Arbeiter-Jugend
Nach einer kurzen Begründung zu den
Theſen über Landagitation und Kinder-
gruppen [ſprach nocy Gryptner (Zentrale)
über vie Organiſation der „Kommuniſtiſchen
Jugend“. Mit dem Geſang der „Inter-
nationale“ endete der Kongreß. „Die Inter-
nationale wird die - Menſchheit ſein!“ ==
tlingt es nicht wie Höhn nach dieſer Ta-
gung? W. Sch.
Unproduktive Arbeik.
Die Kommuniſten ſind in ihren Schrif-
ten immer für die Beſeitigung jeder un-
produktiven Arbeit eingetreten. Sie ſcheinen
jedoch dieſes Jdeal in den eigenen Reihen
nicht zu erſtreben. In ihrer Zentrale wer-
den in der letzten Zeit lange Briefe ge-
ſchrieben, die für uns beſtimmt ſind, und von
denen man genau weiß, wie allein ſie beant-
wortet werden können.
So“haben ſie uns kürzlich wieder aufgeſor-
dert, unſere Vereine zur Beteiligung an einer
Gammlung für ein Roſa-Luxemburg- und
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Karl-Liebknecht-Kinderheim in Sowjetrußland
* aufzurufen. Die Kommuniſten wiſſen genau,
daß wir uns an der Sammlung des „Allge-
meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes“ be-
teiligt haben und ſchon aus dieſem Grund eine
beſondere Aktion, die unſere Internationale
vorbereitete, ablehnien. Und dann: Was
würden die Kommuniſten ſagen, wenn wir
ihnen vorſchlügen, eine Sammlung zur Er-
richtung eines Carl-Legien-Kinderheims für
die obdachloſen: Kinder in Oppau einzuleiten?
Die Kommuniſten wiſſen, daß wir ablehnen
werden, aber ſie ſchreiben uns, weil ſie unſere
Antwort als Material für die nächſte Jugend-
beilage der „Roten Fahne“ oder für die
„AFunge Garde“ verwenden möchten. Wir
haben daran kein Intereſſe und werden daher
auf derartige Schreiben nicht mehr antworten.
Die Kommuniſten mögen die für dieſe un=
produktive Arbeit aufgewandte Kraft für
ernſte Jugendarbeit verwenden. Schlagen fie
unſeren guten, Rat in den Wind, dann mögen
ſie gpiſſen: Wir haben ſehr große Papier-
örbe, =
Ana „Bildung
„FCM
Bächer für die Jugend
SÜDEN,
qr“
Bon Weimar bis Bielefeld. Ein Jahr Ar-
beiterjugendbewegung. Bearbeitet von Eric
OÖllenhauer. 120 S. Preis broſchiert
10 Mk., gebunden 12,50 Mk.
Das Jugendproblem in der Gegenwark.
Bon Johannes Schult. 2. Auflage.
30 S. Preis 2 Mk.
Kalender für die arbeilende Jugend. 1922,
72 S. Preis 3 Mk.
Mindeſtens jeder Jugendgenoſſe, der das
Weimarbuch in ſeiner Bibliothek ſtehen hat,
müßte ſich auc das Buch: „Von Weimar
bis Bielefeld“ anſchaffen. War das
Weimarbuch ein Buch unſerer Lebensfreude,
ſo ſchildert uns das Buch Ollenhauers unſere
Arbeit, die wir in dem Untfang, wie wir ſie
zwiſchen Weimar und Bielefeld geleiſtet, nur
leijten konnten, weil Lebensfreude, Tatver-
langen Triebfeder unſeres Handelns ſind.
Das neue Buch gibt aber zugleich Ratſchläge
für unſer fünftiges Wirken, und ſo wird
es dauernd Wert behalten, zumal es ab-
wechſlungsreich zuſammengeſtellt und . flott
geſchrieben iſt. ---
Die Broſchüre des Genoſſen Schult will
den Kern des IJugendproblems unſerer Zeit
bloßiegen. In allen unſeren Vereinen ſoilte
man jJid) mit dieſer Ge<rift beſchäftigen, ſie
gemeinſam leſen und diskutieren. Wahre
Begeiſterung für unſere Arbeit, für unſer
Wirken unter ven Maſſen der arbeitenden
Jugend wird nur der empfinden, der in
ganz nüchterner Ueberlegung zur Erkennt-
nis gekommen, vaß unſere Arbeit die zurzeit
notwendige und deshalb die allein frucht-
bringende iſt. Dieſes Bewußtſein vermittelt
uns Schult. Er geht von der Frage aus:
„Wie iſt es aus dem Weſen der Jugend her=
aus möglich, in die Geſellſchaft hineinzu-
wachſen und in ihr zu wertvoller, ſchöpferiſch-
geſtaltender Tätigkeit aus eigenem Wollen zu
kommen?“ Er ſchließt: „Die eigentliche Hofſf-
nung unſeres Volkes können wir nur auf
die Arbeiterjugendbewegung ſetzen.“ So iſt
die Schrift eine wertvolle Ergänzung des
Weimar- und des Bielefeld-Buches. ---
Da der „Iungvolk-Almanach“ nicht mehr
erſcheinen wird, gibt der Hauptvorſtand einen
Kalender in Bruſitaſchenſormat heraus,
ver wohl überall Freunde finden: wird. Aus
dem Inhalt erwähnen wir: Wochenkalender
mit reichlichem Raum für Notizen, Jahres-
bericht des Verbandes, die Verbandsſaßzungen,
was jeder von der Organiſation und ihrer
Gliederung wiſſen muß, das Verzeichnis ſämt=
licher Schriften der Arbeiterjugend, wichtige
Adreſſen uſw. Wie jeder Jugendgenoſſe un-
ſer Abzeichen trägt, ſollte auch jeder den
Kalender in der Taſche tragen. Wenn er
alles Wichtige, was er vorhat, kurz in ihm
vermerkt, wird er nie eine Sißzung „ver-
ſchwitzen“ können. Sch-.
Iugend heraus! Gedichte und Prologe für
Kundgebungen und Feſte, Berlin 1921. Ver=
lag Aug. Albrecht, Hauptvorſtand des Ver»
bandes der Arbeiterjugendvereine Deutſch-
lands. 48 S. Preis 3,50 Mk. Die Samma
lung, die Walter Schenk zuſammenge.