Arbeiter-Jugend 317
Opfer. Die Kinder der nächſten Generation werden herrliche Zeiten haben, ſie werden in
gefütterten Schuhen gehen.“ |
„Alſo wird um dieſes Kindes willen,“ fragte der Gott, „der Friede nicht geſchloſſen
werden?“ | Zun
„Nein,“ ſagte der Herr, „ich glaube nicht!“
- „Wenn €s aber allen, auch dem Ausland bekannt gegeben würde, wie ich den Knaben
ſand, wie er im Schnee weinte?“
„Bater!" ſagte der Herr und zog nur die Schultern hoch. .
Da erhob ſich Chriſtus wieder aus ſeinem Seſſel, verneigte ſich und ging. Er trat
behutſam noch troßz der Teppiche auf, ſo groß war ſein Entſezen im Hauſe der Macht.
Ihm graute ſehr vor dem Worte, welches wintſchaftliche Verhältniſſe hieß, die ſtärker ſeien
als der Wille zum Guten. -
Unterwegs wollte er für den Knaben Brot und Milch einkaufen, aber der Poliziſt wies
ihn an die leßte Gtelle der langen Reihe, die vor dem Laden mürriſch ſchon ſtand, und
die Menſchen achteten ſein geiſtliches Kleid nicht hoch, ſondern ſagten:
„Ihr habt gut beten für einen Sieg, ihr Pfaffen, denn euch treffen die Kugeln nicht!"
Sebaſtian fing an zu weinen, weil ſie ſo lange warten mußten, und da erbarmte ſich
der Heiland und tröſtete ihn mit Liehkoſungen und ging mit ihm vor die Stadt, und dort
ſtieg er mit ihm zum Himmel empor.
Sein Vater aber ſagte zu ihm:
„Nun wollen wir die Erde für immer vergeſſen!“
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Wiederum wie eine Klage
Klingt das alte Lied der Hirten
Muf dem winterlichen Feld.
Und geboren ſei der Held,
Der erlöſe von der Plage
Und erlöſe die Verirrten.
Und die Völker ſieht man ſchreiten
zZ Wie vor alten, alten Zeiten
Voller Andacht: und Beſchwerden:
Friede, Friede ſei auf Erden!
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| Dur die Nächte und die Tage
Brennen Weihrauch und auch Myrthen.
| Und die Nacht liegt auf dem Feld.
Und gekreuzigt iſt der Held
' Unter Grabgeſang und Klage
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Pſalm der Bewunderung.
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Und die Kriegsgeräte klirrten.
Und die Völker ſieht man ſchreiten
Wie vor alten, alten Zeiten )
Voller Andacht und Beſchwerden:
Friede, Friede ſei auf Erden!
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Heute aus dem Dunſt der Sage
Klingt das alte Lied der Hirten '
Neu auf winterlichem Feld: Dm |
Volk, du ſelber biſt der Held,
Selber endige die Plage, 7
Selbſt erlöſe die Verirrten. |
Und die Völker ſieht man ſchreiten
Wie vor alten, alten Zeiten - ]
Voller Andacht und Beſchwerden:
Friede, Friede ſei auf Erden!
" Max Barthe
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ownt engremnde LE
Vor dem Jugendgericht.
Kürzlich veröffentlichte das „Berliner Tage-
blatt“ einen leſenswerten Aufſaß über „Erz
Rehung und Verhältniſſe im Spiegel der
ugendgerichtsbarkeit“, Aus den drei vor
demi Jugenbgericht verhandelten Fällen, die
dort geſchildert werden, greifen wir einen
Tall heraus, der zu den am häufigſten vor-
kommenden gehört, zu den Diebſtählen
aus Not.
Vor dem Jugendgericht ſtand ein etwa
16jähriger junger Menſch, der, wie es im
Juriſtendeutſch heißt, „hinreichend verdächtig“
hrlingsfragen und Jugenöfhur 8
war, „durch eine oder mehrere ſelbſtändige
Handlungen fremde bewegliche Sachen“, näm-
lich ein Pfund Kupfer und ein Pfund Meſſing,
geſtohlen und verkauft zu haben. Der Ane-
geflagte machte einen durchaus anſtändigen
Eindru>, und ſeine Angaben waren klar und
offen. Das geſtohlene Kupfer ſtellte ſich als
Teilabfall heraus, den er an ſich ge»
nommen und für 30 Mk. verkauft hatte. Beim
zweiten Mal entwendete er Stücke von alten
Armaturen. Der Grund für die beiden Straf»
taten war der, daß der Angeklagte als Lehr-
ling zur Zeit der Diebſtähle, die noch gar