Full text: Arbeiter-Jugend - 14.1922 (14)

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iC Bücher )) 
Die Arbeiierjugendbewegung. GCinführung 
in ihre Geſchichte. Von Kar1 Korn. 1.Teil. 
Arbeiterjugend-Verlag. 95 S. 
Von der Geſchichte unſerer Bewegung, 
deren Abfaſſung dem Unterzeichneten Über» 
tragen worden, iſt ſoeben unter vorſtehendem 
Titel der erſte Teil erſchienen. Der Haupt» 
vorſtand hat ſich zu dieſer Herausgabe in 
Teilen entſchloſſen, um bei den gegenwärtigen 
hohen Bücherpreiſen unſern Jugendgenoſſen 
die Anſchaffung des Buches möglichſt zu er» 
leichtern. Auch ſachlic) ſtanden einer ſolchen 
Ericheinungsweiſe kaum Bedenken gegenüber, 
denn die Geſchichte unſerer Bewegung gerfällt 
bekanntlich in mehrere, zeitlich und in der 
Form ſc<arf voneinander unterſchiedene Pe- 
rioden, dur<) die auch die Darſtellung un» 
gezwungen in ebenſoviele Abſchnitte ge» 
gliedert wird. So behandelt dieſer erſte Teil 
die Geſchichte der früheſten ſelbſtändigen Or? 
ganiſationen der deutſchen Arbeiterjugend, des 
norddeutſchen und des ſüddeutſchen Verbands, 
in den Jahren 1904 bis 1908, d. h). bis zum 
Heraufkommen des Reichsvereinsgeſetzes. Der 
Geſchichtsdarſtellung geht eine ſoziologiſche 
Einleitung voraus, die die wirtſchaftlichen und 
geſellſhaftlichen Vorausſezungen der Bewe» 
gung behandelt. Auch ſonſt hat ſich der Ver» 
faſſer bemüht, über der Fülle des hiſtoriſchen 
Etoffs die einheitliche Idee nicht außer acht 
zu laſſen, die jene Anfänge mit der Gegen» 
wart unſerer Bewegung verknüpft =- ja, er 
iſt der Anſicht, daß allein durd) eine ſole 
Herausarbeitung ihres einheitlichen Geſamt» 
djarakters ſich die geſchichtliche Darſtellung 
Der Bewegung rechtfertigt, inſofern dieſer 
ſolchermaßen im Spiegel ihres Werdens ihr 
eigentliches Weſen gedeutet wird. Nur in 
dieſem Sinn, daß ſie dem Leben dient, 
hat ja Geſchichte überhaupt Wert. Im übrigen 
iſt, wie der Verfaſſer hofft, durch den roman» 
tiſchen Reiz, der die Anfänge der Bewequng 
umwittert, dafür geſorgt, daß auch) rein ſtoff» 
lich jene alten Geſchichten gerade den jugend» 
lichen Leſer anziehen, venn ſie ſchildern in 
den Kämpfen unſrer Rioniere mit dem wil» 
helminiſchen Obrigkeitsſtaat die Sturm» und 
Drangzeit unſerer Bewegung. -- Der zweite 
Teil, der gleichfalls in nächſter Zeit erſcheinen 
wird, behandelt die Auseinanderſeßungen und 
Wirren im Uebergang von der erſten zur 
zweiten Periode der Bewegung und dann 
dieſe zweite Periode ſelbſt, die Freie Jugend» 
bewegung bis zum Krieg, das --- wenn das 
große Wort erlaubt iſt -- eigentliche Helden- 
zeitalter unſrer Bewegung. Die 
 
 
 
 
Arbdeiker-Jugend 
den geſchloſſenen Verbrmd wird das Thema 
des abſchließenden dritten Teils ausmadhen. 
orn 
 
„Iugend heraus!“ Die von Walter Schenk 
herausgegebene, zur Ausgeſtaltung unſrer 
Feſte beſtimmte Sammlung von Gedichten 
und Peologen, liegt jetzt in dritter, ſtark ver-' 
mehrter Auflage vor. Die gute Aufnahme 
und ſtarke Verbreitung, die die erſten Auf» 
lagen dieſes für die Praxis unſrer Bewe» 
gung wunentbehrlichen Büchleins geſunden 
haben, machen jedes weitere Wort der Emp» 
fehlung überflüſſig. 
Auch unſer „BVolksliederbuch“, das bisher 
in einer Auflage von mehreren zehntauſenden 
Exemplaren verbreitet wurde und ſeit dem 
Sommer vergriffen war, erſcheint in um- 
gearbeiteter Neuausgabe. Die Einführung in 
das Lauten» reſp. Gitarrenſpiel ſowie die Er- 
klärung der den Noten beigegebenen Lauten» 
begleitung iſt erweitert, die Lautenbegleitung 
ſelbſt jetzt ſämtlichen 300 Liedern beigefügt. 
Manche veraltete und wenig geſungene Lieder 
wurden ausgemerzt, dafür aber alle unſre 
befannten Arbeiterjugendlieder aufgenommen, 
die ſich ſeit Weimar und Bielefeld in unſern 
Reihen eingebürgert haben. Dazu kommen 
dann no< die große Zahl unſrer Freiheits» 
und Kampflieder. Unſer Volksliederbuch, das 
umfangreichſte Arbeiterliederbuch, wird auch 
in ſeiner neuen Geſtalt gewiß überall im 
Kreiſe der Arbeiterjugend und ihrer Freunde 
mit ÖUreude WE werden. 
 
* "Dem Ortsverein Glielſtadt iſt die Sammelliſte 
Nr. 5309 für das Neichsferienheim abhanden gx» 
kommen. Wir warnen, auf dieſe Liſte zu zeichnen, 
Der Haupworſtand, = F. SD. in H. Nicht eigene 
artig genug, außerdem für das Deozemberheſt zu 
ſpät. -- I, W. in W. Leider kein laß für ole 
allgemeine Betrachtungen. =- E. H. in D. Als d 
Artikel einlief, war die November» ammer vereits 
int Druc, 5 Gedicht eignet ſic) nicht zur Ver» 
öffentlichung,. "Du reimſt: „Die Eichen ſchwanken, 
biegen ſich und lehzen, »o<h keine will ſic) dem 
Todeoſtoß ausſeßen“. Das iſt doch ganz Unt» 
möglich. --- B. AYA. in P, Und Du erſt!: „Heil! 
Jeßt wird ein neter Leng erwachen, dann werden 
Menſchen auftun Aug" und Nachen, Wioder werden 
Böglein ſingen, Und mein Herz bekommt dann 
Schwingen, [Ind mit dieſen Schwingen, die von 
einem Problem (!) ſingen, Will ich fliegen durch 
Wind und Regen“. Ogottogottogott! --- H. VB. it O,. 
Nicht drucreif. -“- R. F. in H. Für Deinen „erſten 
Rerſuch“ allerhand Achtung] Aber nicht mit freien 
Rhythmen beginnen, denn „das Geſez nur kann 
uns Freiheit geben“, und erſt, wenn Du die Form 
beherrſchſt, magſt Du ſie zerbrechen. Für die kleine 
Proſaſkizze findet ſich vielleicht Raum. Uebrigens 
hat uns Deine Gendung 12 Mk. Strafporto gekoſtet, 
Inhaltsverzeicnis und Titelblati ſür den 
 
egung, ““Qebundenen Jahrgang werden der nächſten 
in der Kriegszeit und ihre Ueberfüh mg-inm “Hummer beigelegt. 
 
Verantwortlich für die Redaktion: Karl Koku =“ “Herausgegeb 
Deutſchlonds (Max Weſtphal), = Verlag; ; Borwärts KEREN 
. . 
Kir 
ayptvorſtand d. Verbandes d. Arbeiterjugend»Vereine 
rud: Buchdruderei Vorwärts3. =--“Sämtlich in Berlin, 
1 5 7
	        
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