einen allſeitig befriedigenden Ver-
lauf. “E3 waren ' die3mal alle vier Ort8gruppen-vertreten. Wirft man *
einen Rüdkblik auf das verfloſſene Jahr, ſo können wir feſtſtellen, daß ſich
unſere Orts8gruppen gut entwickelt haben. Mit 46 Abonnenten begannen
wir unſere Tätigkeit nach der Revolution; innerhalb eines Jahres hat
ſich unſere Abonnentenzahl vergehnfa<ht. Gewiß ein Erfolg, der
ſich ſehen laſſen kann! Neue Ortsgruppen ſind im Entſtehen begriffen,
de3halb können wir auch der Zukunft mit begründeten Hoffnungen ents-
gegengehen. Das bewies vor allem unſere zweite Kreiszuſammenklunft.
Wer dieſe Begeiſterung, dieſe frohen, leuchtenden Augen geſehen hat, der
wird zugeben, daß die Arbeiterſchaft ſtolz auf ihre kampfesfveudige
Jugend ſein kann. Nach gemeinſamen Volkstänzen und Spielen. ſowie
einigen Rezitationen und einer Vorführung aus Schillers „Tell“ hielt
Genoſſe Crummenerl-Lüdenſcheid einen Vortrag, in dem er allen Jugend-
genoſſen ſo vecht aus dem Herzen ſpra<ß, So fand die harmoniſch ver»
laufene Tagung einen ſchönen, begeiſternden Abſchluß.
*
- IJugendpflegekonferenz.
Im Dezember fand in? preußiſchen Wohlfahrt8miniſterium in Berlin
eine Konferenz ſtatt, an der die Vertreter der Jugend- und Jugend-
pflegeverbände aller Richtungen teilnahmen. Der- Zwe> der Tagung
war ein doppelter. Einmal wollte das neugegründete Miniſterium für
Volk8wohlfahrt Fühlung nehmen mit den verſchiedenen Vereinen und
Verbänden, die Jugendpflege betreiben; und dann ſollte über die Bildung
eines Landesausſchuſſes für Jugendpflege beraten werden. Dieſer Aus-
ſchuß wird für notwendig erachtet als Krönung der geſamten Organi-
ſation der Ort3- und Bezirks8jugendaus ſchüſſe. Aber troß aller ſc<hönen
Reden . über und für dieſen Landesausſc<huß während der zweitägigen
Beſprechung wäre man ebenſo klug wieder nach Hauſe gegangen wie
man gekommen war, wenn nicht die anweſenden Vertreter der ver-
-Schiedenen Arbeiterorganiſationen darauf gedrungen hätten, daß
wenigſten3 über die Bildung des Ausſchuſſes ein Beſchluß gefaßt würde.
Auf ihren Antrag hin wurde dann abgeſtimmt und die Bildung des
Landes8au3sſchuſſes beſchloſſen; ferner die Bildung eine8 etwa 15- bis
20köpfigen Arbeit3ausſchuſſes. Dagegen gelang es nicht, die Konferenz
dahin zu bringen, über die Zuſammenſeßung dieſes Arbeit3ausſchuſſes
Richtlinien zu faſſen. Genoſſe Wildung von der Zentralkommiſſion-
für Sport- und Körperpflege hatte verlangt, daß dem Arbeits3ausſchuß
zur Hälfte Vertreter der Arbeiterorganiſationen angehören ſollten
(männliche und weibliche Vertreter der Arbeiterjugend, Vertreter der
Gewerkſchaften und der Arbeiterturn- und -ſportverbände). -
- Im Gegenſaß zu den meiſten bürgerlichen Nednern betonten unſexe
Genoſſen vor allem auch die wirtſchaftlichen Forderungen.
Genoſſe Kapenſtein forderte, daß die Jugend Selbſtzwe> auch
digſer ſtaatlichen Jugendpflege ſein müſſe; daß es ſich nicht darum
handeln dürfe, die Jugend für gewiſſe religiöſe, politiſche oder wirtſc<haft-
liche Ziele zu gewinnen. Die Jugendpflege müſſe ſich vor allem der
Lehrlinge und jugendlichen Arbeiter annehmen. Kaßgenſtein wies auf
den fünfaigjährigen Kampf der Gewerkſchaften für den Schuß der
arbeitenden Jugend hin. Dieſer Kampf habe durch den Achtſtundentag
einen bedeutung3vollen Erfolg errungen. Durch den Achtſtundentag ſei
mehr für die Jugend erreicht worden, als die bürgerliche und andere-
Jugendpflege ſonſt geſchaffen hat. Weiter zeigte er an einem Beiſpiel
(Hannover), wie gut ſich gerade die paritätiſche Zuſammenſezung --
yal „ärgerliche, halb Arbeitervertreter =- in den Jugendausſchüſſen
ewähre: Dum |
Auch Genoſſe Albrecht trat lebhaft für die wirtſchaftlichen Forde-
vungen der Arbeiterjugend ein. Der Fortbildung3ſ<hulzwang für alle
männlichen und weiblichen Jugendlihen bis zum achtzehnten Leben3-
Jahre ſei unbedingt notwendig. Auch Körperpflege müſſe von der Fort-
bildungsſchule getrieben werden für diejenigen Jugendlichen, die ſich
nicht anderweitig körperlich betätigen. Dagegen ſei die Gründung von
Vereinen, die ſich unter Leitung von Lehrern an die Fortbildungsſchule
anſchließen, zu verwerfen. . . . -
Bemerkenö3twert war es, daß von bürgerlicher Seite verlangt wurde,
die Mädchen in Zukunft nicht nur für das Haus, für Ehe und Mutter-
, [Daſt. au erziehen, ſondern auch für den Beruf, und ſie auch auf ihre
echte und Pflichten als Staat38bürgerinnen vorzubereiten. BiSher
wurden ſolche Fordecungen nur von den ſozialiſtiſchen Parteien aif=
geſtellt. Auch war es. auffallend, daß ſich ſämtliche bürgerlichen Redner
gegen jeden Ginfluß und jede Einmiſchung de8 Staate8 wehrten,
während früher von dieſer Seite doch immer nach Staat und Behörden
geſchrien wurde. Offenbar ſind die bürgerlichen Herrſchaften der
Meinurig, daß der neue.deutſ<he Volksſtaat nicht mehr ſo ausſchließlich
- ihre Klaſſenintereſſen vertritt wie der frühere Obrigkeitsſtaat. Daher
ihre Verwahrung, daß der Staat, der doch vas Geld für die Jugend-
- pflege hergeben ſol und muß, auf die Verwendung dieſer Mittel ein-
An den Vertretern der Arbeiterſchaft liegt es, dafür zu ſorgen,
daß die Gelder nicht wie vor der Revolution der bürgerlichen Jugend-
zugute kommen, ſondern daß auh der Arbeiterjugend ihr
un . = - K. H.
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= . Bur Nachahmung empfohlen ii
. Aus Dresden wird uns geſchrieben: Die Grüppe Neuſtadt -der
Dresdner Arbeiterjugend veranſtaltete am 30. November einen El terns
abend, mit dem ſie einen großartigen Grfolg erzielte. Ueber 300 Pers
ſonen füllten das geräumige Jugendheim ſchon eine Stunde vor Beginn.
. Bei Eröffnung des -Abend8 wies der Vorſigende darauf hin, daß der
Zweck. eines ſolchen Unterhaltungsabends ſei, die Eltern in engere Füh-
lung mit. der: Jugend zu bringen. Sie. ſollen ſich überzeugen, was in
der Arbeiterjugend getrieben und gelernt wird. Der Abend wurde 4us-
gefüllt durch Wuſik. und Geſangs8vorträge ſowie durch Rezitation von
Gedichten. Die Haupteffekte waren die Aufführung eines Tiroler Sing»
ſpiels und die Vorführung zweier Tänze eines zehnjährigen Mädchens.
Sämtliche Darbietungen wurden nur von Mitgliedern aus8geführt. Der
überaus ſtarke Beifall bewies, daß der Abend bei allen Teilnehmern
angeiprochen hatte. Gine kurze, kernige Anſprache mit einem Appell :an
- die Jugend, die Agitation für unſere gute Sache eifrig zu betreiben, ſchloß
M. N.
den Abend. Der Erfolg waren mehrere Neuanmeldungen.
*
Zeter und Mordio,
Aus Frankfurt a, M. wird uns geſchrieben:
Der Zufall wollte e8, daß ich der „Deutſchem Inſtallateur» und
Klempner=Zeitung“ die ſich mit unter dem vielen Blättern befindet, die
mir täglich durch die Finger kommen, auch einmal Beachtung ſchenkte.
Und merkwürdigerweiſe enthielt dieſe Nummer -- ſie war zwar ſchon
etwas veraltet = gerade einen Artikel, der für die proletariſche Jugend
Intereſſe: haben muß. Wenn ſchon: der gange Abdru> unmöglich iſt, ſo
foll doch einiges wiedergegeben werden. Unter dex Ueberſchrift „Au3
unſerer Zeit“ ſchreibt dieſe3 Blatt:
„An ihren Früchten ſollt Ihr ſie erkennen“, an dieſes bibliſche
Wort wird man immer wieder erinnert, wenn man das Tun und
Treiben unſerer heutigen Jugend ſieht. Wir wollen keine8weg3 den
Moralprediger ſpielen, aber ſchließlich wird e3 doch noch erlaubt ſein,
darauf Yinzuwiſen, daß in der Hauptſache die ſozialdemokra-
tiſche Agitation die Jugend verſeucht hat und daß die Sozial-
demofratie ſelbſt daran ſchuld iſt, wenn ihr das Regieren ſo ſchlecht
gelingt. JIhre beſtgemeinten Maßnahmen und Mahnungen ſind alle
. ein Schlag ins Waſſer, weil ihre eigenen Anhänger ſich keinen Pfiffer-
ling darum ſcheren, und, „wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern auch die
Jungen!“ , |
So die Einleitung, und dann geht 28 ſpaltenlang weiter in glerch-
geavteten Säßen. Daß der Artikelſchreiber ſich dabei des Auzdrucks
Lausbuben bedient, kann nicht wundernehmen im Hinbli> auf die
Angſt und Verlegenheit, in der er ſich bei Abfaſſung ſeine38 Berichtes bes
funden haben muß angeſichts der Gefahr, die durch das Grwachen der
Jugend für die Intereſſen dieſer Leutchen entſteht. .
Man kann zu dem Schülerſtreik ſtehen: wie man will =-- denn dieſer
iſt es, der dem Schreiber vorſtehender Zeilen Anlaß zu ſeinen verallge-
meinernden Ausfällen gibt --, als proletariſche Jugend werden wir ſtets
wetter eintreten für jene Forderungen, die nach der Anſicht dieſe3 Herrn
Unverſchämtheiben bedeuten, und als die da gelten: 1. Verlegung der
Schulzeit in die Arbeit8zeit, 2. Mitbeſtimmung der Schülerräte, 3. Ab-
ſchaffung dr Schulgelder, 4. Heraus8weiſung der Prügel- und Schimpf-
pädagogen uſw. Sie werden nach wie vor neben unſeren anderen ſehr
berechtigten Forderungen unſer Programm bilden. Was uns im wilhel=
miniſchen Zeitalter ſtet3 vorenthalten ward, wird und muß uns die freie
deutſche Nepublik bringen, mögen“ darob die Leute vom Schlage jenes
„Fugendfreunde8“ Zeter und Mordio ſchreien. Sie werden ſich aller-
dings in ihrer fanatiſchen Wut gegen die nach wirtſchaftlicher Beſſer-
ſtellung ſtrebenden Lehrlinge kaum durch Worte von uns überzeugen
laſſen, aber ſie dürften auch in ihrem Glauben, daß ſie uns mit ihren
„ſaftigen Angriffen“ aufhalten in unſerem Vorwärt83drängen, arg auf
dem Holzwege ſein. Jhnen zu geigen, daß wir niemal3 lahm werden in
unſerem Kampfe für Verbeſſerung des Jugendſchußes8, in unſerem Rin-
gen um das gute NRecht der Jugend, ſei die klare Antwort auf dieſen
Artikel, und ſie werde beſtärkt dur< unſere Tat, unſeren Sieg. 1.
EAI GIES IEM 1 Os d Ö f; WESER EVE
DCRR. KEITEN KAL v DERDIEN EINI N 4 CEaf
DAC SBSH drem WOTTET ESSENS
Egoiſt (lat., dreiſilbig, Ton auf der Endſilbe), ſelbſtſüchtiger Menſch.
Firmament (lat., Ton auf der Endſilbe), HimmelsSgewölbe,
Generation (lat.), Menſc<hengeſc<hlecht.
Heroiſch (griech.), heldenhaft, .
Individuum (lat., wörtlich: das Unteilbare), Gingelweſen, Perſon,
Kollektiv (lat.), gemeinſchaftlich.
Kombination (lat.), Bereinigung; vergleichende Zuſammenſtellung,
Legion (lat.), römiſches Heer; große Menge, Schar,
Myſterium (griech., Ton auf der zweiten Silbe), Geheimnis,
Mythus (griech.), Götter- und Heldenſage..
Optimiſt (vom lat, optimus = der Beſte),
' Findet, ein Vertrauensſeliger.
Pietät (lat.), Verehrung, dankbare. Liebe und Ergebenheit.
Region (lat.), Gegend.
Utopia (griech, Ton auf der zweiten Silbe =- auch Utopie, dreiſilbig,
Ton auf der lebten Silke, wörtlich: Nirgends8land), erträumtes3,
ideale38 Land oder Geſellſchaft3zuſtand.
Variante (lat.), verſchiedene Le3art, andere Faſſung.
Pe
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einer, der alles vortrefflich
2 Berantwortlich für die Redaktion: Karl Korn, == Verlag: Heinr, Schulz (Hauptvorſtand des Verbandes der Arbeiterjugend-Vereine Deutſchlands). = Druck: Vorwärts Buchdruckerei
und Verlägsanſtalt Paul Singer & Co, Sämtlich in Berlin,