Darten- und Landarbeiten
werden.
Cin betriebſamer vermietet
ſeinen Lehrling zum an die
Kundſchaft. Von ven Die an
dem wehrloſen Lehrling ihr fühlen,
wollen wir gar nicht reden, aber damit ſtimmt
es überein, daß Die Entſ<ädigungsjäße oft
jehr beſcheiden gehalten werden. Solche von
16 bis 18 Mk. die Woche im dritten Lehrjahr
kommen öfters vor, aber die Säße gehen
herunter bis 7 Mk., ja bis 5 Mk. im dritten
Lehrjahr. Genug davon; ſoviel ſteht feſt, daß
die Regelung des Lehrlingsweſens in der
Holzinduſtrie ein großes Stü> Arbeit bedeutet.
Grobe Mißhandlung eines Lehrlings.
Dem „Lübecker Volksboten“ berichtet die
Jugendſchußkommiſſion:
„Der bei der Firma Oſterloh in Lübe> im
viertem Lehrjahr ſtehende: Lehrling Sc. hatte
fich einen Augenbli> mit einem Kollegen in
der Werkſtelle unterhalten. Der Meiſter, der
ihn hierbei betroffen, fragte ihn, ob er keine
Arbeit hätte. Als Sch. die Frage bejahte,
erhielt er eine kräftige Ohrfeige. Das ließ
ſic) Sch. nicht gefallen, und er ſetzte ſich
gegen den Meiſter zur Wehr. Dieſer meldete
nun die Sache bei Herrn Oſterloh, worauf
der Lehrling ins Kontor kommen mußte.
Hier wurden ihm zunächſt die Papiere, die
ihm ſchon vor einiger Zeit von der Firma
ausgehändigt waren, damit er ſich andere
Arbeit beſorgen. konnte, wieder abgenommen,
dann verließen der Meiſter und H. Oſterloh
das Kontor und ſtellten jich vor die Tür auſ,
Herr Bernhard Oſterloh fiel nun über den
jungen Menſchen her und vermöbelte ihn nach
allen Regeln der Kunſt, ſo daß der Lehrling
gezwungen war, ſofort einen Arzt auf-
zuſuchen, welcher eine Verleßung
des Trommelfſells in beiden
Ohren feſtſtellte. Gegen den ſchlagfertigen
Lehrmeiſter wird Anzeige erſtattet werden.“
Lehrlingslöhne.
Der „Dortmund-Weſtfäliſchen Allgemeinen
Volkszeitung“ wird berichtet:
Bor einigzr Zeit beſchloß die Dortmunder
Handwerkskammer, neue Richtlinien für die
Lehrlingsentſchädigung feſtzulegen. Nach
dieſen joilte gewährt werden: den Lehrlingen
im erſben Lehrjahre 20 Mk., im zweiten
:30 Mk., im dritten 50 Mk. und im vierten
Lehrjahre 75 Mk. die Woche. Wenn dieſe
Säße [chon als außerordentlich niedrig be.
zeichnet werden müſſen, ſo iſt es aber direkt
unverſtändlich, daß die Dortmunder Bau-
Ichloſſer-Zwangsinnung Lehrlingslöhne feſt-'
gelegt hat, die no) weit unter den von der
Handwerkskammer herausgegebenen Richt»
linien liegen. Nacy dem Beſchluß der
„Schloſſerinnung ſollen bezahlt werden im
Arbeiter-Jugend
191
V
erſten Lehrjahr 12 Mk., im zweiten 24 Mk.,
im dritten 36 Mk. und im vierten Lehrjahr
48 Mk. die Woche, In der Vorkriegszeit er-
hielt der Lehrling vielfach Koſt und Logis
beim Handwerksmeiſter. Bedenkt man nun,
daß heute ein Logis kaum unter 400 Mk. die
Woche zu haben iſt, und daß die in der In-
Duſtrie beſchäftigten Lehrlinge 5,60 Mk. im
erſten Lehrhalbjahr, bis zu 7,70 Mk. im
ſechſten Lehrhalbjahr die Stunde erhalten, ſo
jollte man meinen, daß die Schloſſermeiſter
'Jich ihres Beſchluſſes ſchämen müßten. In
Dortmund wie auch wohl an anderen Orten
iſt es ſchwer möglich, für die Jungen eine
Lehrſtelle zu erhalten. Dieſe Notlage»? der
Eltern wird von den Handwerksmeiſtern
rüdſichtslos ausgenußt. Ein Teil
der Handwerksmeiſter hat die Unzulänglich-
keit der Lohnjätze auch wohl ſchon eingeſehen
und gewährt weſentlich höhere Säße, aber
die. Tatſache, daß die Feſtlegung der Löhne
in der angegebenen Höhe überhaupt möglich
war, beweiſt, wie unbedingt notwendig es iſt,
daß auch die Entlohnung der Lehrlinge durch
den Arbeitsvertrag geregelt wird.
Beiannhmachungen 6es X
„.. „Zouptvorſiandes Z
Sammlungen für das Reichsferienheim,
Quikiung Ir. 3.
Für das Reichsjugendheim gingen im
März und April folgende Beträge ein, welche
wir hiermit dankend quittieren: Arbeiter-
jugendverein Bingen a. Rh. 100 Mpk.;
P. Martin, Grube, Marga 12 Mk.; Sammel-
liſte Nr. 2 342,50 Mk.; Arbeiterjugend
Sorau, N.-L. 50 Mk.; K. Spindler, Renſe-
feld 130,30 Mk.; Ortsgruppe für Jugend-
pflege, Saara und Umgebung 151 Mk.;
H. Schmidt, Fellhammer 155 Mk.; Arbeiter»
jugend Sommerfeld Frankfurt a. M. 110 Mk.;
Arbeiterjugend Schneeberg i. Erzgeb. 130,50
Mark; G. Bayer, Arbeiterjugend Stuttgart»
Bottnang 114,50 Mk.; A. Schlauch, Bam-
berg 300 Mk.; Staatsſekretär Heinrich
Schulz, Berlin-Steglig 300 Mk.; Arbeiter-
jugend Cſchwege 30 Mk.; Arbeiterjugend
Neumünſter 100 Mk.; Arbeiterjugend Hel»
denberge 162,50 Mk.; Reichstagsfraktion der
SPD. 3000 Mk.; Stiſtung eines Freundes
dur< Berendohn-Blankeneſe 1000 Mk.;
K. Querner, Schmiedeberg i. Sa. 50 Mk.;
Arbeiterjugend PRetersdorf im Rieſengebirge
?
. 50 Mk.; Arbeiterjugend Dülken-Land 83,50
Mark; O. Armbruſter, Stuttgart 100 Mk.;
ECE. Cbel, . Gommern 67,50 Mk.; Arbeiter»
jugend Ruhrort-Laar-Beek 50 Mk.; R. Uhlig,
Burghardtsdorf 50 Mk.; Yrbeiterjugend
Langsndiebach 72,50 Mk.; H. Knops, Kres
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