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iC Bücher ))
Die Arbeiierjugendbewegung. GCinführung
in ihre Geſchichte. Von Kar1 Korn. 1.Teil.
Arbeiterjugend-Verlag. 95 S.
Von der Geſchichte unſerer Bewegung,
deren Abfaſſung dem Unterzeichneten Über»
tragen worden, iſt ſoeben unter vorſtehendem
Titel der erſte Teil erſchienen. Der Haupt»
vorſtand hat ſich zu dieſer Herausgabe in
Teilen entſchloſſen, um bei den gegenwärtigen
hohen Bücherpreiſen unſern Jugendgenoſſen
die Anſchaffung des Buches möglichſt zu er»
leichtern. Auch ſachlic) ſtanden einer ſolchen
Ericheinungsweiſe kaum Bedenken gegenüber,
denn die Geſchichte unſerer Bewegung gerfällt
bekanntlich in mehrere, zeitlich und in der
Form ſc<arf voneinander unterſchiedene Pe-
rioden, dur<) die auch die Darſtellung un»
gezwungen in ebenſoviele Abſchnitte ge»
gliedert wird. So behandelt dieſer erſte Teil
die Geſchichte der früheſten ſelbſtändigen Or?
ganiſationen der deutſchen Arbeiterjugend, des
norddeutſchen und des ſüddeutſchen Verbands,
in den Jahren 1904 bis 1908, d. h). bis zum
Heraufkommen des Reichsvereinsgeſetzes. Der
Geſchichtsdarſtellung geht eine ſoziologiſche
Einleitung voraus, die die wirtſchaftlichen und
geſellſhaftlichen Vorausſezungen der Bewe»
gung behandelt. Auch ſonſt hat ſich der Ver»
faſſer bemüht, über der Fülle des hiſtoriſchen
Etoffs die einheitliche Idee nicht außer acht
zu laſſen, die jene Anfänge mit der Gegen»
wart unſerer Bewegung verknüpft =- ja, er
iſt der Anſicht, daß allein durd) eine ſole
Herausarbeitung ihres einheitlichen Geſamt»
djarakters ſich die geſchichtliche Darſtellung
Der Bewegung rechtfertigt, inſofern dieſer
ſolchermaßen im Spiegel ihres Werdens ihr
eigentliches Weſen gedeutet wird. Nur in
dieſem Sinn, daß ſie dem Leben dient,
hat ja Geſchichte überhaupt Wert. Im übrigen
iſt, wie der Verfaſſer hofft, durch den roman»
tiſchen Reiz, der die Anfänge der Bewequng
umwittert, dafür geſorgt, daß auch) rein ſtoff»
lich jene alten Geſchichten gerade den jugend»
lichen Leſer anziehen, venn ſie ſchildern in
den Kämpfen unſrer Rioniere mit dem wil»
helminiſchen Obrigkeitsſtaat die Sturm» und
Drangzeit unſerer Bewegung. -- Der zweite
Teil, der gleichfalls in nächſter Zeit erſcheinen
wird, behandelt die Auseinanderſeßungen und
Wirren im Uebergang von der erſten zur
zweiten Periode der Bewegung und dann
dieſe zweite Periode ſelbſt, die Freie Jugend»
bewegung bis zum Krieg, das --- wenn das
große Wort erlaubt iſt -- eigentliche Helden-
zeitalter unſrer Bewegung. Die
Arbdeiker-Jugend
den geſchloſſenen Verbrmd wird das Thema
des abſchließenden dritten Teils ausmadhen.
orn
„Iugend heraus!“ Die von Walter Schenk
herausgegebene, zur Ausgeſtaltung unſrer
Feſte beſtimmte Sammlung von Gedichten
und Peologen, liegt jetzt in dritter, ſtark ver-'
mehrter Auflage vor. Die gute Aufnahme
und ſtarke Verbreitung, die die erſten Auf»
lagen dieſes für die Praxis unſrer Bewe»
gung wunentbehrlichen Büchleins geſunden
haben, machen jedes weitere Wort der Emp»
fehlung überflüſſig.
Auch unſer „BVolksliederbuch“, das bisher
in einer Auflage von mehreren zehntauſenden
Exemplaren verbreitet wurde und ſeit dem
Sommer vergriffen war, erſcheint in um-
gearbeiteter Neuausgabe. Die Einführung in
das Lauten» reſp. Gitarrenſpiel ſowie die Er-
klärung der den Noten beigegebenen Lauten»
begleitung iſt erweitert, die Lautenbegleitung
ſelbſt jetzt ſämtlichen 300 Liedern beigefügt.
Manche veraltete und wenig geſungene Lieder
wurden ausgemerzt, dafür aber alle unſre
befannten Arbeiterjugendlieder aufgenommen,
die ſich ſeit Weimar und Bielefeld in unſern
Reihen eingebürgert haben. Dazu kommen
dann no< die große Zahl unſrer Freiheits»
und Kampflieder. Unſer Volksliederbuch, das
umfangreichſte Arbeiterliederbuch, wird auch
in ſeiner neuen Geſtalt gewiß überall im
Kreiſe der Arbeiterjugend und ihrer Freunde
mit ÖUreude WE werden.
* "Dem Ortsverein Glielſtadt iſt die Sammelliſte
Nr. 5309 für das Neichsferienheim abhanden gx»
kommen. Wir warnen, auf dieſe Liſte zu zeichnen,
Der Haupworſtand, = F. SD. in H. Nicht eigene
artig genug, außerdem für das Deozemberheſt zu
ſpät. -- I, W. in W. Leider kein laß für ole
allgemeine Betrachtungen. =- E. H. in D. Als d
Artikel einlief, war die November» ammer vereits
int Druc, 5 Gedicht eignet ſic) nicht zur Ver»
öffentlichung,. "Du reimſt: „Die Eichen ſchwanken,
biegen ſich und lehzen, »o<h keine will ſic) dem
Todeoſtoß ausſeßen“. Das iſt doch ganz Unt»
möglich. --- B. AYA. in P, Und Du erſt!: „Heil!
Jeßt wird ein neter Leng erwachen, dann werden
Menſchen auftun Aug" und Nachen, Wioder werden
Böglein ſingen, Und mein Herz bekommt dann
Schwingen, [Ind mit dieſen Schwingen, die von
einem Problem (!) ſingen, Will ich fliegen durch
Wind und Regen“. Ogottogottogott! --- H. VB. it O,.
Nicht drucreif. -“- R. F. in H. Für Deinen „erſten
Rerſuch“ allerhand Achtung] Aber nicht mit freien
Rhythmen beginnen, denn „das Geſez nur kann
uns Freiheit geben“, und erſt, wenn Du die Form
beherrſchſt, magſt Du ſie zerbrechen. Für die kleine
Proſaſkizze findet ſich vielleicht Raum. Uebrigens
hat uns Deine Gendung 12 Mk. Strafporto gekoſtet,
Inhaltsverzeicnis und Titelblati ſür den
egung, ““Qebundenen Jahrgang werden der nächſten
in der Kriegszeit und ihre Ueberfüh mg-inm “Hummer beigelegt.
Verantwortlich für die Redaktion: Karl Koku =“ “Herausgegeb
Deutſchlonds (Max Weſtphal), = Verlag; ; Borwärts KEREN
. .
Kir
ayptvorſtand d. Verbandes d. Arbeiterjugend»Vereine
rud: Buchdruderei Vorwärts3. =--“Sämtlich in Berlin,
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