Full text: Arbeiter-Jugend - 13.1921 (13)

wmdoamwamemuns nb Irbeiter-Iugend Nn 307 
 
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i Heilige Urbeit! 
ZL Vieltauſend Menſchen ſchreiten vorbei, 
ſi Vieltauſend Menſchen voll Blütz und Mal. 1 
Arbeit das Wort, Arbeit Gebärde, Y 
Schreiten ſie gläubig über die Erde 
Und laſſen vieltauſend Dinge erſtehen 
Und laſſen Wunder auf Wunder geſchehen. 
R - - 7 | amm = = ee = ' 
BVieltauſend Menſchen ſchreiten vorbei, 1 
Vieltauſend Menſchen voll Blüte und Mai. 
Drüber hängt eine geſchloſſene Hand, m. 
; Vom Feuer der Eſſen verquält und zerbrannt, ] 
kä Vom Eiſen und Schlag voll Schwielen und Schmerz, ] 
Von Sorge und Not hart wie das Erz, TT 
Vogau 
 
 
ü Vieltauſend Menſchen ſchreiten vorbei, 1 
ß Vieltauſend Menſchen voll Blüte und Mai. | 
j Sie wandern den Weg voll Wiſſen und hoffen: 7 
2 Einmal, einmal iſt die Fauſt auch offen Y 
; Und ſtreut dann duftende Roſen und Lieder j 
2 Auf all ihre ſchaffenden Kinder nieder! 
j Alfred Thieme, Hamburg. j 
 
Bom JTodeal zum Sumpf. 
Von Auguſt Albrecht, 
5 D ie communiſtiſche Jugend lebt ſeit einigen Wochen nur mehr von unſerer Arbeiter» 
3 y jugendbewegung (und von ruſſiſchem Gelde), ſo möchte man ausrufen, wenn man 
Ez ihre neuen Schrifien zu Geſicht bekommt. Streicht man alle Artikel und Notizen, 
die unſere Bewegung betreffen, heraus, ſo bleibt nicht viel übrig, und man fragt ſich ganz 
erſtaunt: was tut denn nun eigentlich die kommuniſtiſche Jugend für das Jugendproletariat? 
Sie hat augenbli>lich offenbar keine dringendere Aufgabe, als ihre eigenen ſozialiſtiſchen 
Klaſſengenoſſen anzubellen und mit Schmuß zu bewerfen. Dußende von qutbezahlten 
Sekretären, Agitatoren und Schreibern tun bei ihnen nun ſc<on ſeit Wochen und Monaten 
weiter nichts, als unſere Bewegung durch den Dre> zu zerren. Sie tun es mit einer 
Selbſtverſtändlichkeit, als hätten ſie in ihrem Leben nod) nie etwas anderes getan. Jedes 
Gireben, ihre Anhänger zu <araktervoilen, aufrechten Menſchen zu erziehen, ſcheint ihnen 
unbekannt zu ſein. In übelſter und erzieheriſch geradezu unverantwortlicher Manier über» 
treiben, lügen und verleumden ſie, zerren ſie den ſachlichen Gegner durch den EG<hmuz. Was 
jagt wohl dazu die Jugend, die den kommuniſtiſchen Fahnen folgt. Wird ſie wirklich nicht 
ſtußzig angeſichts all dieſer Verdrehungen, Unwahrheiten und Tälſchungen? Iſt ſie damit 
einverſtanden, daß das Geld, das neben den Moskauer „Zuſchüſſen“ von Lehrlingen und 
jungen Arbeitern aufgebracht wird, völlig nußlos vergeudet, ja, ſogar zur Herſtellung von 
Gehriften hinausgeworfen wird, die ſich von Schund -und Schmußgliteratur nicht im geringſten 
mehr unterſcheiden? Möge die kommuniſtiſche Jugend ſich dieſe Fragen einmal vorlegen! --- 
Nach der Revpolviion ſtürzten ſich die kommuniſtiſchen Jugendführer mit all ihrer Kraft 
auf die Fortbildungsſchulen und auf die Betriebe. Ihre Preſſeerzeugniſſe ſprachen lange Zeit 
von nichts anderem als von Betriebs- und Schülerräten. Wo ſind ſie nun? Es iſt merkwürdig 
rühig geworden im kommuniſtiſchen Jugendblätterwalde. Ob die Arbeit zu leicht war? 
Als dort nichts mehr zu holen war, machte mon ſich an die „Proletarier-Jugend“ heran, 
 
	        
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