| Arbvekker- Ing en5
tanzen. Er müſſe immer daran denken, daß
er ein geplagter. Proletarierjunge ſei; er be-
ſchäftige ſich viel mit Rolitik. (Soweit hatte
den armen Teufel die K.P.I. gebracht. .
Natürlich ſprach ich ihm Mut zu und zeigte
ihm, wie er nur durch Fröhſinn, Geſang und
Spiel ſich einen friſchen und kräftigen Geiſt
erhalten könne. Ferner wies ich ihn auch
darauf hin, daß unſere Vorträge alle mit
ſozialiſtiſchem Geiſt durchſeßt ſeien, umd ſo ſei
aud) für feine politiſchen Bedürfniſſe geſorgt.
Sei es ja do) eine Tatſache, daß der größte
Teil unſerer Jugendkameraden, wenn ſie das
18. Jahr erreicht haben, im politiſchen und
gewertſchaftlihen Leben weit beſſer ähren
Mann ſtellen, als die Jugend links und rechts
von UNS.
Nun, mit der Zeit gefiel es ihm ſehr gut
bei uns; aber er ſollte nicht lange froh ſein,
denn ſeine Mutter machte ihm einen Strich
durc die Rechnung. Als nämlich unſer Kaſ-
ſierer zu ihm in die Wohnung kam und die
Zeitung und das Mitgliedsbuch brachte, riß
Ihm ſeine Mutter die Papiere aus der Hand
und jagte zu ihm: „Was, zu ſolchen Lumpen
und Bluthunden gehſt Du?“ Der Junge er-
widerte: „Mutter, das ſind anſtändige und
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froße Menſchen, und ich möchte do< anch ſo.
werden. Zu den anderen gehe ich doch nicht
mehr, denn dort wird ja nur ge djimpft.“
Die Antwort der Mutter lautete, daß er künf-
tig alle Abende zu Hauſe bleiben. müſſe, und
unſer Kaſſierer flog ſamt ſeinen Zeitungen
und dem Mitgliedsbuch zur Tür hinaus.
Als mein Freund mir erzählte, was er dort
erlebt hatte, ging mir ein Stich durchs Herz,
und ich mußte mich fragen: wie kann eine
Mutter ſo handeln? Ich hätte es nie ge-
olaubt, daß es auch ſolche Mütter gibt, die
ihrem eigenen Kinde das Leben vorbittern
und noch ſchwerer machen. I< hatte mir
immer gedacht, wenn einen etwas drükkt,
daß man ſich Troſt und Hilfe bei der Mutter
holt. Bei mir war es immer ſo, und hoffent-
lich haben die meiſten unſerer Mädel und
Iungen auch ſolche Mütter.
Freundinnen und Freunde! Sollte Euch
in Eurem Leben auch einmal ſold) ein armer
Junge begegnen, ſo helft ihn aufrichten und
laßt Euch) feine Mühe zu viel ſein. Sucht
ihm die Mutter zu erſeßen. Beſonders die
Mädel fordere ich auf, ſich ſolher Unglück»
lichen anzunehmen, wo ſie können, und ſie
aufzurichten. 3. Grimm.
g Ielannimachungen des Hauptvor
Neue Bücher unſerer Bewegung,
Im VBerlag des Hauptvorſtandes ſind neu
erſchienen:
„Gehört Du zu uns?“
einen jungen Arbeiter von Heinrich Schulz.
Dieſe kleine Broſchüre dient vor allem der
Agitation; jedes Mitglied, jeder neuge-
wonnene Anhänger ſollte ſie beſigen. Das
24ſeitige Heft koſtet nur 50 Pf., bei Abnahme
von mehreren Exemplaren erhalten Organi-
ſationen noch billigere Preiſe. Beſtellt ſofort
beim Hauptvorſtand! =-
„Willſt Du mich hören?“ Weckruf an unſere
Mädel von Clara Bohm-Schuch, iſt ebenfalls
noch zu haben. Preis jetzt auch 509 Pf., bei
Mehrabnahme ebenfalls billiger.
„Die Iungendfeier“. Gedanken für eine
Feſtrede, nebſt Programmen für Schulent-
latjungs-, Dſter-, März- und Frühlingsfeiern
und Jugendweihen. Bearbeitet pon Richard
Weimann. 16 Seiten, nur 1,50 Mk. Bei
Abnahme mehrerer Exemplare ermäßigt ſich
der Preis.
Neu! Karte des Wandergebiets um Biele-
feld. (Zum Reichsjugendtag.) 1 : 100000
der preußiſchen Landesaufnahme, nur 4,50
Mark. (In Vorbereitung!)
Poſtkarten vom Teutoburger Wald in
Schwarzweißzeichnungen. Sehr gute Aus-
führung, nur 20 Pf., in Partien für unſere
Vereine billiger. (Bereits vorrätig.)
Eine Anrede an.
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„Raſt im Teutoburger Walde“, ein feines
Heft, 32 Seiten ſtark, mit 12 Schwarzweiß.
zeichnungen, aus Anlaß des Reichsjugend-
tages herausgegeben vom Hauptvorſtand, iſt
in Vorbereitung. Preis 6,50 Mk. Für
Organiſationen billiger.
Ium Ferien- und Führerkurſus werden
noc< Anmeldungen entgegengenommen. Der
Ferienaufenthalt dauert vom 10.bis 24. April.
Näheres ſiehe „Arbeiter-Jugend“ Nr. 3.
Der Aufenthalt für den Tag mit Verpfle-
gung koſtet nur 20 Mk. Dieſer Betrag iſt
im voraus zu zahlen. Jeder bringe ſeine
Wanderkluſt mit, ebenſo „Strahlenfalle“,
Muſikinſtrumente, Liederbücher uſw. Sollten
dem einen oder dem anderen einige Mark
an den Koſten für den Ferienaufenthalt
fehlen, ſo teilt das dem Genoſſen Albrecht
mit, es beſteht die Möglichkeit, daß er even»
tuell einen kleinen Zuſchuß zu ſeinen Koſten
vefommen kann. Wer keine volle zwei
Wochen Ferien hat, kann ſich entweder in der
erſten Woche (10. bis 17. April) oder in der
zweiten Woche (19. bis 24, April) beteiligen.
Auch unſere Mädel müſſen kommen. Es
ſtehen ſechs Zimmer mit 20 Betten zur Ver»
fügung.
Wer noch teilnehmen will, ſchreibe ſofort
an den Hauptvorſtand, es ſind noch einige
Pläße frei. Das Herrmannsheim liegt in der
Nähe der Bahnſtation Brilon-Wald bei
A. 4402.32 022008
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