Urbeiker-Zugend " 63
tungen möglichſt zahlreiche Jugendliche aktiv
miiwirden laſſen. Die Jugendgenoſſinnen und
»"genoſſen können ja auf vielerlei Art an un-
jerxer Bewegung mitarbeiten, ſo daß ſchließe
lich alle aufs lehhafteſte an ver Bewegung
intereſſiert ſind. Dann werden die jungen
Brbeiter und Arbeiterinnen gern dahin gehen,
wo ſie als junge Angehörige des Proletariats
hingehören, nämlich in den Arbeiterjugend
verein. Ernſt Beinroth, Magdeburg.
Ein Kurſus über Redetechnikt
Aus Meißen wird uns geſchrieben: Die
Ortsgruppe Meißen hielt im abgelaufenen
Jnhr einen prächtig verlaufenen Kurſus über
Rodetechnik ab. Den hieſigen Hochſchulkurſen
angegliedert, konnten wir ohne nennenswerte
ÜUnfoiten eine Klaſſe der Realſchule benußett.
Genojjſe Domnid>- Meißen verſtand es,
vem Kurſus einen beſonveren Charakter zu
geben. Auf einer forgſältig aufgeſtellten Lijte
hatten fich zunächſt 21 der eifrigſten Jugend-
genoſſen, dorunter einige Mädchen, einge»
zeichnet. Aber ſchon am zweiten Abend ſtieg
- diefe Zahl auf rund 25, am dritten Abend
reite vas Klaſſenzimmer mit ſeinen
8286 Eißpläzen nicht mehr aus. Mit vier
Abenden ſollte der Kurſus abgeſchloſſen ſein,
vo) die Teilnehmer baten dringend um eine
Verlängerung des Kurſus. So wurden denn
lieblich ſecm<s Abende daraus, die wohl allen
Toilnehmern noch lange in nachhaltiger Ex-
innerung jein werden.
Genoſje Domni>d gab zunächſt eine
feſelnde Darſtellung der Entwicklung der
menſ<lichen Sprache, ſchilderte deren Unvoll»
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*Chriſſenfum und „Chriffentum“. |
Doß richt jeder ein Chriſt iſt, der ſich
„Shriit" nennt, ia, daß gewöhnlich die fauten
Greier, die überall mit Zitaten aus der
Birxl und vem Neuſten Teſtament hauſieren
gehen, vom Geiſt Chriſti keinen Hauch ver»
wärt haben, iſt eine traurige Wahrheit, auf
Die wir nicht zum hundertjſtenmal hinzu»
weiſen brauchen. Daß aber auch die Jugend,
die in den fatholiſchen Vereinen organi-
ſiert iſt, nach den Erfahrungen des Krieges
mehr und mehr zwiſchen Chriſtentum
un „Chriſtentum“ zu unterſcheivten beginnt,
dürite neu, und deshalb um Jo erfreulicher
fein. Wir wollen den Brief, den eim from»
nxr Junge, der „in der katholiſchen Jugend-
bewegung an leitender Stolls tätig iſt“, der
Duisburger „Rheiniſch-Woſifäliichen Montags»
volt“ idhidte, den Leſern der „Arbeiter-
Zugend“ nicht vorenthalten, ſondern ihn auc<
Bier ungefürzt veröffentlicßen:
„Der Hermann-Eichbiutt: Vertag, Leipzig, hat einen
WoGEn- ÜBLER» „„SxIEURGLERDEL ur vas Jahr 1922,
allgemein dabei gewonnen haben,
SIE DES -
fommenheit im ailgemeinen, die Gehwierig-
keiten - der gegenjeitigen Verſtändigung und
des öffentlichen Redens im beſonderen. Bis
ins kleinſte gab er Verhaltungsmaßregeln,
wie eine gute, klare Ausſprohe und eine
leichte, nicht anſtrengende und doh wirkungs-
volle Sprechweiſe zu erzielen ſei. Beſonders
gründlich behandelte er die Vorbereitung
eines Vortrags und den Aufbau einer Rede,
verweilte vor allem aber ausführlich bei der
Würdigung des umfangreichen Wiſſensſtoffes,
ven ſich der Redner anzueignen hat; denn nur
ver Wiſſende könne ein Redner ſein, der
Nichtwiſſende bleibe ein Schwäßer, troßz guter
Redetechnik.
Einem dreiviertelſtündigen Vortrag des
Kurſusleiters folgte immer eine Stunde prak-
tiſcher Uebung. Der dabei zutage tretende
Eifer machte dem Geiſt ver Meißener Itztv
gendgruppe aile Ehre. Die nachhaltige Wiro
fung des Kurſus zeigte fich aber auch in den
übrigen Zuſammenkünften. Die Aufmerko
ſamkeit bei Vorträgen und die ernſte geiſtige
Ritorbeit nahm offenſichtlich zu. Auch
manche heitere Epiſode, die durch die gegen»
ſeitige Kritik der GSprachſehler hervorgerufen
wurde, zeugte von dem Eifer, der durch den
Dae angefacht wurde. Bei der eingehenden
Daritellung, die Genoſſe Domni> von der
Notwendigkeit der unermüdlichen und gründ-
lichen geiſtigen Weiterbildung gab, werden die
Teilnehmer mindeſtens den Gewinn haben,
vaß ſie nicht ſo leicht den Phraſen eines geiſt»
loſen Schwößers zum Opfer fallen. Die eigene
kritiſcze Fähigkeit und Urteilskraft dürfte wohl
em.
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Zuge
ZD
Deutſches Land in Feindesland“ herausgegeben. In
guten Drutten ſinden ſich auf dn einzelnen Wochrn»
blöttern Gtadi» und Doribilder aus deutſehen
nd, das nah dem verlorenen Krieg, da ſich
bas Gdidſal unſeres Volkes zu erfüllen begann,
größtenteils zu Unrecht vom Mutterland losgeriſſen
ward, In bitterem Weh ruht der Bli> auf dem
Bild mancher kfrußvigen Burg im Oſten und im
Weſten, auf ragenden Domen und verträumten
Kloſterhöfen, ſtolzen Bärgerhäuſern nnd freien
Bauernhöfen. Generale, Admirale, „Kgl. Prei»
iſche“ Generalleutnants a. D. und andere Leute
-- meiſt aus dem wilhelminiſchen Deutſchland =-
haben zu den einzelnen Bildern irgendeinen Spruch
gegeben. Ale werden jenen zuſtimmen, die zum
ittlichen Erneiterungsernſt und zur Trete zu den
getrennten Boölksbrädern mahnen. Entſchieden
mſiſſen wir aber Stellung nehmen gegen die maß»
lofe UeherſGüßung des Devitſäztums, die in manchen
ber Sprüche zum Rusdru> kommt und gegen ben
Saß, der in ihnen liegt, =-- „„Alles darf unter»
gehen -- nur Deutſchland muß beſtehen,“ heißt es
da. Iſt es nic<t unerhörter Hohn, unter das Bild
einer Kireze den Gpruch zu ſeen: „Es gibt nur
eine Todſünde: ſeiten Feind zu lieben, Denn bas
it Gelbſimord!“ Ein Nigeadmiral Meuter erkühnt
ji bente, der deutſchen Jugend =- ihr iſt der Ku
enbee gewihmet -=-- zuzurufen: „Hatz verſekt
Derge Glasphemiſc) verbalihorntes Olbetwort!) =.
Deutimrs Volk, lervse haefien!* =» Weiß man immer