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vor. Ausbeutung für ihre materielle Beſſer-
ſiellung geſorgt wird, daß, kurz geſagt, die
Gewerkſchaft ein treuer Förderer ihrer Inter
eſſen iſt. Nun haben die Jugendlichen in
oallew Berufen genau wie ihre erwachſenen
Klaſſengenoſſen beſtimmte Rechte, aber wie
jene haben ſie in wirtſchaftlicher und geſell»
Ichaſtlicher Hinſicht für ihre Gleichberechtigung
im Staate noch vieles zu erkämpfen. So
fordern wir:
Teſtſezung des Wahlalters zu
den Betriebsräüten auf ſieb-
zehn Jahre;
Bildung von geſeßlich an-
erfannten ehrlingsaus-
fIchüſſen;
Feſtſezung einer dreijährigen
Lehrzeit;
Schaffung ſtaatlächer Lehr-
werkſtätten;
Verbotjeder körperlichen Züch-
tigung;
Ausreichenden Erholungs-
urlaub (mindeſtens vier Wochen im
Jahr);
Verbot der Nachtarbeit und der
Akkordbeſchäftigung.
Das iſt nur das wichtigſte neben vielem
andern, was die Jugend benötigt, wenn ſie
ſich als „Menſch“ im Staate fühlen ſoll. Ich
Wer fämpft mit?
In unſeren Arbeiterjugendvereinen iſt es
heute eine Selbſtverſtändlichkeit, daß bei Zu»
jammenkünften nicht geraucht wird. Aber
vas genügt nicht. Nur die wenigſten denken
überhaupt darüber nach, warum wir das tun.
Sie nehmen es gedankenlos als eine Tatſache
hin, wie die anderen Dinge auch, die mit
unſeren Veranſtaltungen verknüpft ſind: Sin-
gen, Gpielen, Wandern, Abzeichen uſw.
Zwur wiſſen die meiſten aus Vorträgen
oder Broſchüren, vaß das Rauchen geſund»
heitsſchädlich iſt. Ganz beſonders für den
jugendlichen Körper. Aber die wenigſten
wenden dieſes Wiſſen auf das eigene Ich an.
Auch das wiſſen die meiſten, daß ſie ſich für
das Weld, das ſie in die Luft verpuffen, und
vas ſie ſich doch meiſt ſauer genug verdienen
müſſen, andere, ſchönere und wertvollere
Dinge kaufen und anſchaffen könnten. Und
voch laſſen ſie nicht von der leidigen Ge-
wohnheit. Jeder junge Arbeiter ſollte be-
Rene daß er mit den Groſchen, die er für
igaretten ausgibt, eine ganz beſonders ge»
[übte ". Schicht der Kapitaliſtenklaſſe unter»
tüßt: nämlich die Kapitaliſten derjenigen
Länder, die uns Deutſche aushungern, kned»>»
Arbeiter-Jugend
abgegeben worden.
' Arbeiterjugend)
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will ſchweigen von. dem Elend, das noh in
Kleinbetrieben herrſ<t, wo der Lehrherr
Meiſter, Erzieher und Logiswirt iſt. Dies
wird aber nur anders, wenn auch dieſer Teil
der Jugend, der unter der wirtſchaftlichen
Knechtung beſonders ſchmachtet, den Wert der
gewerkſchaſtlichen Organiſierung erkennt uno
danach handelt. .
Zum Schluß noch eins: Hauptauſgabe der
Jugend in den Gewerkſchaften iſt ihre Beein-
fluſſung im jugendlich-revolutionären Sinn,
zum Vorteil der Geſamtbewegung. Keine
Zerklüſtung, ſondern engſte Solidarität, ge-
meinſames Fühlen und Kampfgemeinſchaſt
mit unſeren erwachſenen Kollegen! So allein
werden wir Jugendlichen die wahren Träger
und Stützen der Zukunft!
Conrad Klöß-Darmſtadt.
Verloren und geſunden,
In Bielefeld ſind viele Sachen verloren
worden. iniges iſt bei unſerem Jugend»
bezirksleiter Rodenberg, Bielefeld, Arndtſtr. 8,
Wir bitten, nachträglid)
gefundene Gegenſtände dorthin zu ſenden und
Verlorenes dort anzumelden.
Der Jugendgenoſſe Walter Stumpe aus
Buer-Scholven hat eine zweiteilige Brieftaſche
mit Inhalt (105 Mk. und Mitgliedsbuch der
verloren. Wer iſt der
Der Hauptvorſtand.
gung
ien und unterdrü>en wollen. Jeder junge
Arbeiter ſollte ferner bedenken, daß wir in
den kommenden Jahren Menſchen brauchen,
die einen feſten Willen haben, deren Willens»
äußerungen ſich nicht in Worten erſchöpfen,
ſondern in Taten zeigen. Das werden aber
nur die ſein können, die ſich ſelbſt und ihren
Willen durch Selbſterziehung und Selbſt»
peöwingung geſchult, erprobt und gefeſtigt
haben.
Finder?
Anne
Jugendgenoſſen, die ihr gewillt ſeid, in den
erſten Reihen zu kämpfen, die ihr Führer
ſein wollt: Wir wollen uwumſern Geiſt und
Körper geſund erhalten! Wir wollen unſern
Willen ſtählen! Wir wollen uns frei machen
von den Cinflüſſen kapitaliſtiſcher Modenarre»
teien! Bei uns ſelbſt wollen und müſſen wir
den Anfang machen. Verzichten wir nicht
nur in unſeren Zuſammenkünften, ſondern
auch ſonſt auf den „Genuß“ des Rauchens!
Jugendgenoſſen, ſammelt die Namen derer,
die ſich durch freiwillige Unterſchrift ver-
pflichten, ein Jahr lang nicht zu rauchen!
Hängt die Liſte dieſer Namen in euren Ju-
gendheimen auf, als Beiſpiel und zur Nach»
ahmung für die anderen! Wer kämpft mit?
Kurt Heilbut.