Full text: Arbeiter-Jugend - 13.1921 (13)

 
 
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Arbeiterjugend und geiſtige Kultur. 
Von Rudolf Abraham. nn 
ED» 4 ngeblich befämpfen die Bürgerlichen den Sozialismus nicht, weil ſie für ihren 
Profit fürchten, ſondern weil die „geiſtige Kultur“ auf dem Spiele 
  
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'S“G ſteht und vernichtet werden würde, wenn die Maſſen der „Ungebildeten“ 
zur Herſchaft gelangten. Das hört ſich gewiß ſehr ſchön an; ſehen wir jedoch ein- 
mal näher zu, was es mit dieſer „geiſtigen Kultur“ auf ſich hat! Da gilt zunächſt 
einmal das, worauf bereits Marx und Engels im „Kommuniſtiſchen Manifeſt" hin- 
gewieſen haben: auch die „geiſtige Kultur“ der kapitaliſtiſchen Geſellſchaft beruht 
(ähnlich wie das Eigentum) darauf, daß ſie für den größten Teil der Menſchen -- 
niht beſteht. Die geiſtige Kultur iſt, wie das Eigentum in der kapitaliſtiſchen 
Geſellſchaftsordnung, ein Privileg, ein Geheimtempel der beſizenden Klaſſen. 
Es iſt erſchre>end, aber unleugbare Tatſache, daß in Deutſchland noch nicht zehn 
Prozent der Bevölkerung die höheren Schulen, alſo vielleicht fünf Prozent die Uni- 
verſitäten, die wiſſenſchaftlichen Hochſchulen beſuchen. Das bedeutet mit anderen 
Worten: neun Zehnteln des deutſchen Volkes ſind von Geburt an die geiſtigen 
Güter verſchloſſen, und nur der: zwanzigſte Teil kommt für die Ausleſe: der 
geiſtigen Führer in Betracht. - 
Man beklagte ſich im alten Deutſchland und beklagt ſic) noch heute über Mangel 
an „geiſtigen Führern“, und das mit vollem Recht. Aber iſt dieſer Mangel ver- 
wunderlich, wenn man bedenkt, daß damals = und zum weitaus größten Teil 
noh heute -- die Führer der Nation, die hohen Beamten und leitenden Staats» 
männer, die führenden Gelehrten uſw., einer dünnen Schicht von nur fünf Prozent 
der geſamten Bevölkerung entnommen wurden, während die übrigen 70 bis 95 Pro- 
zent hintanſtehen mußten, -- nicht, weil ihnen die Fähigkeiten abgingen, ſondern 
einfach darum, weil ihren Eltern die Mittel fehlten, ihnen den amtlich abgeſtempelten 
Bildungsgang «angedeihen zu laſſen. Und dabei wetten wir zehn gegen eins, daß 
ſic unter dieſen 90 Prozent Leute genug befanden, die bei entſprechender Aus- 
bildung geeigneter wären, die Lehrſtühle der Univerſitäten und Akademien zu Zieren, 
als die Profeſſoren der Bourgeoiſie, Leute, die fähiger wären, unſere Intereſſen im 
Ausland zu vertreten und in ſchweren Zeiten dem Volk wirkliche Führer zu fein, 
als es die jener dünnen Schicht entnommenen Günſtlinge der alten Machthaber 
waren. 
Jetzt, wo das Privileg jener fünf Prozent wenigſtens teilweiſe durchbrochen 
iſt, wo Arbeiter und Arbeiterſöhne bereits vereinzelt zu hohen Verwaltungsümtern, 
ja zu den höchſten Regierungspoſten emporgeſtiegen ſind, jetzt ſehen wir, daß dieſe
	        
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