Full text: Arbeiter-Jugend - 13.1921 (13)

Arbeiter-Jugend 
Nach einer kurzen Begründung zu den 
Theſen über Landagitation und Kinder- 
gruppen [ſprach nocy Gryptner (Zentrale) 
über vie Organiſation der „Kommuniſtiſchen 
Jugend“. Mit dem Geſang der „Inter- 
nationale“ endete der Kongreß. „Die Inter- 
nationale wird die - Menſchheit ſein!“ == 
tlingt es nicht wie Höhn nach dieſer Ta- 
gung? W. Sch. 
 
Unproduktive Arbeik. 
Die Kommuniſten ſind in ihren Schrif- 
ten immer für die Beſeitigung jeder un- 
produktiven Arbeit eingetreten. Sie ſcheinen 
jedoch dieſes Jdeal in den eigenen Reihen 
nicht zu erſtreben. In ihrer Zentrale wer- 
den in der letzten Zeit lange Briefe ge- 
ſchrieben, die für uns beſtimmt ſind, und von 
denen man genau weiß, wie allein ſie beant- 
wortet werden können. 
So“haben ſie uns kürzlich wieder aufgeſor- 
dert, unſere Vereine zur Beteiligung an einer 
Gammlung für ein Roſa-Luxemburg- und 
389 
Karl-Liebknecht-Kinderheim in Sowjetrußland 
* aufzurufen. Die Kommuniſten wiſſen genau, 
daß wir uns an der Sammlung des „Allge- 
meinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes“ be- 
teiligt haben und ſchon aus dieſem Grund eine 
beſondere Aktion, die unſere Internationale 
vorbereitete, ablehnien. Und dann: Was 
würden die Kommuniſten ſagen, wenn wir 
ihnen vorſchlügen, eine Sammlung zur Er- 
richtung eines Carl-Legien-Kinderheims für 
die obdachloſen: Kinder in Oppau einzuleiten? 
Die Kommuniſten wiſſen, daß wir ablehnen 
werden, aber ſie ſchreiben uns, weil ſie unſere 
Antwort als Material für die nächſte Jugend- 
beilage der „Roten Fahne“ oder für die 
„AFunge Garde“ verwenden möchten. Wir 
haben daran kein Intereſſe und werden daher 
auf derartige Schreiben nicht mehr antworten. 
Die Kommuniſten mögen die für dieſe un= 
produktive Arbeit aufgewandte Kraft für 
ernſte Jugendarbeit verwenden. Schlagen fie 
unſeren guten, Rat in den Wind, dann mögen 
ſie gpiſſen: Wir haben ſehr große Papier- 
örbe, = 
 
Ana „Bildung 
„FCM 
 
 
Bächer für die Jugend 
SÜDEN, 
qr“ 
 
 
Bon Weimar bis Bielefeld. Ein Jahr Ar- 
beiterjugendbewegung. Bearbeitet von Eric 
OÖllenhauer. 120 S. Preis broſchiert 
10 Mk., gebunden 12,50 Mk. 
Das Jugendproblem in der Gegenwark. 
Bon Johannes Schult. 2. Auflage. 
30 S. Preis 2 Mk. 
Kalender für die arbeilende Jugend. 1922, 
72 S. Preis 3 Mk. 
Mindeſtens jeder Jugendgenoſſe, der das 
Weimarbuch in ſeiner Bibliothek ſtehen hat, 
müßte ſich auc das Buch: „Von Weimar 
bis Bielefeld“ anſchaffen. War das 
Weimarbuch ein Buch unſerer Lebensfreude, 
ſo ſchildert uns das Buch Ollenhauers unſere 
Arbeit, die wir in dem Untfang, wie wir ſie 
zwiſchen Weimar und Bielefeld geleiſtet, nur 
leijten konnten, weil Lebensfreude, Tatver- 
langen Triebfeder unſeres Handelns ſind. 
Das neue Buch gibt aber zugleich Ratſchläge 
für unſer fünftiges Wirken, und ſo wird 
es dauernd Wert behalten, zumal es ab- 
wechſlungsreich zuſammengeſtellt und . flott 
geſchrieben iſt. --- 
Die Broſchüre des Genoſſen Schult will 
den Kern des IJugendproblems unſerer Zeit 
bloßiegen. In allen unſeren Vereinen ſoilte 
man jJid) mit dieſer Ge<rift beſchäftigen, ſie 
gemeinſam leſen und diskutieren. Wahre 
Begeiſterung für unſere Arbeit, für unſer 
Wirken unter ven Maſſen der arbeitenden 
Jugend wird nur der empfinden, der in 
ganz nüchterner Ueberlegung zur Erkennt- 
nis gekommen, vaß unſere Arbeit die zurzeit 
notwendige und deshalb die allein frucht- 
bringende iſt. Dieſes Bewußtſein vermittelt 
uns Schult. Er geht von der Frage aus: 
„Wie iſt es aus dem Weſen der Jugend her= 
aus möglich, in die Geſellſchaft hineinzu- 
wachſen und in ihr zu wertvoller, ſchöpferiſch- 
geſtaltender Tätigkeit aus eigenem Wollen zu 
kommen?“ Er ſchließt: „Die eigentliche Hofſf- 
nung unſeres Volkes können wir nur auf 
die Arbeiterjugendbewegung ſetzen.“ So iſt 
die Schrift eine wertvolle Ergänzung des 
Weimar- und des Bielefeld-Buches. --- 
Da der „Iungvolk-Almanach“ nicht mehr 
erſcheinen wird, gibt der Hauptvorſtand einen 
Kalender in Bruſitaſchenſormat heraus, 
ver wohl überall Freunde finden: wird. Aus 
dem Inhalt erwähnen wir: Wochenkalender 
mit reichlichem Raum für Notizen, Jahres- 
bericht des Verbandes, die Verbandsſaßzungen, 
was jeder von der Organiſation und ihrer 
Gliederung wiſſen muß, das Verzeichnis ſämt= 
licher Schriften der Arbeiterjugend, wichtige 
Adreſſen uſw. Wie jeder Jugendgenoſſe un- 
ſer Abzeichen trägt, ſollte auch jeder den 
Kalender in der Taſche tragen. Wenn er 
alles Wichtige, was er vorhat, kurz in ihm 
vermerkt, wird er nie eine Sißzung „ver- 
ſchwitzen“ können. Sch-. 
 
Iugend heraus! Gedichte und Prologe für 
Kundgebungen und Feſte, Berlin 1921. Ver= 
lag Aug. Albrecht, Hauptvorſtand des Ver» 
bandes der Arbeiterjugendvereine Deutſch- 
lands. 48 S. Preis 3,50 Mk. Die Samma 
lung, die Walter Schenk zuſammenge.
	        
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