kenkungsmanövper in der „Jungen Garde“
Nr. 19) kann niemand für Ernſt nehmen.
ir ſtollen ſejt, daß die „Junge Garde“ wis
der beſſeres Wiſſen ihren Leſern die Unwahr-
heit vorgeſeßt hat. Auch ein Zeichen der
Sehnſucht nach der Einheitsfront! Dieſe Art
„Einheit“ nach Fuſionsmuſter lehnen wir ab.
Die Zerriſſenheit Thüringens und der
nocy jezt fühlbare Mangel an geeigneten
Funktionären ſtellt ſich uns hindernd in den
Weg. Troßdem können wir mit dem Er»
reichten einigermaßen zufrieden ſein; 13 neue
Ortsgruppen und 1829 neue Mitglieder wur»
'ven als Erfolg gebucht, Am 1. April konn-
ten wir 60 Ortsgruppen und 3902 Mit»
glieder zählen. Die Zahl 4000 iſt jetzt be-
reits überſchritten. Als ein feſter Stüß-
punkt unſerer Organiſation Hat ſich Dit-
thüringen erwieſen, das von der Spaltung
verſchont blieb. Beſonders ſchwierig ge-
ſtaltet ſich die Agitation im Thüringer Wald
und in der Röhn. Der Referentenmongel
macht ſich in dieſem Teil unſeres Bezirks
vpeſonders unangenehm Hemerkbar. Von
dem Siß der Bezirksleitung kann dieſes Ge»
biet erſt in mehrſtündiger Fahrt erreicht
hefonen EPN BLETTT II
- Der Feind ſieht rechts.
Auch in der Jugendbewegung iſt dieſe
Loſung mehr als je Kampfruf geworden.
Eine der ſchlimmſten Sumpfpflanzen iſt der
Deutſchnationale Jugendbund, eine Ver»?
einigung, die in abſcheulicher Art und Weiſe
politiſche und perſönliche Hee in Reich und
Einzelſtaaten betreibt. Troß des entſetzlichen
Zuſammenbruchs, den Deutſchland erlebt hat,
und troß der furchtbaren Blutopfer des Krie»
ges wird dort in. unverantwortlicher Weiſe
für einen neuen Krieg Propaganda getrie=
ven und der Geiſt des nationalijtiſchen
Größenwahns, der Ueberhebung über andere
Völker, der uns in das Verderben geſtünzt
hat, ſorgſam weitergepflegt. . In unzähligen
Reden und Schriften wird verſucht, der Ju»
gend beizubringen, daß fie zur Rächerin der
deutſchen GChre beſtimmt ſei, daß ſie guts
machen ſoll, was das Geſchlecht der Revpolu»-
tion und des Friedensvertrages von Ver-
failles „geſündigt“ habe.
Beſonders die vierzehntäglich erſcheinende -
Bundeszeitſchrift „Nationale Jugend“ iſt es,
die in jeder Nummer mit Eifer und Ziel»
bewußtſein den Geiſt des Völkerhaſſes und
der Unduldſamfeit gegen Anversdenkende in
die Herzen der Jugendlichen trägt amd nicht
müde wird, die republikaniſche Staatsver-
faſſung und ihre Träger zu verhöhnen und
zu verleumden. Schirmherr des Deutſch»
nationalen Jugendbundes iſt Hindenburg,
Arbeiter-Jugend
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werden und verurſacht dem Bezirk hohe
Geldausgaben. Aber auch dieſe Gwierig»
keiten müſſen überwunden „werden. Die im
November in Weimar abgehaltene Führer-
ausſprache hat bewieſen, vaß wir eine An»
zahl Genoſſen unter uns haben, die zu den
beſten Hoffnungen berechtigen. Der Be»
zirksvorſtand ſah ſich deshalb veranlaßt,
Ende April auf dem Stutenhaus (Feriens-
heim der Naturfreunde) einen achttägigen
Jugendleiterkurſus abzuhalten. Ein glänzen»
der Beweis, daß unſere Bewegung in Thü-
ringen marſchiert, war auch unſer Jugend»
tag in Ilmenau; über 2000 Jugendgenoſſen
waren dem Ruf ihrer Organiſation gefolgt.
Ilmenau ſtand zu Pfingſten unter dem
Zeichen der AI. Alle Veranſtaltungen
waren gut gelungen. Manchem unſerer An-
hänger aus den entfernteſten Thüringer
Walddörfern iſt die Größe und Macht un-
ſerer Organiſation an dieſem Tag eindring»-
ich zum Bewußtſein gekommen. Alle ha-
ben gelobt, ihre ganze Kraft einzuſetzen, daß
Thüringen als ein guter Stützpunkt inner-
palb unſerer großen Gemeinſchaft gelten
ann. und] Zum
und da es an reichen Gönnern nicht fehlt,
läßt man ſich die „deutſche Sache“ etwas
koſten. Die ſogenannten „höheren“ Schü-
ler und Schülerinnen, die wirtſchaftlich und
politiſ unſelbſtändig, wenig aufgeklärt und
damit für Jolche Beſtrebungen leicht zu ge-
winnen ſind, ſtrömen in hellen Haufen die»
ſem Bund zu, um hier eine „Erziehung“ zu
empfangen, die ſpäter Meuchelmord, Blau-
ſäure-Attentate uſw. erzeugt!
Die Arbeiterjugendbewegung mit ihren
hohen, leuchtenden Zielen, mit dem lebens-
kräftigen Inhalt ihres Strebens und der Be-
geiſterung ihrer Anhänger braucht dieſe Jus
gendorganiſation nicht zu für<ten. Falſch
wäre es aber, gleichgültig der Tätigkeit der
Deutſchnationalen zuzuſchauen. Wir müſſen
verſuchen, in den höheren Lehranſtalten galle
freiheitlichen Elemente zu ſammeln und
dur; Gründung beſonderer Schüler»
abteilungen den deutſchmationalen Be-
ſtrebungen entſchieden entgegenzuarbeiten.
Auch die Regierung und alle in Frage kom-
menden Amtsſtellen müſſen dieſe Lehr-
anſtalten, die Brutſtätten der Reoktion,
Ic&arf im Auge behalten und nötigenfalls
feſt zupa>ken, wenn die monarchiſtiſchen Leh»
rer und Profeſſoren der Haber ſticht. Ge»
ſchieht dies nicht, dann wird die Repvyblik
weiter unterminiert und neue Attentate und
jonſtige Volksvergiſtung ſind die Folge.
Das beſte Mittel gegen die deutſchnatio»