278 Arbeiter-Jugend
abgeſchloſſen. Wir hoſſen, daß er uns noch vieles geben wird. Verſuchen wir,
dem Dichter Freund zu werden.
Marx Bartkhels Werke.
Verſe aus den Argonnen. Eugen Diederichs, Jena 1916. Preis etwa 3 Mk.
Jreiheit! Gedichte aus der Kriegszeit. Eugen Diederichs, Jena 1917. Preis etwa 5 Mk.
Utopia. Gedichte. Erſtes bis fünftes Tauſend. 32 Seiten. Eugen Diederichs.
Jena 1920. Preis etwa 3 Mk. |
Arbeiterſeele, Verſe von Fabrik, Landſtraße, Wanderſchaft, Krieg und Revolution.
Srttes 4. fünftes Tauſend. 150 Seiten. Eugen Diederichs, Jena 1920. Preis broſch. 8 Mk.
3eb. 12 Vir.
Das Herz in erhobener Fauſt. Balladen aus dem Gefängnis. Erſtes bis fünftes Tauſend,
20 Seiten. Guſtav Kiepenheuer, Potsdam 1920. Preis 3 Mk.
Laſſet uns die Welt gewinnen! 40Seiten. Hoffmann u. Campe, Hamburg-
Berlin 1920.
Die Fauſt. Eine Dichtung. Erſtes bis drittes Tauſend. 100 Seiten. Guſtav Kiepen»
heuer, Potsdam 1920. Rreis 14 Mk. |
Revolutionäre Gedichte. Elftes bis zwanzigſtes Tauſend. 32 Seiten. Verlag
der kommuniſtiſchen Jugendinternationale 1921. Preis 3 Mk. (Beſtellungen an den Haupt»
vorſtand, Berlin, Lindenſtr. 3.)
Bemerkung: Die geſperrt gedruckten Titel bezeichnen die Sammlungen, die wir
dem jungen Proletarier zunächſt empfehlen, und die auch billig ſind.
Cdle Kampfesweiſe.
2 Jie Kommuniſten und ihre irregeleitete Jugend leben faſt nur noch von der perſönlichen
5 5 Verunglimpfung der Mehrheitsſozialiſten. In der „Iungen Garde“ vom 15. Juli 1921
“zs übten ſich gleich mehrere unter krampfhafter Entſtellung der Wahrheit in der Ver-
duchtigung von Führern der Arbeiterjugend. Ein Beitrag gilt mir.
I< gehe gewöhnlich über dieſe unerquicklichen Kriegsfolgeerſcheinungen des Haſſes der
Arbeiter untereinander mit verſtehendem Verzeihen hinweg. Hier aber muß ich einer Legenden»
bildung entgegentreten. |
Die Mehrheitsſozialiſten haben gleich nach der Revolution in Hamburg die allgemeine
Fortbildungsſchulpflicht eingeführt, die noch nicht beſtand. Nun wurden Eltern, Arbeitgeber und
Schulpflichtige wiederholt öffentlich aufgeſordert, die Schüler und Schülerinnen anzumelden.
die Lehrlinge wurden reſtlos erfaßt, die Schmerzenskinder waren die Ungelernten. Die Arbeit»
geber, und oft genug auc) pflichtvergeſſene Eltern, ſchi>dten die Schüler nicht zur Schule oder
duldeten, daß ſie ſich nicht meldeten. Leider hat ja ver Krieg bewirkt, vaß die häusliche und
die Schulerziehung viel zu wünſchen übrig ließ. Zahlreiche Schulyflichtige entziehen ſich
jebt --- obgleich ſie die Schule bitter nötig haben --- abſichtlich der Schulpflicht. Es erfolgten
höfliche Anfragen bei den Eltern oder Arbeitgebern, die hier und da Erfolg hatten. Ein
gut Teil blieb unbeantwortet. Es folgte eine zweite Anfrage mit Hinweis auf mögliche Geld»
ſirafen. Wieder hatte ein Teil Erfolg, ein anderer nicht. Manche wurden mit rohen und ge-
meinen Bemerfungen beantwortet. In einer ganzen Anzahl von Fällen kamen die Schüler
wohl, aber, von Arbeitgebern und pflichtvergeſſenen Eltern beeinflußt, zerriſſen ſie ihren
Schulausweis, warfen ihn dem Lehrer, dem Direktor oder ven Damen und Herren der Kanzlei
vor die Füßs mit der bekannten lieblichen Auſfordexung des Götz von Berlichingen und ver-
ließen, in gemeinſter Weiſe ſchimpfend, vas Schulhaus, um niht wieder zu erſcheinen.
Seit dem 1. April dieſes Jahres ſind mehr als 300 Fälle gezählt worden, in denen ſich
Schüler nach der Arinoldung und einem oder zwei Schultagen nicht wieder haben bli>en laſſen,
von den Hunderten abgeſehen, die ſich gar nicht erſt gemeldet haben. Nun foigten kleine
Strafmandate. Manche Arbeitgeber oder Eltern zahlten gern, denn die Kinder brachten ihnen
in den verſäumten Wochen viel mehr ein. Der Schulbeſuch hob ſich nicht. Andere Arbeit-
geber oder Eltern beantragten gerichtliche Entſcheidung. Dabei konnte ihnen nicht nachgewieſen