Full text: Arbeiter-Jugend - 13.1921 (13)

hängern der Kommuniſten und der Prole» 
tarierjugend gegen unſeren Verband gerichtet 
wurden, gingen daraufhin von unſeren Ges 
noſſen zwei Mädel und drei Burſchen zur 
Offenſive über. Ihre ſchlagfertigen Ausführun- 
gen ſauſten wie Keulenſchläge auf - unſere 
Gegner nieder. Dabei führten ſie der Prole» 
tarierjugend vor Augen, was für eine merk- 
würdige Rolle ſie angeſichts der Haltung ihrer 
Zentrale hier ſpielte. Auch das Schlußwort 
des Referenten, das eine arge Zerfahrenheit 
aufwies, konnte nichts mehr an der Tat=- 
Joche ändern, daß unſere Genoſſen als Sieger 
as Feld verließen, womit ſich auch am 
Hlagendjten der - Vorwurf der mangelnden 
Aktivität erledigte. . 
. Im übrigen iſt auch an dieſer Stelle den 
Anhängern der BVrotetarierjugend in Zittau 
zu raten, ſich einmal etwas genauer über die 
Stellung ihrer Zentrale zu unſerem Verband 
zu informieren. Sie werden dann merken, 
wie „klug“ ſie handeln, wenn ſie ſich ſolcher» 
maßen widerſtandslos ins Schlepptau der 
Kommuniſten nehmen laſſen. Die kommmus- 
niſtiſche Zellenbauerei und GSpaltungsarbeit 
über wird an dem klaren und geſunden Sinn 
Unſerer jugendlichen Anhänger ſcheitern und 
wir werden dadurch, daß unſere Arbeiter» 
jugendbewegung auch in der hieſigen Gegend 
immer mehr in die Breite und Tiefe geht, 
veweiſen, 'daß wir den rechten Weg zu den 
"Zielen der ſozialiſtiſchen Jugendorganiſatio»- 
nen ſchreiten. Herbert Piſchel, Zittau. 
 
JIhHließend Umzug;. 
 
Die Kommuniſten kamen. 
Aus Darmſtadt wird uns geſchrieben: In 
unſerem. ſfpießbürgerlichen Darmſtadt, das ja 
weithin als ſolches bekannt iſt, war es den 
beherzten Jugendlichen, die den Arbeiter- 
jugendverein gründeten, ſehr ſchwer gewor» 
den, die Bewegung zu fördern und auszu»- 
Hauen. Nun haben wir in letzter Zeit auch 
fommuniſtiſche. Stöße verſpürt, und einige 
ihrer Häupilinge verlegten ſich darauf, an un- 
 
 
 
 
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Zriefe eines Freundes, 
1. 
. | Vom Werben. 
Nun endlich einmal eine ruhige Stunde! 
Es iſt Freitag, der Tag unſerer öffentlichen 
-Eprechſtunde. Herrſcht auch) ſonſt ſchon 
Immer ein ſtändiges Kommen und Gehen in 
unſerem kleinen Bureau, das der Jugend ge» 
"hört, ſo können wir Freitags richtige Volks» 
verjammlungen abhalten. Aber nun iſt es 
Deſchafft, der lezte Beſucher iſt mit abgekürz- 
tem Berfahren „gegangen worden“. Jeder 
/ 27 es 
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42 
Jeren Diskuſſionsabenden da zu fein, um ab» 
-'gedroſchene Phraſen. und Schlagwort-Theorien 
zu verzapfen. Bei jeder Gelegenheit verbreitg» 
ten ſie Flugblätter, um Lorbeeren zu ernten. 
Dank der Aufklärungsarbeit unſerer Funktio» 
näre ſind ſie jezt nicht mehr zu ſehen. Ihr 
findiger Geiſt zeigt ihnen jedoch neue Wege: 
unſere Landesvereine beſuchen ſie. Immer in 
den Drten halten ſie Werbeverſammlungen 
ab, in denen unſere Bewegung vertreten iſt. 
„In unſerem Heſſenland ſind nod) viele Orte, 
wo es- zu werben und zu wirken gibt unter 
der nod indifferenten Jugend, aber dorthin 
wagen ſich die Kommuniſten nicht. Dieſe Ar» 
beit jcheuen ſie. Ihre „Einigungsparole“ lau- 
tet: Zerreißung der Arbeiterjugendgruppen 
und ihre Umwandlung in kommuniſtiſche Ver 
eine. Wie lange nod) laſſen ſich Jugendliche 
und Erwachſene in Verſammlungen das 
leere Geſ<wäß der Kommuniſten ge- 
ſallen? Unſere Genoſſen werden gut tun, 
iejen Veranſtaltungen fernzubleiben. Viele 
Aufgaben harren ihrer Erfüllung. Wir 
wolßen arbeiten, aufbauen und nicht zerſtören 
wie die Kommuniſten. PhilippDIhl 
Wie ſie uns nacäſfen! 
Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt das „Ii 
gend-C<ho“*, das Mitteilungsblatt unſerer 
Magdeburger Genoſſen: . 
Die kommuniſtiſche Jugend zeigte dieſ 
Tage einen Kreisjugendtag wie folgt an: - 
Veffentliche Verſammlung, am 
nadhmittags: 
Mandolinenvorträge, Volks»- 
tänze, Reigen, ernſte und heitere 
Vorträge. - .. 
Muß man nicht, wenn man dieſe Anzeige 
lieſt, daran denken, daß man uns jahrelang 
durch) den Kot gezogen hat, weil wir die Ju- 
gend jung ſein ließen und*damit nicht „revo» 
lutionär“ genug waren? Nun ſeht dieſe 
Kommuniſten! Nachdem ſich die Jugend des 
Proletariats zu uns bekannt hat, nun kann 
man auch anders, | 
 
hat ſeinen Rat bekommen, etlichen konnte mit 
der -Tat geholfen werden. Die Bewegung 
ſelbſt marſchiert! Pläne ſind gefaßt und be- 
ſprochen, die hoffentlich reiche Erfolge brin» 
gen. Nun laßt mich ein wenig nachdenken. 
Wie war es doch? Vor einigen Tagen 
war einer unſerer Freunde dageweſen aus 
einem Landverein. Er hatte geklagt: „Von 
90 herunter auf 16 Mitglieder!" und ſchaute 
ziemlich troſtlos drein. Der Verein war jo 
nod) jung, aber mit Hilfe war es ſchlecht be» 
ſtellt, Wo ſoil ſolche von allem verlaſſene
	        
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