44 Arbeiter-Jugend
Reichßsausſhußfißzung in Berlin.
M m 8. Januar fand in Berlin eine gemeinſame Sitzung des Hauptvorſtandes und des
8 Reichsausſchuſſes ſtatt. Es waren elf Mitglieder des Hauptvorſtandes, elf Mitglieder
des Reichsausſchuſſes und einige Gäſte anweſend. Ueber die Entwieklung des Ver»
bandes ſeit Bielefeld konnte Genoſſe Albrecht berichten, daß es ſtetig vorwärts geht.
Allerorts iſt man jetzt bemüht, Jugendleiterkurfe zur Vertiefung unſerer Arbeit zu ver»
anſtalten. Die Bezirksverbände ſollten beſtrebt ſein, im laufenden Jahre zwei- oder mehrtägige
Kurſe durchzuführen, damit die Schulung der Funktionäre ſyſtematiſch fortgeſührt werden
kann. Im „Führer“ wird über die Durchführung derartiger Kurſe und über die Beſchaffung
von Mitteln noc<hmals berichtet werden. Die Einkaufszentrale des Verbandes hat
einen beträchtlihen Umfang angenommen. Notwendig iſt eine ſchnelle Begleichung der
Rechnungen, damit die Mittel immer wieder zu neuen Einkäufen verwandt werden können
Im Verlag des Verbandes ſind ſeit Bielefeld 17 Schriften erſchienen. Andere ſind in Vor-
bereitung. So wird demnächſt erſcheinen eine Einführung in den marxiſtiſchen Sozialismus,
ferner eine Schrift über die ſexuelle Frage und weiterhin ein Jahrbuch unſeres Verbandes.
Die Zeitſchriften haben ſich gleichfalls gut entwickelt. Die Auflage der „Arbeiter-Jugend“
ſteigt, der „Führer“ erſcheint vom 1. Januar ab in 6000 Exemplaren, die „Arbeiter-Jugend»
Internationale“ in 3000 Exemplaren. Leider erſchweren die erhöhten Druckkoſten den Abſatz
außerordentlic).
- In der Ausſprache wurde ein einheitliches Format für die Schriften unſeres Verlages
und die Aenderung der Verlagstitel gewünſcht, Außerdem wurde zum Ausdru> gebracht,
daß unſere Verlagstätigkeit zu keinen Konflikten mit den Parteibuchhandlungen führen dürfe.
Eine lebhafte Ausſprache entwidelte ſich bei der BeſpreccpJung der Maßnahmen über die
Vortführung der Sammlung für dos Reichsferienheim. Es wurde darauf hin»
gewieſen, daß nur ein kleiner Teil unſerer Jugendlichen ein Reichsferienheim beſuchen könne
und daß es darum in erſter Line notwendig ſei, Bezirksheime zu ſchaffen, die auch die
Jüngſten ſchnell und billig erreichen können. Andererſeits war man ſich der Wichtigkeit eines
aentralen, dem ganzen Verband zur Verfügung ſtehenden Heims, das am beſten als Reichs»
jugendheim zu bezeichnen ſei, vollauf bewußt. Ein ſolches Reichsjugendheim könne nicht
nur dem urſprünglich ins Auge gefaßten Zweck, alſo dem Ferienaufenthalt, ſondern es könne,
beſonders wenn es ſchön und günſtig gelegen ſei, auch als Ziel und Herberge für Wan»
derungen dienen, ſerner als Stätte für die großen Tagungen unſeres Verbandes, für Jugend»
ſeiter- und Bildungskurjſe uſw. Schließlich wurde man ſich einig, neben den Sammlungen
für die Bezirksheime die Sammlung für das Reichsjugendheim fortzuführen, um zu einem
geeigneten Zeitpunkt an ſeine Errichtung gehen zu können.
Genoſſe Dllenhauer berichtete über unſere internationalen Beziehungen
Nach dem Bielefelder Jugendtag ſind die Verbindungen mit den ausländiſchen Organiſationen
weiter gefeſtigt worden; in allen angeſchloſſenen Verbänden hat der Jugendtag eine ſtarke
Belebung der Verbandstätigkeit ausgelöſt. Seit Bielefeld konnten einige neue Organiſationen
in unſere Internationale aufgenommen werden. Die Zeitſchrift, die ſeit 1. Januar in ver»
itärktem Umfang erſcheint, hat ſich allenthalben gut eingeführt. Eine Ausſprache zwiſchen
dem Bureau der Wiener Arbeitsgemeinſchaft und dem Bureau unſerer Internationale iſt
porgeſehen*).
Unſere Mitarbeit im „Ausſchuß der Deutſchen Jugendverbände“ wurde gutgeheißen
Genoſſe Weſtphal konnte aus dem „Reichsausſchuß der Arbeiterjugendorganiſationen*
berichten, daß die Arbeiten zur Schaffung eines ausreichenden Jugendſchußzes gut voran»
gehen. Weitere Beſprechungen mit den ſozialiſtiſchen Reichstagsfraktionen werden in nächſter
Zeit ſtattfinden. Es wurd? beſchloſſen, die ODrtsausſchüſſe der Arbeiterjugendorganiſationen
in Uebereinſtimmung mit den vom Reichsausſchuß feſtgelegten Richtlinien zu bilden, wodurc<
ein reibungslojes Zuſammenarbeiten garantiert wird.
Das Referat üder die Dſteragitation wurde abgeſetzt. Die vorgeſehenen Richt»
linien für die Frühjahrsarbeit werden im „Führer“ abgedruckt werden. Bei der Beſchluße-
faſſung über den diesjährigen Jugendtag kam es zu einer kurzen Ausſprache,
*) Vergl. den folgenden Artikell