346
als Aufgabe geſeßt haben. Alle dieſe Dinge
koſten viel Geld, und wir müſſen uns dar»
über klar ſein, vaß es für die meiſten unſe»
rer Mitglieder (die 14- bis 17jährigen!) das
Geld ihrer Eltern ilt. Cs müſſen Wege ge-
funden werden, mit möglichſt geringen Koſten
für möglichſt viele Mitglieder die gleichen
Ziele zu erreichen.
Es iſt nicht geſagt worden, daß Orts -
gruppen unter den Vorbereitungen und
Proben für den Reichsjugendtag leiden könn»
ten. „Broben“ haben gewiß die wenigſte
Zeit in Anſpruch genommen, aber die Be»
zirkfsverbände, denen daran liegt,
nicht nur möglichſt viele Mitglieder zum
Reichsjugenvptag zu entſenden, ſondern mög-
lichſt viele Orte ihres Bezirkes dafür zu inter-
eiſieren, leiden tatſächlich, wenn ſie daneben
auch nod) zahlreich beſuchte Bezirksjugendtage
und Unterbezirkstage erfolgrei) durchführen
wollen. Dieſe Veranſtaltungen dürfen nicht
zurückgeſetzt werden, aus den gleichen Grün
den, die Kurt Heilbut für den Reichsjugend»
tag anführt. Daneben haben die Bezirks»
verbände auc) no andere Aufgaben, die
nicht vernachſäſſigt werden dürfen: LErfaſ-
ſung aller unſerer Mitglieder durch das Max-
terial, das unſere Bewegung hervorgebracht
hat; Hebung ver Bewegung in den ein»
zelnen Ortsvereinen in allen inneren und
äußeren Beziehungen; Erfaſſung eines jeden
23.2,4.4 2.4 Duel:
Ein hübiches Liederblatkt
haben die Magdeburger Jugendgenoſſen in
Ihrem Verlag „Biene“ herausgebracht. Es
enthält vier Lieder, die im dortigen Bezirk
von unſerer Jugend gern geſungen werden:
„aus des Alltags grauen Sorgen“ von Ernſt
Kerkow, „Unſere Herzen, kampfentſchloſſen"
von Johannes Büttner, „Kampfentſchloſſen,
lichtdurchdrungen“ von demſelben und zum
Edjluß den däniſchen Sozialiſtenmarſch, der
es ſeiner wuchtigen Melodie wegen verdient,
aud) in unſeren Reihen eingeführt zu werden.
Der Druck des vierſeitigen Blattes, vor allem -
die Notenbegleitung, iſt ſehr ſauber aus»
geführt, weshalb die Magdeburger Gabe den
ſangesluſtigen Jugendgenoſſen ſämtlicher Be-
zirke nur warm empfohlen werden kann.
Das Blatt iſt fär 75 Pf. von unſerer Ein-
kfaufszentrale zu beziehen.
„Wer fämpff mit?“
In Nr. 9 der „Arbeiter-Jugend“ verkündet
ber Jugendfreund &. Heilbut einen neven
Gevanfen. Unter einer Ueberſchrift, die
jeden Burſchen begeiſtert =“ mit Ausnahme
der Schlafmüßen natürlich, und ſolche gibt es
Arbeiter-Jugends
einzelnen Ortes im Bezirk durch die Be»
wegung; Schulung und Weiterbildung aller.
darin tätigen Kräfte.
Das waren die Gründe, die uns in Biele-
feld leiteten, für den Vermittlungsvorſchlag
OC<hleswig-Holſtein zu ſtimmen: an meh-
reren Drten Deutſchlands im nächſten
Ighr große Geſamtveranſtaltungen in der
Art unſerer Reichsjugendtage durchzuführen.
Farl Voigt.
Schwerer Verluſt der Görliher Arbeitker- *
jugend.
Unſere Görliker Arbeiterjugend Hat einen
IHweren Verluſt zu beklagen. Ciner ihrer
tüchtiaſten, hoffnungsvollſten Mitkämpfer,
der Genoſſe Hugo Eberle iſt im blühen-
den Alter von zwanzig Jahren iner heim-
lüdiſchen Krankheit plößlich zum Opfer ge-
fallen. Genoſſe Cberle gehörte dem Vorſtand
unſerer dortigen Ortsgruppe an und erfreule
fid wegen jeines unermüblichen, opfer-
willigen Wirkens für unſere Sache unter
jeinen Kameraden allgemeiner Verehrung
und Liebe. Am 28. Auguſt machte er als
Spielleiter mit der Wandergruppe einen Aus-
jlug nach dem Rieſengebirge, wobei er ſich
das Leiden (Darmverſchlingung) zuzog, dem
er drei Tage ſpäter erliegen ſollte. Die
Jugendgenoſſen des Görlitzer Bezirks werden
ihm vin dauerndes Andenken bewahren.
wir
mit dem Gedanken vertraut gemacht. Es
ſollen Vortruppsgruppen in der Arbeiter»
jugend gegründet werden; denn nichts anderes
verlangt ver Vorſchlag. YPeber dieſe Frage
jollte in unſeren Reihen eigentlich nur eine
Meinung beſtehen, und zwar: ablehnen.
Die Arbeiterjugend kämpft von jeher gegen
Alkohol und Nikotin, denn ſie weiß, daß dieſe
zwei Giſte hemmend auf die Entwicklung des
Menjc<en wirken, im beſonderen auf die des
Jungvolks. Wir wiſſen ferner, Sozialismus
kann nur Tat, Wirklichkeit werden, wenn die
Berfechter dieſer Weltanſchauung ſich frei-
gemacht haben von den Schädlingen, die ihre
körperlicge und geiſtige Entwiälung bedrohen,
wenn jie ein willenſtorkes, kampftüchtiges
Geſchlecht verkörpern. Der Kampf ver Bes
freiung aus geiſtiger und wirtſchaftlicher
Knechtung kann nur unter dieſer Voraus»-
ſezung mit Erfolg geführt werden, Ein kampf-
fähiges Geſchlecht zu werden, iſt unſer aller
Wunſch, uns deshalb kämpfen wir gegen
vas als ſchädlich Erfannte. Ob der Profit
der Zigarettenproduktion ausländiſchen oder
inländiſchen Ausbeutern zufließt, kann uns