. Inn „. Arbeiter-Jugend
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Bom Spaltungsfieber.
Unter dieſer Ueberſchrift berichteten wir in
der Mainummer von der Spaltung der kom-
muniſtiſchen Jugend Kölns. Noch ver-
wiceltere Zuſtände als in Köln herrſchen in
Der kommuniſtiſchen Jugend Breslaus.
Dort. hat die Mehrheit der Mitglieder eine
neue Organiſation gegründet. Beide Vereine
nennen Jich „Kommuniſtiſche Jugend“ und
jeder von ihnen behauptet, auf dieſen Namen
Alleinrecht zu haben.
Nun weröffentlichen die KI. Breslau, die
KPD. des Bezirks Schleſien und die KPD.,
Ortsgruppe Breslau, in der „Schleſiſchen
Arbeiterzeitung“ in Breslau „an die Mit-
glieder des Bezirks Schleſien der kfommu-
niſtiſchen Jugend“ einen gemeinſamen Auf-
ruf; der tief in den kommuniſtiſchen Wirr-
warr. hineinleuchtet. In dieſem Aufruf
Heißt es: .
„„3nnerhalb der Ort8gruppe Bre3lau der Koms-
munijtiſ<Gen Jugend haben ſirh bedauerliche
Zuſtände eniwidelt. Es iſt einigen politiſchen
Wirrköpfen und agauS8göoſproehenen Menſ<e-
wijten gelungen, die Mehrheit der
Ortsgruppe Bres3lau unter ihren Ein-
fluß zu bekommen. Dadurch haben ſich ail die Mit-
glieder der BreSlauer KI., die jenen gefolgt ſind,
von der
loSgelöfſt.
Zwei aus der KRD, aunsgeſchloſene Perſonen
ſind die führenden Köpfe ſowohl der Spaltungs3-
treibereien al8 auch des. nengegründeten Ver»
gin<en38, das mit dem geſtohlenen Namen
„Kommuniſtiſche Zugend“ hauſieren geht. .
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Kommuniſtiſchen Jugend Deutſchlands
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erflären: .Die Bezirlsleitung- Scleſien der
3J., die Zentrale dex KommuniſtiſGen Jugend,
die Bezirlsleitung Schleſien wie * auch die Ort3»2
gruppe BreSlau der Kommuniſtiſc<en Partei -exr-
kennen den neuen Verein nicht als Kommuniſtiſche.
Ingend an. Sie können ihn nicht anerkennen, da
dieſer Verein 1. ein Aſyl für notoriſc<e
Parteiſchädvlinge iſi, veren | die
KPD. entledigt hat und 2. die Mit»
gliederverſammlung ſelbſt die
tuten der Kommuniſtiſchen Jugend2-
internationale vur<hbrodcenrn bhat....
Die Kriſe in der Ortsgruppe Breslau wird nicht
von langer Dauer ſein. Dem neuen Vereinchen
bleiben nux zwey Wege offen: Entweder er ſchwenkt
getreu des jeht eingeſchlagenen Weges völlig
ins Lager der SPD, ab, dann werden die
jungen Kommuniſten zur KJ. zurüdkehren, Oder
aber die jungen Kommuniſten
wohin die Fahrt geben
Menſ<ewiki in
Teufel,"
Vom alten Verein hat ſich die Mehr-
Heit der Mitglieder getrennt, und der alte
Verein bezeichnet die von der Mehrheit der
Mitglieder neugegründete Ortsgruppe als
Verein<en! Was für ein Vereinchen
muß da erſt die alte, echte, wirkliche Kommus
niſtiſche Jugend Breslau ſein! Die Macht
der Kommuniſten ſcheint im umgekehrten
Verhältnis zu ihrer Mache zu ſtehen. Je
lauter ſie zum Beiſpiel die Einheitsfront des
Jungproletariats predigen, deſto heftiger
ſchlagen ſie ſich in ihren Vereinen die koms-
muniſtiſchen Köpfe ein. Für eine ſolche Ein-
heitsfront der Trümmer und Scherben dans-
fen wir jedenfalls beſtens.
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Wir
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ſol und jagen die
ihren Reihen zum
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Briefe eines Freundes.
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Von der Freiheit und Diſziplin.
Es war eigentlich etwas anderes, was
mich wieder zur Feder greifen läßt. Aber ich
gedenke der Unglüdsfälle, die wir vor einem
Jahr in unſerer Gruppe hatten, als die
warme Jahreszeit wieder das Baden in
offenen Gewäſſern geſtattete. Es ertrank
ein Aelterer, der in einen Strudel geriet,
und bei anderer Gelegenheit ein Jüngerer,
der nicht ſchwimmen. konnte. Die Nachricht
ven Eltern zu überbingen, war für die Be-
teiligten furchtbar. Niemand wollte die
Verantwortung übernehmen. Aber wurde
daraus gelernt? Ic gehöre nicht zu den
Predigern, die aus all und jedem eine
„Lehre“ konſtruieren. Die Tatſachen reden
jedoch); manchmal eine ſo harte und gewalts«
tätige Sprache, daß auch ein jedem Zwang
völlig abholdes Jugendgemüt ſich beſinnen
und ſein wie anderer Tun auf Vernunft und
Zwe prüfen muß, zumal, wenn es ſich um
Cxiſtenzfragen handelt.
So jung wir ſind, ſo müſſen wir uns doch
ein Maß von Diſziplin und frei»
williger Ordnung ſchaffen, das uns
die Hilſe der Aelteren, auf die wir doch viel»
fach verzichten müſſen, erſezt. Wir ſind keine
189
erfennen vorher, .
“
Horde von Phankaſten und Vagabunden, die-
jedem Triebe ohne Sinn und Ueberlegung
Befriedigung zu verſchaffen ſuchen. Das
Wort „JIugendbewegung“ darf kein Dek-
mantel für Zügelloſigkeit werden. Aber
jeder muß auch den Mut haben, wo
es not tut, ein Wort der Lehre oder
Warnung ouszuſprechen, das der
gegenſeitigen Hilfe und der gemeinſamen
Sache dient, Die „Gemeinſchaft“ bedeutet
mehr als das hemmungsloſe Sichaustoben,
handelt es ſich auch nur darum, daß man
ſich nicht in jeden Tümpel ſtürzt, den mon
auf der Fahrt poſſiert.
Dieſe Selbſtdiſziplin und dieſe freiwil-
lige Führerſchaft, die aus Verant»
wortungsgefühl geboren iſt, iſt für die Beo«
wegung nötig. Unſerer Freiheit ſind Gren»
„zen geſjeßt. Laßt mich noch ein Beiſpiel an»