- Arbeiter-Jugend - 197.-
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Wbb. 4. Bezoarziege, Stammform der Hausziege.
prientaliſche Raſſe, die aus den Steppen Weſtaſiens eingeführt wurde. In Meſopo»
tamien tritt das Nutpferd ſeit etwa 1900 v. Chr., bald als. Reittier, bald vor dem
Kriegswagen auf, nicht viel ſpäter in Indien, wo es ſchon in den uralten heiligen
Gdhriften der Hindus, den Vedas, genannt wird. Die Juden und Araber kannten
urſprünglich unſer Tier nicht; nach Aegypten gelangte es um 1500 v. Chr., wobei ſein
meſopotamiſcher Typus unverkennbar iſt. Viel früher als das Pferd war in dem
weſtaſiatiſch-nordafrikaniſchen Kulturkreis ſein Veiter, der Eſel, ein Abkömmling
des wilden nubiſchen Steppeneſels, in den menſchlichen Hausſtand getreten. Die
Juden übernahmen ihn wohl ſeit Abraham (etwa 2000 v. Chr.), noch ſpäter die
Bölker Südeuropas, indes er bei uns nie ganz heimiſch geworden iſt... .
Die Ziege war in der jüngeren europäiſchen Steinzeit weit verbreitet. Ihre
Stammform iſt eine Wildziege Vorder- und Mitielaſiens (Bezoarziege, Abb. 4).
Die langhaarigen Angoraziegen ſtammen aus Tibet.
Die Zähmung von Sc afen erfolgte in Vorderaſien, Aegypten und Europa
aus verſchiedenen Wildſormen. Die europäiſche Wildform iſt der Muflon, ein kleines
furzſchwänziges Schaf, das noc<h auf Sardinien und Cypern vorkommt. Im vor-
geſchichtlichen Mitteleuropa erſcheint das Schaf zuerſt in den ſteinzeitlichen Pfahl-
bauten, und zwar als kleines, ziegenhörniges Torfſchaf, wie es noch lebend in Grau»
bünden vorfommt; ſpäter treffen wir neben ihm die völlig hornloſe große Raſſe des
ſogenannten Bronzeſchafes, zum Schluß endlich ein großhörniges, merinoartiges
Schaf, vas erjt ſeit den Römern nördlich der Alpen in größerem Maßſtab eingebürgert
wurde,