Full text: Arbeiter-Jugend - 14.1922 (14)

194 Arbeiter-Jugend 
Augsburg. | | 
Auf dem Begrüßungsabend konnte der Genoſſe Schollmeyer unter lebhaftem Beifall 
feſtſtellen, daß nicht nur die Jugend Oberbayerns und Schwabens, ſondern auch Gäſte aus 
anderen Gegenden Deutſchlands, Jugendgenoſſen aus Plauen, Chemniß, Halle und Frank- 
furt a. Main anweſend ſeien. Es ſprachen noc< der Bürgermeiſter Genoſſe A>ermann 
und der Genoſſe K e il - München. Der Vormittag des Pfingſtſonntags war den Beſichtigungen 
der Gtadt gewidmet. Mittags ſah man auf dem Kleinen Exerzierplatz Reigen- und Raſenſpiele. 
Von da aus bewegte ſich ein Feſtzug durch die Stadt zur Sängerhalle, in der der Genoſſe 
K ei l- München über die Aufgaben der Jugendbewegung ſprach, und Münchener Jugend»- 
getivjſen die Rütliſzene aus „Wilhelm Tell“ aufführten. Am Pfingſtmontag marſchierte 
die Arbeiterjugend vom Sammelplatz „Rotes Tör“ nach „Siebentiſch“ und „Hochablaß“, wo 
Spiel und Freude ausgiebig zu ihrem Recht kamen. 
Bonn am Rhein, 
In der Beethoven-Halle fand am Samstagabend die Begrüßungsſeier ſtatt, auf der der 
Genoſſe Max Weſtphal eine mit großer Begeiſterung aufgenommene Feſtrede hielt. Als 
Vertreter des Oberpräſidenten war DOberregierungsrat Dulien, als Vertreter der Stadt 
Bonn Stadtſchulrat Dr. Baedorf erſchienen. Am Vormittag des Pfingſtſonntags tagte in 
der Phönixhalle die Hauptverſammlung ves Bezirks Obere Rheinprovinz. Gegen 12 Uhr 
verſammelten ſich die fünftauſend Beſucher des Jugendtags auf der Bonner Hofgarten» 
wieſe. Der Stadtverordnete Marx begrüßte die Verſammlung, und dann hielt Genoſſe 
SGollmann eine glutvolle Pfingſtrede, in der er für die rheiniſche Arbeiterjugend das 
Trougelöbnis, das unzweideutige Bekenntnis zur deutſchen Republik ablegte, die dereinſt 
die große ſozialiſtiſche Republik Deutſchland ſein werde, wenn vor allem auch die prole- 
tariſche Jugend der beſeßzten, vom Mutterland abgetrennten Gebiete einmütig zur ſchwarz» 
rotgoldenen und zur roten Fahne ſtehe. Max Weſtphal ſprach dann über die beſonderen 
Aufgaben der ſozialiſtiſchen Jugend im beſetzten Gebiet und ſchloß mit einem von der Ver- 
ſammlung ſtürmiſc) aufgenommenen Hoch auf die deutſche Republik. Um 
1:3 Uhr trat die Arbeiterjugend auf dem Kaiſerplatz zum Demonſtrationszug durch die 
Stadt nach dem Venusberg zuſammen. Auf dem Venusberg wurde dann den ganzen Nach- 
mittag geſpielt und getanzt. Das ſchönſte Bild des Tages aber bot der Fackelzug der 
Jünſtauſend, die ſich durch den Wald zur Stadt hinab bewegten. Auf dem Beethoven-Plaiz 
hielt nach einem Lied der Arbeiterſänger der Genoſſe Meyer -= Köln eine Anſprache über 
Beethoven und das Verhältnis der Arbeiterjugend zur völkerverbindenden Kunſt. -- 
Während am Pfinſtmoniag in der Phönixhalle Vertreter der Jungſozialiſten tagten, zogen 
die Maſſen der Ingend truppweiſe auf Wanderfahrten in das Siebengebirge, die Eifel und 
den Weſterwald. 
Bunzlau in Schleſien. 
Am Sonntagmorgen richtete der holländiſche Genoſſe Molendyk zündende Worte an 
die deutſchen Ingendgenoſſen, die zum Pfingſtjugendtag des Bezirks Görlitz erſchienen waren. 
Während die Schar nach dem Stadtforſt zu einer Naturtheateraufführung aus den „Räubern“ 
309g, traten vie Delegierten im Sitzungsſaal des Rathauſes zur Bezirkskonferenz zuſammen, 
auf der aud) der Genoſſe Albredt vom Hauptvorſtand referierte. Nachmittags zogen alle 
Teilnehmer des Jugendtages nach dem Marktplatz, wo als Vertreter der Stadt der erſte 
Bürgermeiſter, Genoſſe Burmann, ſerner ein Jugendgenoſſe aus Hamm in Weſtfalen und 
die Genoſſin 9) erle b- Peter5dorf und Bud) wit - Görlitz ſprachen. Nun ging es im Feſtzug 
ins Freie, wo die Stunden bei fröhlichem Spiel, Geſang und Volkstänzen wie im Fluge ver» 
rannen. Abends vereinigten ſich die Feſtteilnehmer im Bunzlauer Stadttheater. Ein Licht» 
vildervortrag des Oberlehrers Polla> aus Görlitz zeigte uns die Schönheiten der Heide in den 
verſchiedenen Jahreszeitein. Muſikſtüke und Rezitationen ſorgten für Abwechſlung. Wieder 
ſenkte ſich die Nacht über das Städtc<hen, das Tauſende junger, froher Mädchen und Burſchen 
beherbergte. Am nächſten Morgen wurden Führungen durch Bunzlau veranſtaltet und das 
Muſeum beſichtigt. Der Nachmittag vereinigte die Feſtteilnehmer auf den Boberwieſen bet 
fröhlichem Spiel, Sport und Tanz. Als offizielle Abſchlußfeier fand am Abend ein Parkfeſt 
im Bark des ſtädtiſchen Jugendheims ſtatt.
	        
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